Heiße Nacht für die Feuerwehren im Kreis Paderborn. Einsätze in Paderborn, Bad Lippspringe, Elsen und auf der A33.
Kreis Paderborn (my). Für die Feuerwehren im Kreis Paderborn kam es in der Nacht zu Freitag und am Freitag Vormittag gleich knüppeldick: Großeinsätze und Alarmierungen fast im Minutentakt.
Los ging's um 23.14 Uhr mit einem Brand beim Abfallentsorger Stratmann an der Dessauer Straße in Paderborn. Dort drang Rauch aus einem etwa 100 Kubikmeter großen Abfallberg mit Restmüll, der in einer offenen Halle gelagert war. Mit Wechselladerfahrzeugen wurden Schaum und Schlauchmaterial zum ausgedehnten Betriebsgelände gefahren, und die Feuerwehr sorgte für eine Löschwasser-Rückhaltung. Über 400 Meter legten die rund 40 Einsatzkäfte eine Schlauchleitung- Mit einem Radlader des Technischen Hilfswerls wurde der Müll aus der Halle gefahren und dort auseinandergezogen. Zwei Wärmebildkameras machten die einzelnen Brandnester sichtbar.
Um 0.03 Uhr wurden dann die 45 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Bad Wünnenberg, Borchen und Büren in Richtung A 33 alarmiert. Dort war kurz hinter dem Autobahnkreuz Bad Wünnenberg ein mit Fleischkisten beladener 40-Tonner-Sattelzug in Brand geraten. Von beiden Seiten aus schäumten die Feuerwehren das brennende Fahrzeug ein. Dazu wurden vor allem wasserführende Großfahrzeuge auf der Autobahn benötigt.
Um 0.10 Uhr dann der nächste Einsatz - diesmal für die Feuerwehr in Bad Lippspringe. Auf einer Station der Karl-Hansen-Klinik wurde Brandgeruch festgestellt. Der mit Patienten belegte Bereich wurde vorsichtshalber evakuiert. Für die Feuerwehr war es keine große Sache. Ein technischer Defekt in Leuchtstoffröhre hatte den Brandgeruch verursacht.
Um 0.21 Uhr musste erneut die Paderborner Feuerwehr ran, die ja noch bei Stratmann mit hauptamtlichen Kräften und den Freiwilligen aus der Kernstadt am Löschen war. Der Löschzug Marienloh hatte die verwaisten Wachen besetzt. In der Seniorenresidenz Schrieweshof in Elsen hatte die Brandmeldeanlage ausgeöst. Mit den Löschzügen Schloss Neuhaus, Elsen und Wewer, zwei Rettungswagen und einem Notarzt kontrollierte die Wehr das Haus - Fehlalarm. Die Löscharbeiten bei Stratmann zogen sich übrigens bis gegen 2.40 Uhr hin.
Um 10.44 Uhr am Freitag waren wieder die Bad Lippspringer am Zuge: In der Autowerkstatt Mertens an der Antoniusstraße brach vermutlich bei Schweißarbeiten ein Feuer aus, das rasch auch auf das gesamte Gebäude sowie ein angrenzendes Wohnhaus übergriff. Die Bewohner des Hauses wurden durch Wehrleute evakuiert.
Eine 34-jährige Frau musste vom Rettungsdienst wegen eines Schocks ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei sperrte die Antoniusstraße im Bereich des Brandorts ab. Das Werkstattdach stürzte während der Löscharbeiten ein. Am Wohnhaus platzen Fenster. Die Außenfassade des Hauses wurde erheblich beschädigt.
Laut ersten Erkenntnissen ist mindestens eine Wohnung nicht mehr bewohnbar. Der Schaden wird vorläufig auf über 100.000 Euro geschätzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Bei den Löscharbeiten wurde die Feuerwehr aus der Badestadt auch von Schlänger und Paderborner Kräften unterstützt.
Bericht: Neue Westfälische. Fotos: Marc Köppelmann
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