Jahreshauptversammlung Feuerwehr Bad Lippspringe.
Bad Lippspringe. Neben ihren fünf Großfahrzeugen war die Feuerwehr Bad Lippspringe im vergangenen Jahr mit einem weiteren Hingucker unterwegs: In vielen Arbeitsstunden und mit der Unterstützung des Fördervereins sowie einiger Sponsoren wurde der in die Jahre gekommene Feldkochherd mustergültig restauriert. Beim Stadtfest versorgte er die Besucher mit 200 Portionen leckerer Erbsensuppe, berichtete Torsten Heggemann, Leiter der Feuerwehr Bad Lippspringe bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr im Kongresshaus.
Einige Generationen jünger ist der Gerätewagen Verpflegung, mit dem die aktiven Kräfte auch bei umfangreichen Einsätzen beköstigt und verpflegt werden können. Auf ihr neues Hilfeleistungs-Löschfahrzeug muss die Feuerwehr indes noch warten, denn die Lieferzeit des bestellten neuen Allzweckfahrzeugs liegt zwischen 36 und 48 Monaten. Schneller geht es mit dem Neubau des Gerätehauses. Nach jahrzehntelanger Planung soll der Neubau im Herbst bezugsfertig sein. Feierlicher Spatenstich war im Dezember 2023, und im Juni 2024 wurde der Richtkranz am Kalli-Gaulke-Weg gesetzt.
Der Feuerwehr Bad Lippspringe gehören 227 Personen an. Die Einsatzabteilung zählt 85 Mitglieder, der Jugendfeuerwehr gehören 27 Nachwuchslöscher an, der Musikzug zählt 70 und der Spielmannszug 27 Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurde die Einsatzabteilung zu 210-mal alarmiert, was sich in 169 Einsätzen niederschlug, erläuterte Lukas Hüttmann in seinem Einsatzbericht. Bei 143 Einsätzen in der Technischen Hilfe wurden 39 Personen gerettet oder befreit. In der Einsatzzahl schlagen auch 15 Tierrettungen und 32 Wasser- und Sturmschäden zu Buche. Bei den 23 Brandeinsätzen handelte es sich vorwiegend um Klein- und Mittelbrände, bei denen fünf Personen gerettet wurden.
42 Fehlalarme belasteten die Feuerwehr ebenfalls – meist waren es Brandmeldeanlagen und Heimrauchmelder. Zu den eher ungewöhnlichen Einsätzen zählte die Bergung der abgeknickten Dachspitze des Rathauses nach einer Sturmböe und ein eCall-Hilfeeinsatz, bei dem die Feuerwehr ein leeres, verunfalltes Fahrzeug antraf, das Diebe kurz zuvor gestohlen hatten. Der Musikzug zählte 28 Auftritte, während die Spielleute 14-mal öffentlich zu hören waren. „Wir sind eine funktionierende Wehr, die engagiert mit Strahlrohr und Tuba zu Werke geht“, lautete das Hüttmanns Fazit.
Viel Zeit investiert die Feuerwehr in die Ausbildung ihrer Mitglieder, berichtet Christopher Heinemann. 35 Übungsdienste und zahlreiche Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene sprechen eine deutliche Sprache. Bei der Grundausbildung arbeiten die Lippspringer mit der Feuerwehr Paderborn zusammen. Die Jugendfeuerwehr absolvierte 39 Dienstabende.
Dem Förderverein, der die Arbeit der Feuerwehr unterstützt, wurde eine grundsätzlich solide Kassenlage bescheinigt. Der scheidende, langjährige Kassierer Uwe Wegener wird durch Svenja Tasche abgelöst. Torsten Heggemann dankte auch Martin Schmidt für dessen mehr als drei Jahrzehnte lange Arbeit als Pressesprecher.
Wehrführer Torsten Heggemann sprach von einem „sehr lebhaften und ereignisreichen Jahr“. Bürgermeister Ulrich Lange betonte in seinem Grußwort, dass die Feuerwehr „mit Gemeinsinn und ehrenamtlichen Engagement“ dem herrschenden Egoismus erfolgreich Paroli biete. Wörtlich fügte er hinzu: „Ihr leistet großartige Arbeit für Eure Stadt“. Gemeinsam mit dem Wehrführer ernannte Lange Michael Heck zum Ehrenwehrführer. Ende April, so der Bürgermeister, wird der Feuerwehrspielplatz an der Mühlenflößstraße seiner Bestimmung übergeben.
Kreisbrandmeister Stephan Reckhaus sagte in seinem Grußwort, dass die Bad Lippspringer Feuerwehr für Sicherheit über die Stadtgrenzen hinaus sorge. „Ihr macht einen herausragenden Job“, fügte er wörtlich hinzu und bezeichnete die Feuerwehr als „verlässlichen Partner im Bevölkerungsschutz“. Reckhaus, der zugleich Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz in der Kreisverwaltung ist, wies daraufhin, dass dort zurzeit 59 Stellen noch nicht besetzt sind. Er betonte, dass der Kreis zurzeit in Zusammenarbeit mit den Kommunen einen Katastrophenbedarfsplan erarbeite. Mit dem Baubeginn für die neue Rettungswache in Salzkotten rechnet er noch in diesem Jahr.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Christian Göschel, Franziska Scheibler und Manfred Strehl. Das Ehrenzeichen in Gold für 35-jährige Treue gingen an Karin Niggemann, Thomas Quanz, Andreas Schlüter und Dominik Siebel. Seit 40 Jahren gehören Elvira Ritter-Cramer, Thomas Steinhöfer und Wilhelm Willeke der Wehr. Manfred Tofall und Stephan Zimmermann sind seit 50 Jahren Mitlieder, und Günther Wappelt ist seit 60 Jahren bei der Feuerwehr.
Befördert wurden zum Feuerwehrmann: Marc Hielscher, Florian Kasnitz, Mats Honervogt und Gian-Luca Heggemann; zur Oberfeuerwehrfrau/zum Oberfeuerwehrmann: Martin Preuß, Anna Preiß, Pascal Ruhmöller, Sascha Gartner, Sebastian Prüßner, Ralf Schulte, Ann-Christin Quest, Hendrik Fleitmann, Lena Kähler und Matteus Niggemann; zum Hauptfeuerwehrmann: Hendrik Heck, Dominik Schmidt, Fabian Hoffmann und Kai Kajen Kanapathipilai; zur Unterbrandmeisterin/zum Unterbrandmeister: Leonie Tegethoff, Benedikt Arens, Nico Grosse und Fabio Heggemann; zum Brandmeister: Kai Becker, Hendrik Tasche und Nil Rodenbröker; zum Oberbrandmeister: Marco Schwabe und Timo Müller, zum Hauptbrandmeister: Markus Schäfers und Dominik Siebel; zum Brandinspektor: Jonas Bee und zum Stadtbrandinspektor: Lukas Hüttmann und Christian Hoffbauer.
Bei den Feuerwehr-Musiktreibenden wurden befördert zum Oberfeuerwehrmusiker: Louis Dierschel, zur Hauptfeuerwehrmusikerin: Emma Dierschel und Jana Brahmann; zu Unterfeuerwehrmusikmeisterinnen: Erika Zimmermann und Adelheid Ogbanu und zum Oberfeuerwehrmusikmeister: Robert Zimmermann.
Bericht: VdF Ralph Meyer