20. Juli. Kreis Paderborn.

"V-Dekon 50 NRW" wird einsatzbereit für den Kreis Paderborn. Abschließende Ausbildungsveranstaltung zur Versorgung und Umgang mit Patienten im V-Dekon.


Delbrück Westenholz: Im vergangenen Jahr wurde dem Kreis Paderborn im Rahmen des Katastrophenschutzes ein Abrollbehälter zur Dekontamination von verletzten Personen durch das Land NRW zur Verfügung gestellt. Dieser Abrollbehälter ist stationiert beim Löschzug Delbrück Westenholz und wird personell mit großen ehrenamtlichen Engagement vom ABC-Zug der Freiwilligen Feuerwehr Delbrück unter maßgeblicher Ausbildungsleitung von Hauptbrandmeister Jörg Brunnert betrieben.
Der Abrollbehälter kann im Rahmen der NRW Konzepte zur Abwehr von ABC-Gefahren sowohl im Kreis Paderborn als auch überregional eingesetzt werden und wird mit einem Wechselladerfahrzeug (WLF), das der Kreis Paderborn der FW Delbrück für den ABC-Zug zur Verfügung gestellt hat, transportiert.

Nach monatelanger Ausbildung wurde abschließend am 7.und 14 Juli die Ausbildung mit der Verletzten-Dekontamination und Einsatzstellenorganisation abgeschlossen.
Beginnend mit der Vorstellung des Konzeptes V-Dekon durch den stv. Wehrführer Delbrück Lothar Mühlbrandt erläuterte Rettungsassistent Ralf Wunderlich medizinische Maßnahmen im Dekontiminationsplatz sowie Handlingtraining im Schutzanzug unter Beisein der Ärzte Dr. Hammerschmidt, Dr. Terstesse, Johannes J. Fahl und dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst Christiansen.
Rettungsassistent Oliver Schnake trainierte zeitgleich Einsatzkräfte des ABC Zuges der Feuerwehr im Umgang mit Patienten und der Versorgung von Wunden im Dekontaminationsplatz.

Auch der Kreisbrandmeister Elmar Keuter, Delbrücks Wehrführer Reinhard Brand sowie der zuständige Mitarbeiter des Kreisordnungsamtes Hilker informierten sich und verfolgten
den Unterricht, den Aufbau und den Betrieb den gesamten Nachmittag über.
Auf dem Schulgelände der Haupschule in Delbrück Westenholz wurde die Theorie von den Einsatzkräften erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Ziel dieser Übung war auch das rettungsdienstliche Personal im Umgang mit dem V-Dekon 50 zu schulen.

Bericht: Kreis Paderborn / Feuerwehr Delbrück mb.  Fotos: mbfw
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Info:
Verletzten-Dekontamination und Einsatzstellenorganisation.

Die grundsätzliche Einsatzstellenorganisation nach der Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV)
500 » Einheiten im ABC-Einsatz« sieht bei ABC-Lagen einen Einsatzabschnitt
"Dekontamination" vor. Je nach Lage können zusätzlich Unterabschnitte gebildet werden.
Sind neben den Einsatzkräften in ABC-Schutzkleidung auch eine große Zahl von Verletzten
(ManV) zu dekontaminieren, bedarf es sowohl eines Unterabschnitts Personal-
Dekontamination (P-Dekon) als auch eines Unterabschnitts Verletzten-Dekontamination (VDekon).
Beide Aufgaben müssen parallel durchgeführt werden.
Der V-Dekon 50 NRW wird außerhalb des Gefahrenbereiches - in der Regel vor dem
Behandlungsplatz - eingerichtet und leitet die dekontaminierten Patienten an den
Behandlungsplatz weiter. Der Einsatzunterabschnitt mit dem V-Dekon 50 NRW wird in der
Regel durch einen Zugführer der Feuerwehr geführt, der durch zwei Führungsgehilfen
unterstützt wird, die für Kommunikation, Logistik und Koordination verantwortlich sind.
9. Durchführung der Verletzten-Dekontamination
9.1 Dekontaminationssichtung an der Verletztenablage
Die Verletztenablage ist der Grenzbereich zwischen dem Gefahrenbereich und dem
"Schwarzbereich" des V-Dekon 50 NRW. Hier werden alle Personen "gesammelt", die sich
ungeschützt im Gefahrenbereich aufgehalten haben. Sofern die Verletzten noch nicht im
Gefahrenbereich mit Patientenanhängetaschen registriert worden sind, erfolgt dies hier. Die
eintreffenden Verletzten werden nach den Kriterien verletzt und gehfähig, verletzt und nicht gehfähig (liegend) sowie tot gesichtet.
Das medizinische Personal der Dekontaminationssichtung besteht nach Möglichkeit aus
einem Notarzt bzw. bis zu dessen Eintreffen aus einem Rettungsassistenten, der solange die
Dekontaminationssichtung behelfsmäßig vornimmt und von einem Rettungssanitäter
unterstützt wird. Gehfähige Verletzte, die vor der Dekontamination keine medizinische Behandlung benötigen, werden unmittelbar zum Unterabschnitt V-Dekon "gehfähig" weitergeleitet. Der Transport von liegenden Personen innerhalb des V-Dekon 50 NRW erfolgt mit Hilfe von Spineboards.

Quelle: Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 500