21. Juni. Nordborchen.

Schweinetransporter kippt in Vorgarten.
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Borchen: In einer Kurve auf der Paderborner Straße ist am Freitag ein Schweinetransportanhänger mit 80 Schweinen in einen Vorgarten gekippt. Drei Schweine wurden dabei getötet. Der Fahrer blieb unverletzt.

Gegen 07:20 Uhr fuhr ein 63-jähriger Landwirt mit einem Traktorgespann auf der Paderborner Straße in Richtung Paderborn. Er zog auf dem Weg zum Schlachthof Paderborn einen dreistöckigen Viehtransportanhänger mit etwa 80 lebenden Schweinen. In der Linkskurve nach der Einmündung Schützenstraße geriet das Gespann außer Kontrolle und schaukelte sich auf. Der Anhänger kippte nach rechts um und landete in dem Vorgarten eines Einfamilienhauses. Dabei kamen drei Schweine um. Der Traktor blieb auf der Straße stehen.

Einige Schweine liefen durch das aufgerissene Anhängerdach auf die Straße sowie auf das Hausgrundstück. Die Tiere konnten von Anwohnern und Feuerwehrmännern zusammengetrieben und in einem provisorischen Pferch aus Leitern auf dem Hausgrundstück gehalten werden. Mit einem Transportfahrzeug des Schlachthofs wurden die Schweine weiter zum Schlachtbetrieb an der Halberstädter Straße gebracht. Der havarierte Anhänger mit Totalschaden musste mit einem Kran aufgerichtet und abgeschleppt werden. Bis 10:30 Uhr war die Paderborner Straße im Bereich der Unfallstelle gesperrt.

Bericht: Polizei


Westfälisches Volksblatt

80 Schweine im Vorgarten
Viehtransporter kippt auf dem Weg zum Paderborner Schlachthof um

Borchen/Paderborn (WV). Eine sprichwörtliche Schweinerei hat am Freitagmorgen eine Familie zum Frühstück in Borchen erlebt. In ihrem Vorgarten quiekten aufgeregt 80 Schweine. Ein Viehtransporter war auf dem Weg zum Paderborner Schlachthof vor der Haustür der Familie Nagel umgekippt.
von Karl Pickhardt

Alexandra Nagel (39) bereitete kurz nach 7 Uhr gerade das Frühstück für ihre drei schupflichten Töchter Sophie (13), Maria (10) und Johanna (8) vor und schaute aus dem Fenster, als das Unglück geschah: Der Traktorfahrer des Transporter-Gespann muss in einer Kurve der Ortsdurchfahrt in Nordborchen die Kontrolle über seinen Vieh-Anhänger mit 80 Tieren verloren haben. Der dreistöckige Transporter schaukelte sich auf und kippte um: Die Borstenviecher flüchteten auf die Hauptstraße sowie in den Vorgarten der Familie Nagel und verwüsteten die schöne Anlage.{gallery}news/2013/130622pbwb{/gallery}Ein Viehtransporter ist auf dem Weg zum Paderborner Schlachthof am Freitagmorgen in den Vorgarten eines Einfamilienhauses in Borchen gekippt. 80 Schweine flüchteten in den Garten. Alexandra Nagel (39) und ihre Töchter (von links) Sophie (13), Johanna (8) und Maria (10) befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls im Haus, von dem sie sich wenig später auf den Schulweg machen wollten. Fotos: Karl Pickhardt

Der Landwirt (63) ist bei dem Unfall mit dem Schrecken davon gekommen, sagte ein Sprecher der Polizei. Nachbar Josef Nagel, der auch Feuerwehrmann ist, alarmierte seine Kameraden und packte zusammen mit anderen Nachbarn und Landwirten selbst zu, um die aufgeregten Viecher wieder einzufangen. Einige Tiere hatten sich inzwischen auch auf der Terrasse an der Rückseite des Hauses zum Garten hin eingerichtet. Drei Schweine starben, mehrere Schweine wurden verletzt.

Es dauerte etwa eine Stunde, bis Helfer alle Schweine wieder eingefangen und auf einen anderen Transporter verladen worden waren. Anschließend setzten die Schweine die letzten drei Kilometer ihrer Fahrt zum Paderborner Schlachthof fort, in dem das ihnen vorbestimmte Schicksal wartete. Ein Kran richtete den havarierten Anhänger (Polizei: »Totalschaden«) wieder auf. Für die drei Töchter der Familie Nagel, die nun ihren verwüsteten Vorgarten wieder herrichten darf, begann nach dem aufregenden Morgen der Schultag etwas später. Die Schulleitung hatte ein Einsehen. An diesem Freitag war in der Schule ein Zirkusprogramm geplant, an dem die Kinder mitmachten. »Zirkus hatten wir schon zuhause genug«, meinte ihre Mutter Alexandra Nagel.

Die Borchener Ortsdurchfahrt vor ihrem Haus sei im Übrigen nicht das erste Mal Schauplatz eines Unfalles gewesen, sagte die dreifache Mutter. In der scharfen Kurve verlören öfter Autofahrer – insbesondere bei nasser Fahrbahn – die Kontrolle über ihr Fahrzeug und landeten im Vorgarten. »Es wird zu schnell gefahren und die Kurve unterschätzt«, meint Alexandra Nagel.



Neue Westfälische   

Borchen-Nordborchen (my). Dass in der Politik immer wieder eine neue Sau durchs Dorf gejagt wird, ist ein geflügeltes Wort. Wie das in der Praxis aussieht, erfuhr gestern Morgen die Nordborchener Familie Nagel am eigenen Leib, denn gegen 7.20 Uhr landeten bei ihnen 80 schlachtreife Schweine im Vorgarten.

Mutter Alexandra Nagel stand gerade in der Küche, als ein Schlepper mit einem Viehanhänger in der Linkskurve nach der Einmündung Schützenstraße außer Kontrolle geriet und sich dabei aufschaukelte. Der Anhänger kippte nach rechts um und landete in dem Vorgarten des Einfamilienhauses der Familie Nagel. Bei diesem Unfall kamen drei Schweine um.; Der Traktor blieb auf der Straße stehen, und der 63-jährige Fahrer kam mit dem Schrecken davon. "Ich sah nur noch den Anhänger kippen, und da hatten wir schon die Schweinerei vor der Tür", berichtet Alexandra Nagel (39).

Durch das aufgerissene Anhängerdach stürmten die ersten verstörten Borstenviecher ins Freie, nahmen den Vorgarten in Beschlag und begannen sofort im Gebüsch zu graben. Bis auf die Terrasse des Einfamilienhauses drangen die Tiere vor. Während sich Mutter Nagel sofort um den Fahrer kümmerte, war die "Schweinerei" natürlich der Knüller für die Nagel-Töchter Sophie (134), Maria (10) und Johanna (8), die an diesem Tag selbst bei einer Zirkusaufführung in der Nordborchener Grundschule in der Mange stehen sollte. "Sie hat ihren Zirkus bereits am frühen Morgen erlebt", kommentierte ihre Mutter.

Nachbar Josef Nagel, selbst aktiver Feuerwehrmann, alarmierte sofort die Feuerwehr, und die Einsatzkräfte des Löschzugs Nordborchen bauten sofort aus Leitern ein provisorischen Pferch, in den sie die Borstenviecher mit Hilfe von Nachbarn und Landwirten trieben. In der gleichen Kurve war bereits vor Jahren schon einmal ein Schweinetransporter auf die Seite gekippt. Mit einem Transportfahrzeug des Schlachthofs wurden die Schweine weiter zum Schlachtbetrieb an der Halberstädter Straße gebracht. Der havarierte, total beschädigte Anhänger musste mit einem Kran aufgerichtet und abgeschleppt werden.; Bis 10.30 Uhr war die Paderborner Straße gesperrt.; Und der Vorgarten der Familie Nagel wartet nach dem tierischen Besuch nun auf eine professionelle Hand.

Bericht / Fotos: NW Ralph Meyer
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