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Salzkotten (spi). Der Weiße Sonntag 2013 wird in der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Salzkotten einen Ehrenplatz bekommen: Gestern sind am Gerätehaus des Löschzuges Salzkotten gleich zwei neue Großfahrzeuge in Dienst gestellt und gesegnet worden.
Dabei handelt es sich um eine neuwertige Drehleiter (DLK 23-12) von Iveco/Magirus (das WV berichtete am 3. April ausführlich) und um einen Gerätewagen Logistik/Transport (Thoma/MAN).
In einer Feierstunde im Beisein zahlreicher Ehrengäste und vieler Feuerwehrleute aus benachbarten Wehren stellte Salzkottens Löschzugführer Hans-Josef »JoJo« Kammerer heraus: »Wir haben lange für die Neuanschaffung einer Drehleiter gekämpft – und dann im passenden Moment zugegriffen.« Hintergrund: Ursprünglich war eine fabrikneue DL als Ersatz für die Drehleiter aus dem Jahre 1988 im Gespräch. Kostenpunkt: 750 000 Euro. Als sich die Gelegenheit bot, von der Firma Iveco/Magirus ein Vorführfahrzeug, Baujahr 2011, zu kaufen, stimmte der Salzkottener Stadtrat dem Kauf dieses Fahrzeugs zu. Es hat lediglich 115 Betriebsstunden und nur 10 500 Kilometer auf dem Buckel und befindet sich absolut im Bestzustand. Gekostet hat es 460 000 Euro.
Der neue Gerätewagen (GW) Logistik auf einem MAN-Gestell wurde von der Spezialfirma Thoma komplett neu aufgebaut und auf die Bedürfnisse der Salzkottener Feuerwehr zugeschnitten. Er ersetzt den fast 30 Jahre alten Gerätewagen und ist vergleichsweise ausgesprochen günstig: 85 500 Euro.
Auf dem Nachschubfahrzeug lassen sich Rollcontainer zum Einsatzort transportieren. Nach Angaben von Wehrführer Alfons Bunte können darauf unter anderem Schläuche, Sandsäcke, ein Schnelleinsatzzelt und weiteres Material verlastet werden.
Zuladung: sieben Tonnen. Bunte und Kammerer sprachen Rat und Verwaltung der Stadt Dank für den Entschluss aus, der Kaufempfehlung der Wehr letztlich Folge geleistet zu haben. Bürgermeister Michael Dreier wiederum dankte der Feuerwehr, die an 365 Tagen jeweils 24 Stunden ehrenamtlich einsatzbereit sei. Die Anschaffung der beiden neuen Fahrzeuge sei nicht nur für die Wehr ein wichtiger Schritt; auch – oder gerade – die Bürgerinnen und Bürger der Stadt dürften erfreut darüber sein, dass »ihre« Feuerwehr so gut ausgestattet sei. Dreier lobte die Einstellung der Feuerwehr, keine überzogenen Forderungen gestellt zu haben.
Im Anschluss an die Feierstunde bot ein Tag der offenen Tür im und am Gerätehaus, verbunden mit großer Fahrzeugschau, Info- und Verkaufsständen, Gelegenheit, die Feuerwehr noch besser kennen zu lernen. Klar, dass dabei die neue Drehleiter der Star des Nachmittages war.
Bericht / Foto: Westfälisches Volksblatt
Neue Westfälische
Mit Knick hoch hinaus. Salzkottener Feuerwehr weiht neue Drehleiter ein.
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Salzkotten. Im Vergleich zum vorigen Modell besitzt die Freiwillige Feuerwehr Salzkotten nun ein wahres Ungetüm an Technik: 30 Meter lang lässt sich der Arm ausfahren, 380 Kilogramm kann der Korb tragen, 15 Tonnen schwer ist das wuchtige Gefährt, 299 PS stecken unter der Haube.
Stolz sind die Sälzer Brandbekämpfer auf ihre neue Drehleiter. Mit einem Festakt wurde sie nun eingeweiht. 60 Sekunden - länger braucht sie nicht, um einsatzbereit zu sein. "Die alte Drehleiter brauchte noch 180 Sekunden", sagt der Salzkottener Oberbrandmeister Markus Kämmchen. Dreimal schneller kann die Feuerwehr nun zur Rettung schreiten - Zeit, die über Leben und Tod entscheidet. "Die Tragfähigkeit hat sich auch verbessert. Zuvor konnten wir im Korb nur 180 Kilogramm transportieren", zählt Kämmchen weiter auf. 200 Kilo mehr vermag die neue Drehleiter zu tragen. "Mit der Krankentragenhalterung können Personen nun auch liegend transportiert werden."
Große Umstände beim Erlernen der Bedienung mache das rot-weiße Ungetüm aber nicht: Die computergesteuerten Systeme der alten und der neuen Drehleiter gleichen sich so sehr, dass Feuerwehrmänner nur eine Einweisungszeit von fünf Stunden benötigten. "Das Fahrzeug hat einen kleinen Wendekreis", nennt Kämmchen einen weiteren Vorzug. "In der eng bebauten Innenstadt Salzkottens ist das ein echter Vorteil." Mit einem Automatik-Getriebe braust man in Salzkotten nun zu den Einsätzen, das manuelle Schalten in stressigen Situationen falle weg. "Eine weitere Stärke ist, dass man den vorderen Gelenkmast abknicken kann. Nun können wir etwa auf Balkone über dem Hausgiebel hinweg zugreifen", erzählt Brandoberinspektor Arnold Beine. Ein weiterer Brandbekämpfer, der zweite Leiter der Feuerwehr, Friedhelm Knust, hebt hervor: "Über die Leiter können wir eine Massenrettung durchführen. Mit dem Hubrettungswagen, den wir auch im Auge hatten, wäre dies nicht möglich gewesen."
Bei der offiziellen Einweihung hatte das neue Gefährt allerdings schon drei Einsätze - ohne Menschenrettung - hinter sich. "Ein ganz anderes Fahren", bescheidet Kämmchen. Vor etwa 230 Feuerwehrmännern der acht Salzkottener Standorte und der Jugendfeuerwehr, aus den anliegenden Kommunen sowie vor weiteren Interessierten übergab Bürgermeister Michael Dreier den symbolischen Zündschlüssel. Der neue Stolz ist übrigens ein Vorführgerät des Herstellers. 460.000 Euro hat die Stadt nach Angaben Dreiers für das neue Gefährt ausgegeben.
Die Drehleiter kommt nicht allein: Für knapp weitere 90.000 Euro gesellt sich ein sogenannter Gerätewagen Logistik zu dem vorhandenen Fuhrpark der Salzkottener Feuerwehr. Er dient als Versorgungsfahrzeug, transportiert unter anderem Schläuche zum Einsatzort und kann Wasser aus Gewässern ansaugen und zur Brandlöschung bereitstellen.
Bericht / Foto von Frederik Grabbe
Fotogalerie: Löschzug Salzkotten, Christoph Büker
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