22. Juni. Lichtenau Husen.

Brandeinsatz in der Schützenhalle Husen.


Ein Brand in der Schützenhalle in Husen, verursachte am Freitagabend einen großen Schaden.
In der Küche brannte ein Kühlschrank.
Als die Feuerwehren aus Husen, Atteln, Henglarn  und Lichtenau, eintrafen war die Halle bereits stark verraucht.
Atemschutztrupps konnten das Feuer aber rasch löschen, so dass größerer Schaden verhindert werden konnte. Danach wurde die völlig verrauchte Schützenhalle mit Überdrucklüftern belüftet.

Bericht / Foto: FW
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Schützenfest nach Brand abgesagt
Defekter Kühlschrank verrußt Schützenhalle / 250.000 Euro Schaden
Neue Westfälische
VON RALPH MEYER
Lichtenau-Husen. Nach einem Brand im Küchenbereich der Schützenhalle in Husen am Freitag , der die Schützenhalle innen komplett verrußt hat, hat der Vorstand am Samstag das Schützenfest abgesagt. Es sollte vom 7. bis 9. Juli gefeiert werden. Den Sachschaden schätzt der Schützenverein auf rund eine Viertelmillion Euro
Statt am Samstag den neuen König und damit den Nachfolger von Wolfgang Sagemüller, zugleich Oberst des Schützenvereins Husen von 1842, zu ermitteln, traf sich der Vorstand zu einer Krisensitzung. Am Freitagnachmittag hatte ein Kühlschrank im Küchenbereich gebrannt. Die Hitze war so groß, dass der Putz abplatzte und Wasserleitungen aus Kunststoff geschmolzen sind.
Rund 60 Einsatzkräfte der Löschzüge Lichtenau und Atteln sowie der Löschgruppen Henglarn und Husen der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenau löschten den Brand am Freitagnachmittag unter schwerem Atemschutz und entrauchten anschließend die Halle. Dies berichtet der Lichtenauer Wehrführer Heinz-Jürgen Eikmeier.
Die gesamte Schützenhalle, die im Jahr 1912 errichtet worden war und mehrfach renoviert wurde, sowie sämtliche Nebenräume einschließlich Schießstand wurden durch den starken Rußabschlag erheblich verschmutzt und sind bis auf weiteres nicht nutzbar. Eine dicke, fettige Rußschicht überzieht auch das gesamte Mobiliar. „Darunter befinden sich auch nagelneues Mobiliar und 120 Polsterstühle. „Wir hatten die Halle bereits für die Feier nach dem Vogelschießen weiß eingedeckt, und alle Türen standen offen“, berichtet Sagemüller.
Entdeckt wurde der Brand am Freitag durch den neuen Festwirt Franz Lange aus Atteln. Er fuhr mit seinem Wagen den Muchtweg herunter und sah schwarzen Rauch aus der Entlüftung quellen. Mit einem Feuerwehrlöscher versuchte er, der Flammen Herr zu werden. Er musste jedoch wegen der Intensität des Brandes unverrichteter Dinge den Rückzug antreten.
Die Staatsanwaltschaft hat die Brandstelle beschlagnahmt. Sie darf zurzeit auch nicht betreten werden.
Welche Kosten durch die Sanierung auf die rund 370 Husener Schützen zukommen, steht noch nicht fest, doch Oberst Wolfgang Sagemüller geht von mindestens 250.000 Euro aus. Unklar ist auch, wann die Sanierungsarbeiten beginnen können und wie lange diese dauern werden. „Das ist Aufgabe für eine Spezialfirma“, ergänzt der Oberst.
Aus diesem Grund sieht der Vorstand keine Alternative zur Absage des Schützenfestes.


Bericht: Polizei
Brandursache in Schützenhalle von Polizei geklärt
Lichtenau: Beamte der Paderborner Polizei haben am Montagmorgen nochmals die Schützenhalle in Husen aufgesucht, in der es am Freitagnachmittag zu einem Brand gekommen war. Die Brandexperten konnten, wie schon vermutet, klären, dass ein technischer Defekt an einem großen Kühlschrank in der Küche der Schützenhalle als Ursache für das Feuer in Betracht kommt. Nach den Ermittlungen der Polizei war der Kühlschrank am Freitagnachmittag in Brand geraten und hatte zusammen mit der entsprechenden Hitzeentwicklung Teilbereiche der Küche zerstört. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs hatten sich keine Menschen in der Halle aufgehalten. Der größte Schaden entstand anschließend durch die erhebliche Rauchentwicklung. Der Ruß verschmutzte die ganze Halle, einschließlich der Toilettenanlage sowie weiterer Versorgungsräume. Die genaue Schadenshöhe kann derzeit noch nicht beziffert werden, dürfte aber im sechsstelligen Euro-Bereich liegen.

Westfälisches Volksblatt

Zum Geburtstag viel Pech
Frust und Enttäuschung sind groß bei Ortsvorsteher Hans-Bernd Janzen (links, auch Geschäfstführer des Schützenvereins) und Oberst und König Wolfgang Sagemüller. Von außen wirkt der Schützenhof unversehrt, innen aber haben Ruß und Qualm hohen Schaden angerichtet.Offensichtlich ging das Feuer von diesem Kühlschrank in der Küche aus - genau soll das heute oder morgen aber ein Sachverständiger klären.Der Staatsanwalt hat die Brandstelle beschlagnahmt, erst wenn die Brandursache feststeht, kann mit dem Aufräumen begonnen werden.
Schützenverein Husen muss nach Brand Vogelschießen und Schützenfest absagen - Halle vor 100 Jahren gebaut

Von Meike Oblau
Husen (WV). »Diese Brandstelle ist beschlagnahmt. Betreten verboten!« Dieser A4-Zettel ist der einzige Hinweis auf das Drama, das sich am Freitagnachmittag im Schützenhof in Husen abgespielt hat. Denn optisch ist das Haus, dessen 100. Geburtstag die Schützen in diesem Jahr eigentlich feiern wollten, von außen völlig unversehrt. Drinnen aber haben Ruß und Qualm einen immensen Schaden angerichtet, der in die Hunderttausende gehen dürfte. Vogelschießen und Schützenfest wurden abgesagt.
Samstag Nachmittag in Husen: Das Banner, das zum Schützenfest einlädt, flattert im Wind. Eigentlich sollte gerade der Marsch zum Vogelschießen stattfinden. Aber es ist gespenstisch ruhig, keine Marschmusik, keine Menschenseele auf der Straße. Im Schützenhof hat es gebrannt. In einer Krisensitzung entscheidet der Vorstand des Schützenvereins: Die beiden wichtigsten Termine im Vereinsjahr müssen abgesagt werden, zumindest vorerst.
Wahrscheinlich hat ein defekter Kühlschrank in der Küche das Feuer ausgelöst, ein Sachverständiger soll das heute oder morgen genau klären. Auch wenn das Entsetzen groß ist in Husen: Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass der Schützenverein sogar noch riesiges Glück hatte - um ein Haar wäre nämlich das komplette Haus abgefackelt.
Eher zufällig sieht der neue Festwirt Franz Lange eine Rauchfahne aus dem Abluftrohr der Dunstabzugshaube steigen, als er noch schnell etwas in die Schützenhalle bringen will. Es soll ein besonderes Jahr werden: Die Halle feiert in diesem Jahr 100. Geburtstag, es wurde nicht nur ein neuer Festwirt engagiert, sondern auch eine neue Kapelle und eine neue Band. Doch als Franz Lange mit einem Feuerlöscher ins Gebäude läuft und die brennende Küche sieht, da ahnt er schon, dass 2012 eher als Katastrophen- denn als Festjahr in die Vereinsannalen eingehen wird.
Mit dem Feuerlöscher kann er nichts mehr ausrichten, er wählt die 112. Einsatzkräfte der Löschzüge Lichtenau und Atteln sowie der Löschgruppen Henglarn und Husen haben das Feuer zwar schnell unter Kontrolle, der Ruß aber legt sich über alle Räume und Möbel des Schützenhofes. »Ich kam von Rasenmähen wieder ins Haus, da blinkten sämtliche Telefone und Handys«, schildert Wolfgang Sagemüller, Oberst und amtierender König, wie er von dem Unglück erfuhr. »Als ich an der Halle ankam, war sofort ersichtlich, dass sie zumindest zum Vogelschießen nicht mehr nutzbar sein würde.« Zunächst hofften die Husener, wenigstens das Schützenfest in zwei Wochen wieder in der Halle feiern zu können, aber auch diese Hoffnung erfüllt sich nicht. Bisher wurde das Schützenfest in Husen seit Gründung des Vereins 1842 nur abgesagt, wenn Krieg herrschte. Nun sorgt der Brand für Ratlosigkeit und Frust. »Ich bin am Freitagabend mit dem Husener Löschgruppenführer Anton Fleckner durchs Gebäude gegangen - das sah aus wie in einer Geisterbahn«, schildert Sagemüller. Inzwischen ist das Betreten verboten, bis der Sachverständige sich ein Bild von der Lage gemacht hat. Ein Hochzeitspaar, das am kommenden Wochenende im Schützenhof feiern wollte, muss sich nun einen anderen Ort zum Feiern suchen, auch Umweltminister Johannes Remmel kann demnächst nicht wie geplant hier empfangen werden. Eine andere größere Gaststätte gibt es in Husen nicht. »Wir hatten die Halle gerade erst saniert, ehrenamtlich tausende Arbeitsstunden und auch viel Geld investiert«, schildert Ortsvorsteher Hans-Bernd Janzen. Nun steht der Schützenverein vor einem ungewollten Neuanfang.
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