»Wir können stolz sein«
Scharmeder feiern ihr neues Feuerwehrhaus.
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Scharmede (WV). Einige kritische Stimmen im Dorf, eine Finanzierungslücke und vor allem drei Jahre lang viel, viel Arbeit: All das haben die Scharmeder Feuerwehrleute gemeistert. Gestern konnten sie mit vielen Gästen endlich so richtig feiern: Das neue Gerätehaus ist fertig.
Auf 380 000 Euro bezifferte Norbert Temborius, Löschzugführer der Scharmeder Feuerwehr, während einer Feierstunde am Sonntagmittag die Materialkosten. Noch einmal die gleiche Summe hätten jedoch viele freiwillige Helfer durch ihre Arbeit erwirtschaftet. »Auf diese Leistung können wir stolz sein«, rief Temborius seinen Mitstreitern zu. Viele Scharmeder packten in ihrer Freizeit am Bau an, während die Frauen dafür sorgten, dass vom Frühstück bis zum Abendbrot niemand hungrig arbeiten musste. Firmen und Privatleute unterstützten die gute Sache durch Sach- und Geldspenden. 328 000 Euro steuerte die Stadt Salzkotten zu dem Bauvorhaben bei.
Im Namen von Rat und Verwaltung dankte Bürgermeister Michael Dreier für die gemeinsame Anstrengung – und generell für die Arbeit der Feuerwehr: »Ihr seid es, die rund um die Uhr für die Mitmenschen da sind.« Oft nähmen die freiwilligen Helfer dafür Gefahren für ihr eigenes Leben in Kauf und hätten, etwa bei schweren Verkehrsunfällen, belastende Situationen zu verkraften.
Bei allem Stolz auf das Erreichte übte stellvertretender Kreisbrandmeister Bernhard Lücke auch ein wenig Kritik. Retten, löschen, bergen und schützen seien die Aufgaben der Feuerwehr. »Maurern kann ich in dieser Aufzählung nicht finden«, betonte er. Die Feuerwehr leiste viel für die Allgemeinheit und habe »etwas mehr Unterstützung« verdient.
Der Bau des neuen Scharmeder Gerätehauses sei mit einigen Fragezeichen verbunden gewesen, erinnerte Stadt-Feuerwehrchef Alfons Bunte an die nicht immer einfache dreijährige Bauzeit. So hatte es zunächst Kritik am Standort des Gebäudes in unmmittelbarer Nähe des Friedhofes gegeben, bis Skeptiker sich schließlich doch überzeugen ließen.
Im Mai vergangenen Jahres galt es dann, eine Finanzierungslücke zu schließen. Kurz vor dem Ziel fehlten 40 000 Euro. Doch alle zogen an einem Strang, die Feuerwehr ging zum Spendensammeln von Haus zu Haus, Unternehmer und Privatleute gaben Geld und auch der Förderverein des Löschzuges und die Stadt legten noch einmal nach. »Ihr habt alle Fragezeichen ausgeräumt«, sagte Bunte daher mit Blick auf die Gemeinschaftsleistung.
Mit Gästen aus Politik und Gesellschaft und vielen Vertretern befreundeter Feuerwehren feierten die Scharmeder gestern das Erreichte. Begonnen hatte der Festtag mit einer heiligen Messe in der Kirche, anschließend zogen die Feuerwehrleute im Festzug mit Musikbegleitung zum nahegelegenen Gerätehaus. Dort spendete Pfarrer Martin Beisler den Segen.
Bericht: Westfälisches Volksblatt von Hanne Hagelgans
Foto: Freuen sich über das neue Scharmeder Gerätehaus, das gestern eingeweiht worden ist (von links): Thomas Peitzmeyer, Fachbereichsleiter Bürgerdienste bei der Stadt, Bürgermeister Michael Dreier, Stadtfeuerwehrchef Alfons Bunte, Löschzugführer Norbert Temborius, Pfarrer Martin Beisler, stellvertretender Kreisbrandmeister Bernhard Lücke und Ortsvorsteherin Maria Dahl. Foto: Hanne Hagelgans
Neue Westfälische
Neues Heim für Einsatzkräfte.Scharmeder Löschzug weiht mit vielen Gästen sein Feuerwehrgerätehaus ein.
Salzkotten-Scharmede. Großer Festtag gestern in Scharmede: Fast drei Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde das neue Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Scharmede eingeweiht. Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus mit Pastor Martin Beisler hatte es viele Gläubige zusammen mit den Ehrengästen zum neuen Standort an die Hoppenhofstraße gezogen.
Löschzugführer Norbert Temborius erinnerte daran, dass die Bürger fast drei Jahre lang für den Neubau ihre Freizeit geopfert und dabei weit über 5.000 Arbeitsstunden geleistet hätten. Die reine Bausumme beträgt 380.000 Euro. Die Stadt Salzkotten übernimmt davon 328.500 Euro. Den Rest haben die Scharmeder über Mitgliedsbeiträge des neu gegründeten Fördervereins, über Sachmittel und Spenden aufgebracht.
Bürgermeister Michael Dreier sprach von einem Gebäude vor Ort für Menschen und deren Sicherheit. Die Zusammenarbeit mit demKreis Paderborn sei toll gewesen. "Das Geld ist hier gut investiert für eine dringliche Aufgabe", betonte er. Die Feuerwehr sei rund um die Uhr für die Menschen da, unterstütze mit ihrem Sicherheitsdienst auch kulturelle Veranstaltungen. Bald werde neben dem Gebäude noch eine Blumenwiese eingesät. "Ihr seid die Blumen dieses Ortes", lobte Dreier zum Schluss seiner Rede.
Während er den Wert des schmucken Neubaus dank der geleisteten vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden auf weit über 600.000 Euro bezifferte, ging der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernhard Lücke gar von einer Million Euro aus. Das sei der Wert für eine solchen Bau in einer größeren Stadt ohne Eigenleistung, erklärte der Fürstenberger. "Deshalb hätte der Neubau von der öffentlichen Hand mehr Unterstützung verdient gehabt", so Lücke an die Adresse des Bürgermeisters. Das neue Feuerwehrgerätehaus bezeichnete er als Bereicherung für Scharmede und zugleich Beruhigung für die Bürger.
Während der Leiter der Salzkottener Wehr, Alfons Bunte von einem eindrucksvollen Ergebnis und einer ebensolchen Eigenleistung sprach, freute sich Ortsvorsteherin Maria Dahl auch darüber, dass "sich das Gebäude sehr gut ins Ortsbild einfügt". Zudem bleibe das über 50 Jahre alte Vorgängergebäude an der Bahnhofstraße erhalten. Es sei in Privatbesitz, so Dahl. Bei einem Tag der offenen Tür durften die Besucher gestern ausgiebig die neuen Räumlichkeiten im roten Klinkerbau begutachten. Dazu gehören ein Schulungsraum, ausreichende Umkleiden, Duschen und Toiletten und viele Abstellmöglichkeiten.
Neue Westfälische VON ANDREAS GÖTTE
INFO: Dem Löschzug Scharmede gehören nach Angaben von Bürgermeister Michael Dreier 39 Feuerwehrkameraden an. ´Dazu kommen noch sieben Mitglieder in der Jugend-Feuerwehr.
Im Salzkottener Stadtgebiet sind insgesamt 60 Jugendliche aktiv.Zur Scharmeder Altersabteilung gehören zwölf Kameraden.(ag)
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Bildunterschrift: Einsatzbereit in neuen Räumen: Die beiden Feuerwehr-Anwärter Dennis Hoppe (l.) und Christian Wulf (beide Löschzug Scharmede) freuen sich über moderne Umkleideräume im Feuerwehrgerätehaus.
Fotogalerie: Christoph Büker FW Salzkotten
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