Jugendfeuerwehr Bad Lippspringe.

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Bad Lippspringe: Ausgetrocknete Flussbetten bieten selten einen Anlass, etwas Positives darin zu sehen. Der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe ist das trotzdem gelungen. Da der Jordan derzeit völlig trocken ist, konnte die Jugendfeuerwehr ausrücken, um das Bett zu reinigen.

»Wir waren von der Quelle bis zur Mündung unterwegs«, erklärt Philipp Wittbecker, der sich der Aufgabe am vergangenen Wochenende mit acht Mitgliedern der Jugendfeuerwehr angenommen hatte. Für alle war es »ziemlich irritierend, was wir dort an Müll gefunden haben«, führt Wittbecker weiter aus. Neben den erwarteten Lebensmittelverpackungen, Dosen und Glasscherben lagen unter anderem auch ein Baustellenschild samt Lampe, Brotdosen, eine zwei Meter lange Plastikstange, Dachziegel sowie ein ganzer Zeitungsstapel und zahlreiche Pfandflaschen in dem trockenen Flussverlauf.

Der mitgeführte Anhänger war am Ende gut gefüllt. Für den jungen Manuel Cichon ist es »unverständlich, dass die Leute so viel Müll einfach in den Fluss werfen. Wer ist gerade bei den Pfandflaschen so blöd und wirft sein Geld da rein?« Wilhelm Hennemeyer, Vorsitzender des Bad Lippspringer Heimatvereins, sieht den Umgang mit dem Jordan in Sachen Müll als ebenso zentrale Frage an, wie die generelle Zukunft des Flusses, der bei der Straße Auf der Mersch in die Lippe mündet. »Der Jordan ist ein Karstgewässer, das vom selben Grundwasserkörper wie die Lippequelle gespeist wird.

Wenn nun, wie in den letzten Wochen, wenig Regen fällt und der Grundwasserspiegel absinkt, dann trocknet der Jordan aus. Das kann uns in Zukunft öfter passieren, was aus ökologischer Sicht nicht gut ist«, sagt Hennemeyer, der sich zudem daran erinnerte, dass die Feuerwehr in den Jahren 1972 und 1978 »Wasser aus der Lippequelle in den Jordan gepumpt hat.« Das sei nun aber nicht möglich, da die Lippequelle derzeit ebenso unter akutem Wassermangel leide. »Wir müssen nun einfach auf mehr Regen hoffen«, sagt Wittbecker. Und darauf, dass die Bewohner und Gäste in Bad Lippspringe künftig wieder die Mülleimer und nicht die Flüsse für die Entsorgung ihres Mülls benutzen.

Bericht: Westfälisches Volksblatt