17. August. Truppenübungsplatz Senne.

Großübung von 207 Einsatzkräften auf dem Truppenübungsplatz Senne.
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Kreis Paderborn: Am Freitag den 17. August fand auf dem Truppenübungsplatz Senne eine Großübung der Feuerwehren aus den anliegenden Sennekreisen Paderborn, Gütersloh und Lippe statt.
Gegen 17.00 Uhr wurde der Defence Fire Service, die Feuerwehr des Truppenübungsplatzes, unter Leitung von Ralf Husemann  sowie Kräfte der britischen Streckenkontrolle und der Bundeswehr alarmiert.

Aufgrund einer Ausbreitung des angenommenen Flächenbrandes wurde als Einsatzverstärkung die Feuerwehr Hövelhof alarmiert. Desweiteren Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Paderborn, Delbrück, Bad Lippspringe, Schloß Holte – Stukenbrock, Augustdorf und Schlangen. Die IuK Gruppe (Kommunikationseinheit) der Feuerwehr Hövelhof baute ein eigenständiges Funknetz auf, dass alle Einsatzabschnitte erreichte. Durch die Streckenkontrolle wurden die Feuerwehreinheiten gezielt an die jeweiligen Einsatzstelllen geführt. Die Wasserversorgung wurde durch zwei Saugbrunnen sichergestellt. Zusätzlich stehen hier im Ernstfall mehrere Oberflächengewässer sowie Hauptleitungen zur Verfügung.
Insgesamt rückten zu dieser Übung 207 Feuerwehrkameradinnen und Kameraden mit 47 Fahrzeugen aus 17 Feuerwehrstandorten aus.

Bericht: fw mb. Fotos: M.Köppelmann NW
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Bericht: Neue Westfälische

Kühles Nass für die heiße Senne. Mehr als 200 Feuerwehrleute trainieren auf dem Truppenübungsplatz

VON RALPH MEYER;
Hövelhof. Mehr als 200 Feuerwehrleute aus 17 Standorten und drei Landkreisen übten auf dem Truppenübungsplatz Senne in Hövelhof mit 47 Fahrzeugen die Bekämpfung ausgedehnter Wald- und Flächenbrände. Bei der Großübung stand die Zusammenarbeit der Wehren aus sieben Kommunen untereinander sowie mit der Range Control, dem "Defence Fire & Rescue Service" und der Bundeswehr im Mittelpunkt.

Die Übung, die der Hövelhofer Wehrführer Peter Kesselmeier und Ralf Husemann vom "Defence Fire & Rescue Service" konzipiert hatten, gingen von einem Flächenbrand auf der Schießbahn H aus, das sich rasch ausbreitete. Um 16.58 Uhr wurde zunächst routinemäßig die britische Übungsplatz-Feuerwehr alarmiert. Um 17.14 wurden unter dem Stichwort "Brand im Freien (BiF) 2" die zuständige kommunale Feuerwehr aus Hövelhof hinzugerufen. Deren Kräfte trafen mit mehreren Fahrzeugen um 17.28 Uhr ein.

Gegen 17.40 Uhr wurde die nächsthöhere Alarmierungsstufe BiF3 ausgelöst. Danach brannte es auch nördlich der Alten Bielefelder Poststraße und im Bereich der benachbarten Schießbahn G. Zeitweise sperrte die Range Control auch die Alte Bielefelder Poststraße.; Zunächst wurden die Wasser führenden Fahrzeuge der Anrainer-Löschgruppen aus Paderborn, Sande, Schloss Neuhaus und Ostenland sowie die Sonderfahrzeuge des Löschzugs Delbrück hinzugezogen.

In einer zweiten Alarmierungswelle kamen dann die Feuerwehren aus Bad Lippspringe, Schloss Holte-Stukenbrock, Marienloh, Augustdorf und Schlangen hinzu. Stellenweise wurden die Einsatzkräfte auch per Sirene alarmiert.
Das Szenario ähnelte dem des Sennebrandes vom Frühjahr 2011. Übungsplaner Peter Kesselmeier zeigte sich nach gut anderthalb Stunden durchaus zufrieden. In dieser Zeit waren drei Abschnitte gebildet worden, die autark die einzelnen Einsatzstellen leiteten. "Jetzt kommt die Ruhe rein", fügte er hinzu. Auch die Eintreffzeiten bei der angekommen, etwa drei Mal drei Kilometer großen Einsatzstelle seien absolut praxisgerecht.

In der Fläche bauten die Feuerwehrleute Riegelstellungen auf, um die Ausbreitung der Flächenbrände einzudämmen. Die Wasserversorgung erfolgte über Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr. Das kühle Nass förderte die Feuerwehr aus den Saugbrunnen im Bereich der Schießbahn H und an der Windmühle. "Wassermäßig sind wir gut aufgestellt", berichtet Peter Kesselmeier, "denn neben dem Saugbrunnen verfügen wir über 150er- und 500er-Wasserletungen." Außerdem können die Wehren das Wasser in Hausten-, Knochen- und Krollbach nutzen.; Ein besonderes Augenmerk richtete die Übungsleitung auf die Kommunikation. "Ohne gut funktionierendes Funknetz ist eine neun Quadratkilometer große Einsatzstelle nicht zu führen", weiß Kesselmeier.
Eine Erkenntnis aus der Übung ist, an großflächigen Einsatzstellen die Hövelhofer Spezialisten für Information und Kommunikation (IuK) unmittelbar und nicht erst auf Anfrage zu alarmieren, da auch die Technik eine bestimmte Vorlaufzeit benötigt. Ebenfalls erprobt wurden digitale Funkverbindungen

Westfälisches Volksblatt

207 Einsatzkräfte aus drei Anliegerkreisen üben für den Ernstfall in der Senne

Von Axel Langer
Hövelhof (WV). Das Thermometer zeigt Temperaturen von knapp 30 Grad an, über der Senne zwischen Hövelhof und Sennelager flimmert die Luft. Genau die richtigen Bedingungen, um für den Fall des Falles zu üben.
Das Szenario eines Flächengroßbrands in der Senne haben Feuerwehrleute aus drei Kreisen und sieben Kommunen geprobt. Fabian Marxcord von der Feuerwehr Hövelhof gehörte zu den ersten Einsatzkräften vor Ort. Im Hintergrund liefert das Großtankfahrzeug der Truppenübungsplatzfeuerwehr (rechts) Wasser, das vom Hövelhofer Löschfahrzeug zu den Einsatzkräften befördert wird. Fotos: Axel Langer
Kräfte aus Bad Lippspringe, Schloß Holte-Stukenbrock, Schlangen, Augustdorf und Marienloh wurden auf die Schießbahn G geleitet. Ihre Aufgabe war es, ein Ausbreiten auf umliegende Wälder zu verhindern.

Die Heide blüht und der Wind trocknet Pflanzen und Boden aus. Plötzlich steigt im Bereich der Schießbahn H, etwa zwei Kilometer von der Panzerringstraße entfernt, dichter Rauch auf. In der Senne brennt es. Jetzt ist Eile geboten, damit sich der Brand nicht weiter ausbreiten kann. Gegen 17.02 Uhr wird die Feuerwehr des Truppenübungsplatz aus Sennelager alarmiert. In wenigen Minuten ist Ralf Husemann mit seinen Brandbekämpfern vor Ort. Auch die Kräfte der Streckenkontrolle der Briten wie auch der Bundeswehr sind schnell an der Schießbahn. Sie begleiten die ersten Brandbekämpfer an die Einsatzstelle. Parallel wird die Wasserentnahme an einem Saugbrunnen aufgebaut.

Doch in dem trockenen Unterholz hat sich der Brand schon ausgebreitet. Verstärkung durch die Hövelhofer Feuerwehr wird alarmiert. Nachdem zunächst einzelne Fahrzeuge gezielt angefordert werden, ertönt um 17.39 Uhr in Hövelhof die Sirene und alle Kameraden werden ins Gerätehaus gerufen. Auch Einsatzkräfte aus Delbrück und Paderborn, Schloß Neuhaus und Sande werden mitalarmiert und rücken an. Unterdessen baut die Hövelhofer Feuerwehr an der Zufahrt zur Schießbahn H die Leitstelle auf, die die Koordination übernimmt.
Doch kaum steht die Leitstelle und die beiden Einsatzleiter Wolfgang Schmidt und Lothar Marxcord haben das normale Durcheinander der ersten Einsatzminuten in den Griff bekommen, gibt es die nächste Schreckensmeldung: Das Feuer ist schon auf die Schießbahn G übergesprungen und ein zweiter Flächenbrand bedroht die Heidelandschaft und die Kiefernwälder. Weitere Kräfte werden benötigt. Die Wehren aus Bad Lippspringe, Schloß Holte-Stukenbrock, Marienloh, Augustdorf und Schlangen werden angefordert. Die Fahrzeuge sammeln sich und werden an ihre Einsatzplätze geleitet. Auch die rund 30 Meter hohen Beobachtungstürme werden besetzt.
Wasserentnahmestellen werden eingerichtet. »An zwei Saugbrunnen stehen zwischen 800 und 1000 Liter Wasser je Minute zur Verfügung. Außerdem gibt es mehrere Oberflächengewässer sowie Hauptleitungen, die wir über Hydranten anzapfen können«, sieht Hövelhofs Wehrführer Peter Kesselmeier keine Probleme.

Bis in den späten Abend dauert die Brandbekämpfung. »Auch wenn dies eine Übung war, sowohl die hohen Temperaturen als auch der Ort sind realistisch«, meint Kesselmeier, der gemeinsam mit dem Leiter der Truppenübungsplatzfeuerwehr, Ralf Husemann, die große Senneübung vorbereitet hat. Im vergangenen Jahr hat es hier einen Großbrand gegeben.
Insgesamt rückten 207 Feuerwehrleute mit 47 Fahrzeugen aus 17 Standorten aus. »Die Koordination zwischen Feuerwehren aus sieben Anrainerkommunen und drei Kreisen ist eine Herausforderung. Wir wollten die im Frühjahr erarbeitete Ausrückeordnung in der Praxis testen. Im Großen und Ganzen hat alles gut geklappt. Es gibt ein paar Stellschrauben, an denen wir noch ein wenig feilen müssen, doch das passte schon«, sind Peter Kesselmeier und Ralf Husemann zufrieden. »Man kennt sich und arbeitet gut und reibungslos zusammen«, zogen die Übungsleiter ein positives Fazit.

Fotos: A.Langer WB
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