Feuer in Kapelle zwischen Borchen und Dörenhagen.{gallery}news/2014/140114bo{/gallery}
Borchen: Bei einem Feuer in einer Kapelle zwischen Borchen und Dörenhagen ist am Sonntagnachmittag Sachschaden entstanden. Gegen 18.30 Uhr meldete eine Zeugin das Feuer in der Kapelle "Zur Hilligen Seele", die sich an der Kapellenstraße befindet. Nach ersten Ermittlungen war das Feuer, das durch die Feuerwehr schnell gelöscht werden konnte, im Bereich des Altars in der Nähe der dort aufgestellten Krippe entstanden. Normalerweise werden in diesem Bereich nur LED-Kerzen verwandt. Bei Brandentdeckung war dort aber durch eine unbekannte Person auch eine echte Kerze aufgestellt worden, die vermutlich zu dem Brand geführt hat.
Das Feuer ist in der Zeit zwischen 16.30 Uhr und 18.30 Uhr ausgebrochen und hat einen Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro angerichtet. Sachdienliche Hinweise erbittet die Polizei unter der Telefonnummer 05251-3060.
Bericht: Polizeipresse
Westfälisches Volksblatt
Foto: Der Altarraum der Kapelle ist durch ein Feuer schwer beschädigt worden. Eine Kerze war illegal aufgestellt worden. Foto: Polizei
Feuer bricht in Kapelle aus. »Hillige Seele«: Brennende Krippe beschädigt Altar
Borchen(WV). In der Kapelle »Zur Hilligen Seele« zwischen Borchen und Dörenhagen hat es am späten Sonntagnachmittag gebrannt. Dabei ist hoher Schaden entstanden.
Gegen 18.30 Uhr hatte eine Zeugin das Feuer in der Kapelle bemerkt. Nach ersten Ermittlungen waren die Flammen, die von der Feuerwehr schnell gelöscht werden konnten, im Bereich des Altars in der Nähe der dort aufgestellten Krippe entstanden. Normalerweise werden in diesem Bereich nur LED-Kerzen verwendet. Offenbar hatte jedoch ein Unbekannter an dieser Stelle eine echte Kerze aufgestellt, die zu dem Brand geführt hat, vermutet die Polizei. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere tausend Euro.
Neue Westfälische
Mehr als 1.000 Jahre alte Kapelle durch brennende Kerze schwer beschädigt
VON INGO KALISCHEK
Borchen-Dörenhagen. Sie ist mehr als 1.000 Jahre alt. Im Mittelalter wurde sie mehrfach geplündert und zerstört. Bislang lockte sie Pilger aus ganz Westfalen an: die Kapelle zur Hilligen Seele zwischen Dörenhagen und Schloss Hamborn. Kürzlich brach in ihrem Innern ein Feuer aus. Die Formulierung Glück im Unglück trifft es wohl am besten:
Als Änne Buschmeier und Rita Monike am Sonntag wie fast jeden Tag im Jahr gegen 18.10 Uhr mit ihrem Auto zur Hilligen Seele fahren, bemerken sie das Unheil schon von draußen: Flammen peitschen gegen das Fenster, Rauch sammelt sich, Holz knistert. In der rund 30 Jahre alten Weihnachtskrippe auf dem Altar hatte sich ein Glutnest gebildet das sich schnell vergrößerte. Rita Monike alarmierte die Feuerwehr; Änne Buschmeier brachte schnell die wertvollen Krippenfiguren vor den Flammen in Sicherheit. Irgendwann wurden Feuer und Rauch zu stark und ich musste nach draußen, erzählt die Dörenhagenerin.
Als die Feuerwehr nach nur wenigen Minuten eintraf, versuchten die Einsatzkräfte das Feuer möglichst punktuell zu löschen. Größerer Wasserschaden konnte somit verhindert werden. Dennoch rechnen die Beteiligten mit einem Schaden von mehreren tausend Euro. Vor allem der uralte Altar hat viel abbekommen,sagt Rita Monike und fügt an: Leider ist auch der frische Innenanstrich schon wieder hinüber. Enttäuschung und Fassungslosigkeit macht sich auf ihrem Gesicht breit, wenn Änne Buschmeier nach den Brandgründen gefragt wird: Wir vermuten, dass eine große offene Kerze das Feuer ausgelöst hat. Diese habe ein Besucher wohl mitten in den Schäferwagen der hölzernen Krippe gestellt. Dass dann innerhalb kurzer Zeit ein Feuer entsteht, ist doch völlig klar,spricht Buschmeier von einem leichtsinnigen Verhalten. Aus Sicherheitsgründen werden in der Krippe sonst nur LED-Kerzen aufgestellt. Wären Änne Buschmeier und Rita Monike am Sonntag nur wenige Minuten später zur Kapelle gefahren, wäre vom uralten
Innenraum des beliebten Pilgerziels vermutlich nicht mehr viel übrig geblieben.An sonnigen Tagen kommen bis zu 50 Besucher zur Kapelle,schätzt Änne Buschmeier. Nicht zuletzt durch die große Johanni-Prozession,die immer nach dem Hochfest des heiligen Johannes im Sommer stattfindet, ist die Kapelle auch über die Grenzen Dörenhagens bekannt.
Viele auswärtige Autokennzeichen und nette Gespräche ließen erkennen, dass die Gläubigen aus ganz Westfalen zur Kapelle anreisen. Schon früher wurde die Kapelle zerstört. Jedoch nicht durch falsch platzierte Kerzen, sondern durch schwedische Soldaten. In dem Jahrhunderte alten Lagerbuch der Kapelle heißt es, dass sie die Hillige Seele am 22. Mai 1646 in großem Ausmaß plünderten und beschädigten. Aus der anschließenden Aufbauphase stammt der heutige Renaissanceeingang auf der Westseite der Kapelle. Ein Herzwappen das auf das Leben und die Seele eines Menschen anspielt deutet wahrscheinlich auf den Namen Hillige Seelehin. Aber auch Aussagen, die Kapelle sei eine alte germanische Gerichtsstätte, machten in der Vergangenheit die Runde. Änne Buschmeier und Rita Monike schließen die Kapelle seit über 20 Jahren täglich auf und ab. Die Dörenhagenerinnen hoffen, dass ihnen Situationen wie am Sonntag in Zukunft erspart bleiben.