Nach drei Wohnungsbränden in einer Woche: Feuerwehr Paderborn rät zu Rauchmeldern.
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Paderborn (WV). »Rauchmelder retten Leben und Gesundheit, warten Sie nicht auf die Rauchmelderpflicht, handeln Sie jetzt!« Das empfiehlt Hubert Gerold vom Vorbeugenden Brandschutz der Paderborner Feuerwehr. Anlass: In den vergangenen Tagen hat es in Paderborn drei Wohnungsbrände mit Rauchgasverletzten gegeben.
Bereits in kürzester Zeit entstehen bei einem solchen Brand gefährliche Rauchmengen, die mit wenigen Atemzügen bereits eine Rauchgasverletzung oder den Tod bedeuten können. Aus Sicht der Feuerwehr Paderborn muss hier das Bewusstsein geschärft werden, da derzeit nur etwa 40 Prozent der Wohnungen mit Rauchmeldern ausgestattet sind.
Allein in den vergangenen Tagen wurden bei drei Wohnungsbränden (Jahnplatz, Foelsener Weg, Blomberger Straße) mehrere Menschen durch Rauchgase verletzt, die sich während des Brandes innerhalb von Wohnungen aufhielten. An allen drei Einsatzstellen waren keine Rauchmelder installiert, sodass die schnelle und tückische Ausbreitung des Brandrauches nicht bemerkt wurde. Alle Wohnungsbrände ereigneten sich tagsüber, in der Nachtzeit wären sie möglicherweise mit noch schlimmeren Folgen für die Menschen ausgegangen, da im Schlaf ein Brand ohne Rauchmelder nur schwer bemerkt wird. »Das zeigt leider auch der nächtliche, sehr tragische Ausgang eines Wohnungsbrandes in Baden-Württemberg mit acht Toten, der gegen 4.30 Uhr ausgebrochen war«, berichtet Hubert Gerold.
»Brandrauch enthält gefährliche Konzentrationen von Kohlenstoffmonoxid und Blausäure, sowie einer ganze Reihe von anderen schädlichen Stoffen, die sich schnell zu einem für Mensch und Tier unverträglichen Cocktail verbinden. Bereits vor Einführung der landesweit geplanten gesetzlichen Rauchmelderpflicht kann sich jeder der Gefahren von Brandrauch bewusst werden und die Anschaffung von Rauchmeldern ernsthaft anpacken«, wirbt der Brandschutz-Experte.
Rauchmelder müssten nicht teuer sein, sie müssten allerdings ein Qualitätsmerkmal besitzen um zuverlässig zu funktionieren. »Sie sind im Fachhandel, in Baumärkten und Warenhäusern sowie im gut sortierten Einzelhandel erhältlich. Beim Kauf sollte unbedingt auf die Angabe der europaweit gültigen Norm DIN EN 14604 auf den Rauchmeldern als Qualitätsmerkmal geachtet werden.«
Rauchmelder gehörten möglichst zentral in die Raummitte und immer unter die Zimmerdecke. Im Bad oder in der Küche seien sie wegen der hohen Luftfeuchte aber nicht zu empfehlen, da häufig die Gefahr von Fehlalarmen bestehe. »Rauchmelder sollten zumindest im Flur, in Kinder- und Schlafzimmern einer Wohnung vorhanden sein. In Einfamilienhäusern werden über Funk oder Kabel vernetzte Rauchmelder empfohlen, welche vom Keller bis zum Dachboden alle Etagen abdecken«, rät die Feuerwehr weiter.
Die Rauchmelder sollten einmal im Monat nach Herstelleranleitung mit Drücken des Testknopfes geprüft werden. Wenn Rauchmelder durch ein Piepen einen fälligen Batteriewechsel anzeigen, sollte sie sofort getauscht werden. »Der Fachhandel hält Langzeitbatterien bereit, die eine lange Funktionsdauer des Rauchmelders gewährleisten.«
Bericht: Westfälisches Volksblatt