Kreisfeuerwehrzentrale.

Feuerwehrchef Ulrich Hilkenbach geht von Bord.
Nach 23 Jahren hinterlässt er seinem Nachfolger Dirk Nölting einen Vorzeige-Rettungsdienst
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Kreis Paderborn (WV). Nach 23 Jahren ist Ulrich Hilkenbach, langjähriger Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale, verabschiedet worden. »Mit viel Herzblut und Sachverstand haben Sie maßgeblich dazu beigetragen, dass der Rettungsdienst im Kreis so gut aufgestellt ist. Viele Menschen im Kreis Paderborn verdanken Ihnen ihr Leben und ihre Gesundheit«, betonte Landrat Manfred Müller.

Wenn irgendwo im Kreis die 112 gewählt wird, kommt der Notruf in der Leitstelle der Feuerwehr des Kreises Paderborn in Ahden an. Von dort aus werden alle Einsätze koordiniert. Allein im vergangenen Jahr wurden 68   508 Notrufe entgegengenommen. Hilkenbach habe sein Handwerk sehr gut verstanden und maßgeblich dazu beigetragen, dass die Qualität stimme. »Das Haus ist gut bestellt«, so Müller. Nachfolger von Hilkenbach ist Dirk Nölting Hilkenbach stammt gebürtig aus Willebadessen (Kreis Höxter) und studierte Maschinenbau an der Uni Paderborn. Nach einer beruflichen Zwischenstation bei der Berufsfeuerwehr Krefeld wechselte er im Juni 1990 zum Kreis Paderborn und leitete bis dato die Kreisfeuerwehrzentrale mit Sitz in Büren-Ahden. »Exakt sind es 22 Jahre, elf Monate und 17 Tage Dienst im und beim Kreis Paderborn«, betonte Hilkenbach. Jeder Tag war ihm wichtig. Eingebrannt hat sich der 10. Dezember 1988: »Da habe ich einen Säugling aus dem Obergeschoss eines brennenden Hauses ins Freie getragen. Ein weiteres Kind wurde gerettet. Später stellte sich heraus, dass zwei der noch vermissten Kinder in der Schule waren. Seit dem Tag weiß ich, warum ich da bin, wo ich so viele Jahre war«, erzählt Hilkenbach.

In seinen 23 Jahren Dienstzeit ist viel passiert. Landrat Manfred Müller schilderte, wie er als sehr junger Mann miterleben musste, dass ein Verunglückter eine Stunde auf einen Rettungswagen warten musste. Das ist mehr als 30 Jahre her. Heute gibt es definierte Hilfsfristen von zwölf Minuten auf dem Land und acht Minuten in der Stadt Paderborn.

Der Kreis Paderborn hat Millionen in seine Leitstelle investiert: Modernste Technik navigiert die Einsatzfahrzeuge punktgenau und auf kürzestem Wege zum Einsatzort. Im System ist eine automatisierte GPS-Navigation integriert, die bei der Alarmierung aus der Leitstelle den Einsatzfahrzeugen den schnellsten oder kürzesten Weg zur Einsatzstelle mit den Alarmdaten übermitteln kann. Auch das Gebäude wurde energetisch saniert. Blitz- und Brandschutz verbessert. Den Feuerwehren steht auch dank seines Einsatzes ein modernes Aus- und Fortbildungszentrum zur Verfügung. Ulrich Hilkenbach und seinem Team wurde mehrfach bestätigt, dass die Qualität stimmt. »Der Rettungsdienst im Kreis Paderborn ist nicht nur gut aufgestellt, sondern hat mit Blick auf Nordrhein-Westfalen auch Vorbildcharakter«, lobte der Auditor vom TÜV Hessen. Anfang November vergangenen Jahres war der Schlauchturm in Ahden eingeweiht worden, der den Abschluss der Bauarbeiten an der Kreisfeuerwehrzentrale und letztlich auch das Ende der »Ära Hilkenbach« markiert. Jetzt ist Hilkenbach erst einmal weg. Der Rucksack ist gepackt, die Wanderschuhe sind geschnürt. Er wird in den kommenden Wochen auf dem Jacobsweg wandern. Ohne Telefon.

Bericht: Westfälisches Volksblatt

Foto: Nach 23 Jahren übergibt der langjährige Leiter der Kreisfeuerwehrzentrale in Ahden Ulrich Hilkenbach (links im Bild) den Schlüssel an den neuen Leiter der Zentrale Dirk Nölting. Im Bild (von links): Landrat Manfred Müller, Ordnungsamtsleiter Herbert Temborius, Personalratsvorsitzender Franz Kürpick sowie Ralf Hilker (Sachgebietsleiter Kreisordnungsamt). Foto: WV