Feuerwehr und Hilfsorganisationen testen Digitalfunk.{gallery}news/2014/140211di1,iptc=1{/gallery}
Die Feuerwehren im Kreis Paderborn haben den neuen Digitalfunk getestet. Insgesamt waren 500 Brandschützer am Stresstest beteiligt. Im Gegensatz zum alten analogen Funk ist das neue digitale Netz leistungsfähiger und abhörsicher.Der Digitalfunk erlaubt zudem, die mehr als 16.000 Feuerwehrleute in OWL anhand ihrer Geräte zu orten oder sie direkt anzusprechen. Nicht zuletzt ist das neue Funkgerät auch für die Retter selbst ein Mittel, um Hilfe zu rufen.
Wie beim Handynetz müssen sich die einzelnen Digitalfunkgeräte in Funkzellen einbuchen. Über zentrale Vermittlungsstellen werden die Gespräche weitergeleitet. "Und genau diesen Prozess wollten wir unter großer Belastung testen, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert", sagt Marc Hammerstein, Leiter der Kreisleitstelle und zuständig für die fachliche Begleitung der Einführung des Digitalfunks im Kreis Paderborn.
Alle zehn Feuerwehren des Kreises (die Hilfsorganisationen und das THW) haben sich daran beteiligt. Insgesamt waren mehr als 250 neue Digitalfunkgeräte im Einsatz. Sprechen allein reichte nicht. Neben der Überprüfung der Sprachqualität wurden die Netzverfügbarkeit und das Geräteverhalten z.B. bei einem Wechsel der Funkzelle getestet. Getestet wurde nicht nur in Paderborn, sondern in ganz Ostwestfalen Lippe. Denn für die Brandschützer ist klar: Ein Funknetz ist auch im Zeitalter der Handykommunikation unverzichtbar.
Der Funktest startete jeweils um 9.00, 11.15, 11.30 Uhr und 12 Uhr. Genau abgestimmt wurden dann alle vorhandenen Digitalfunkgeräte in ganz OWL zeitgleich eingeschaltet um die Zeitdauer, die für das Einbuchen der Geräte im digitalen Funknetz benötigt wird, zu testen.
Der Netzbetrieb wurde während der Aktion kontinuierlich durch das Controlcenter Digitalfunk beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg – zuständig für die Überwachungder Einführung und Steuerung des Digitalfunks in NRW – beobachtet. Diese lässt auch später die gewonnen Ergebnisse und Erkenntnisse in die Optimierung des Funknetzes einfließen.
Eine Auswertung der Übung im Kreis Paderborn läuft derzeit unter Hochdruck: Momentan laufe eine Abfrage aller Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Fest steht: " Wir haben in vielen Bereichen eine Verbesserung der Funkversorgung im Vergleich zum heutigen Analogfunk. Nach Abschluss aller Nachbesserungen am Netz ist gegenüber den Mobilfunknetzen eine bessere Netzabdeckung zu erwarten“ , erklärt Hammerstein.
Der aktuellen Übung voraus gegangen waren die Überprüfung der Netzabdeckung im November 2013 sowie der umfangreiche Netzaufbau und die Ausstattung der Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst. Im Kreis Paderborn wurden in den vergangenen Monaten 9 Basisstationen errichtet und in Betrieb genommen. Auch ein Großteil der Feuerwehrfahrzeuge ist bereits auf das neue System umgerüstet.
Initiiert wurde die OWL-weite Aktion von der Abteilung für Gefahrenabwehr der Bezirksregierung.
Bildunterzeile
Feuerwehr Altenbeken: Die Brandschützer Mark Nigriny und Andre Wegener im Stresstest mit den neuen, digitalen Geräten.
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Bericht / Fotos: KFV Niklas Schäfers