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4. April. THW Paderborn.

Bilanz eines ausbildungs- und einsatzintensiven Jahres zog der Ortsverband Paderborn der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) bei seiner Jahreshelfer-Versammlung in der Unterkunft an der Senefelder Straße. Die 227 Helfer, von denen 129 einsatzbefähigt sind, leisteten im vergangenen Jahr 26.859 Dienststunden, 912 davon waren Stunden im Einsatz, so Ortsbeauftragter Christoph Wiegand, der seit einem halben Jahr an der Spitze des Verbandes steht, der in diesem, Jahr 75-jähriges Bestehen feiert.


Paderborn. Bei seinen Einsätzen unterstützt das THW häufig die Feuerwehren, prüft die Statik einsturzgefährdeter Gebäude und hilft der Polizei beim Abtransport von Pflanzen aus illegalen Cannabisplantagen. „Wegen der steigenden Zahl solcher Einsätze haben wir bereits spezielle Gartenscheren auf unseren Gerätewagen“, sagt Wiegand.
Dem THW in Paderborn gehören 152 Helfer und 30 Helferinnen sowie 39 Junghelfer und acht Junghelferinnen an. Der Altersdurchschnitt liegt bei 34 Jahren. Den Frauenanteil nannte Wiegand „recht hoch“ und die Jugendlichen sei „sehr aktiv“. Das THW arbeitet in Paderborn „Hand in Hand mit allen Hilfsorganisationen“, fügte der Ortsbeauftragte hinzu.
Die Helfer wurden bei 33 Lehrgängen auf Bundesebene weitergebildet. In Paderborn stehen inzwischen 20 Atemschutzgeräteträger, sechs Fachberater THW, drei technische Berater Bau und ein technischer Berater Deich zur Verfügung. Bis Mitte 2026 werden weitere fünf technische Berater ihre Ausbildung abschließen.

Im vergangenen Jahr wurde der Bereich Notstromversorgung mit einem weiteren 50-KVA-Gerät komplettiert, und die Fachgruppe Sprengen erhielt einen neuen Anhänger. Außerdem erhielten die Helfer neue Einsatz – und Tagesdienstbekleidung. Im laufenden Jahr erwarten die Helfer noch einen kettengeriebenen Dumper zum Materialtrabsport in unwegsamem Gelände und vier mobile Faltbehälter mit je 24.000 Liter Fassungsvermögen, die als Pufferspeicher bei Flächenbränden oder zur Rückhaltung von Löschwasser benutzt werden können. Im Laufe des Jahres werden bei THW auch die letzten Tornadoschäden beseitigt. Die Unterkunft erhält ein neues Dach mit einer Photovoltaikanlege und einem Batteriespeicher.

Sascha Meyer, Leiter der THW-Regionalstelle Arnsberg, betonte, Deutschland müsse bis 2030 zivilschutzfähig sein. Das Land sei noch nicht im Krieg, aber es herrsche auch kein Frieden mehr, fügte er hinzu. Mit Blick auf den Standort Paderborn sagte er, der Ortsverband sei personell und materiell gut ausgestattet und für den Zivilschutz-Fall gut gerüstet. Sorgen machen ihm Bedrohungen durch Desinformation und Sabotage, so dass auch der Sicherung die Liegenschaft besondere Bedeutung zukomme.
Landrat Christoph Rüther lobte das große Engagement des THW: „Wenn es schwer und schmutzig wird, seid Ihr für uns da“ sagte er und bezeichnete den Ortsverband als einen „zuverlässigen Helfer“. Bürgermeister Michael Dreier lobte Zusammenhalt und Gemeinschaft innerhalb des THW und dankte den Helfern für ihren „unermüdlichen Einsatz“. Vize-Kreisbrandmeister Bernd Lüke betonte, Feuerwehr, THW und die anderen Hilfsorganisationen seien stets für die Bevölkerung da. Gleichwohl müsste sich Land und Bewohner auf neue Gefahren einstellen. Ein Beispiel dafür sei das große Zivilschutz-Logo an der Dienstkleidung, das seit Ende des kalten Krieges über Jahrzehnte in den Hintergrund getreten war.

Ehrungen und Auszeichnungen
Dienstzeitabzeichen für 10-jährige Mitgliedschaft erhielten Tristan Wiegand, Zoe Wiegand und Markus Wenger; 20-jährige Mitgliedschaft: Michael Schwarz; 25-jährige Mitgliedschaft: Mark Volkmer; 40-jährige Mitgliedschaft: Franz Georg Stiene und 50-jährige Mitgliedschaft: Alfons Bökmann. Mit dem Helferzeichen in Gold wurden Christian Tasche, Philipp Ruttkay und Radeburg Reichert-Pfeifer ausgezeichnet.
 Das Helferzeichen in Gold mit Goldkranz erhielten Markus Ehlert, Werner Hartmann und Carsten Esser.

Bericht: VdF Ralph Meyer