19. August. Paderborn.

Küchenbrand Josef Schröder Straße.

Paderborn: Am Sonntag, dem 19. August 2012 gegen 17:53 Uhr, wurden hauptamtliche Kräfte beider Feuerwachen sowie ehrenamtliche Einheiten des Kernstadtzuges „Stadtmitte“ zu einer unklaren Rauchentwicklung in die Josef Schröder Straße alarmiert.

Der an der Einsatzstelle ersteintreffende Einsatzleiter der Feuerwehr Paderborn wurde bereits von Anwohnern in Empfang genommen, die im Garten gegrillt hatten und plötzlich eine Rauchentwicklung aus einem Fenster eines Mehrparteienhauses in der direkten Nachbarschaft wahrnehmen konnten.

Während die Anwohner die Feuerwehr alarmierten eilte ein beherzter Nachbar mit einem Feuerlöscher bewaffnet zu Hilfe. Er klingelte an sämtlichen Hausklingeln, bis ihm aufgemacht wurde und lief die Treppe bis ins 2. Obergeschoss der vermeintlichen Brandwohnung hoch. An der Wohnungseingangstür klingelte er Sturm und Klopfte laut. Dadurch rettete er vermutlich dem Bewohner das Leben, der sich etwas zu Essen machen wollte und aufgrund der drückenden Temperaturen erschöpft eingeschlafen war. Der Bewohner selbst schilderte, dass er vermutlich nicht von selbst rechtzeitig wach geworden wäre. Er hätte im Schlaf durch die starke Rauchentwicklung des meterhoch in Flammen stehenden Kochtopfes ersticken können.

Erst durch den Lärm des warnenden Nachbarn war der alleinstehende Mann geweckt worden. Da der Mann immer einen Eimer Wasser in Herdnähe bevorratete, nahm er einen eigenen Löschversuch vor und kippte das Wasser in den brennenden Topf, der mit heißem Fett gefüllt war. Schlagartig verdampfte das Wasser und schleuderte das brennende Fett aus dem Topf, das sofort durchzündete und umliegende Küchengegenstände entzündete. Nur wie durch ein Wunder zog sich der Mann keine Brandverletzungen zu und verließ das Haus, um auf das Eintreffen der Feuerwehr zu warten.

Bei eintreffen der Feuerwehr drang bereits schwarzer Qualm aus dem Küchenfenster des 2. Obergeschosses und der Treppenraum als erster Rettungsweg aus sämtlichen Wohnungen war komplett verraucht.
Ein Angriffstrupp der Feuerwehr bereitete einen Löschangriff vor und entrauchte über einen Hochleistungslüfter den Treppenraum. Eine Befragung des Bewohners der Brandwohnung durch den Einsatzleiter der Feuerwehr ergab, dass sich in der Wohnung noch zwei Wellensittiche befanden, die der Angriffstrupp im leicht verrauchten Wohnzimmer lebend vorfand. Nach der Fettbrandexplosion war das Feuer selbstständig erloschen, so dass die Feuerwehr nur noch die Wohnung raumweise entrauchen und mit einer Wärmebildkamera nach weiteren Brandnestern suchen musste.

Im Anschluss konnte die Wohnung wieder dem Bewohner übergeben werden, der sich bei der Feuerwehr und seinem zur Hilfe geeilten Nachbarn herzlich bedankte. Da bei dem Mann keine erhöhten Kohlenmonoxidwerte im Blut festgestellt werden konnten und er sich wohl fühlte, wurde er nicht ins Krankenhaus gefahren sondern wollte versuchen zunächst bei seiner Tochter unterzukommen.

Das Fahrzeugaufkommen an der Einsatzstelle seitens der Feuerwehr Paderborn belief sich zwischenzeitlich auf drei Löschfahrzeuge, eine Drehleiter, einen Rettungswagen, sowie dem Kommandowagen mit dem Beamten vom Einsatzführungsdienst.

Einsatzleitung:  BA Mirko Bursian. Bericht: FW Paderborn.