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15. Juli. Paderborn.

Rund 40 Einsatzkräfte der Paderborner Feuerwehr rückten am Montagabend zu einem Zimmerbrand in die Notunterkunft für Geflüchtete in der ehemaligen Dempsey-Kaserne an der Husarenstraße aus. Drei Bewohner der Einrichtung wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert.


Paderborn-Schloß Neuhaus. Um 23.09 Uhr alarmierte die Leitstelle des Kreises unter dem Stichwort „Zimmerbrand“ die Feuerwehr Paderborn, die umgehend mit den beruflichen Kräften der Feuer- und Rettungswachen Nord und Süd sowie den Ehrenamtlichen der Einheit Schloß Neuhaus Richtung Kaserne ausrückte, berichtet Einsatzleiter Patrick Groll. Der Rettungsdienst war mit Notarzt und drei Rettungswagen im an der Brandstelle.

Im zweiten Stock eines Unterkunftsgebäudes war aus ungeklärter Ursache in einem Anstellraum ein Feuer ausgebrochen. Durch schnelles Handeln von zwei Bewohnern und des Sicherdienstes waren die Flammen bereits vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde das Haus 5 durch die Feuerwehr evakuiert. Sechs betroffene Personen wurden rettungsdienstlich untersucht. Drei von ihnen wurden anschließend zur weiteren Behandlung in Paderborner Krankenhäuser eingeliefert.
Parallel dazu wurde das betroffene Unterkunftsgebäude maschinell von der Feuerwehr belüftet und die Wohnbereiche auf Schadstoffeinträge überprüft. Nach rund zwei Stunden rückte die letzten Einsatzkräfte wieder ab. Die Polizei hat ihre Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Die ehemalige Kaserne steht seit 2019 und wird seit 2022 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Sie bietet Platz für bis zu 800 Personen, allerdings wurde die Belegung im Frühjahr 2024 auf rund 600 Personen reduziert. In den Jahren 2022 und 2023 kam es dort häufig zu Feuerwehreinsätzen, weil immer wieder rund um die Uhr Handdruckmelder ausgelöst wurden, worauf die Feuerwehr wegen der Größe der Einrichtung stets „mit großem Besteck“ anrücken musste – oft mehrmals täglich. Was für die Bewohner die Tristesse ihrer Lage kurzfristig auflockerte, entwickelte sich zu einer großen Belastung für das Personal der Feuerwehr.
Nach Korrekturen an der Alarm- und Ausrückeordnung sowie Umbauten an den Feuermeldern ist die Zahl der böswilligen Alarmierungen in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen.

Bericht: VdF Ralph Meyer