Notarztstandort auf der Kippe. Bürgermeister Peitz: „Mir fehlt das Verständnis“
Delbrück. Die Stadt Delbrück muss um ihren Notarztstandort bangen. Das ist das Resultat eines Gesprächs bei der Detmolder Bezirksregierung, in dem der Kreis Paderborn und die Krankenkassen um den Rettungsdienstbedarfsplan rangen.
Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz war am Donnerstag als Gast dabei und musste am Abend im Rat schlechte Neuigkeiten verkünden. „Nach den Vorstellungen der Krankenkassen soll der zweite Notarztstandort im nördlichen Kreisgebiet ebenfalls nach Hövelhof kommen“, berichtete der
Bürgermeister und hatte für diese Entscheidung „keinerlei Verständnis.“ Schließlich sei laut Gutachten ein Standort in Delbrück möglich. Diese Vorstellung hatte auch der Kreisum Landrat Manfred Müller vertreten. Peitz erinnerte daran, dass in der Stadt Delbrück als zweitgrößter Kommune im Kreis im Jahr beinahe 900 Notarzteinsätze pro Jahr anfallen würden.
Zudem funktioniere das aktuelle Notarztsystem in Delbrück, an dem sich die Stadt finanziell beteiligt. Unterdessen hat Peitz umgehend eine Einladung an Vertreter aller Ratsfraktionen und alle am Rettungssystem Beteiligten verschickt. „Wir werde nun überlegen, wie wir reagieren können“, sagte der Bürgermeister. Gegenüber der Neuen Westfälischen verteidigte Frank Simolka das Ansinnen der Krankenkassen. Der Regionaldirektor der AOK erinnerte an das eingeholte Gutachten, in dem ein zweiter Standort in Hövelhof favorisiert werde. Dieser sei wirtschaftlich und erfülle den den geforderten Abdeckungsgrad. Simolka machte jedoch auch deutlich, dass die Kassen jede Entscheidung der Bezirksregierung akzeptieren würden. „Wir haben die Argumente ausgetauscht. Wenn Detmold anders entscheidet, nehmen wir das sportlich“, sagte Simolka. Der rechnet mit einem Bescheid im Januar 2014.
Neue Westfälische VON JOCHEM SCHULZE