27. Juni. Kreis Paderborn.

Fürchterliche Woche: In Paderborn und Bad Lippspringe kommen eine 22-Jährige und ein 47-Jähriger ums Leben. Die Paderborner Polizei spricht von einer »rabenschwarzen Woche«.


Kreis Paderborn(WV/pic/bel). Nach dem »schwarzen Dienstag«, an dem drei Menschen im Kreis Paderborn durch Unglücke und Verbrechen ihr Leben verloren, ist auch der Donnerstag von schrecklichen Unfällen überschattet worden. Zwei Menschen erlitten tödliche Verletzungen. In beiden Fällen prallten Autos gegen Bäume am Straßenrand.

Die B 64 ist gestern Morgen erneut trauriger Schauplatz eines fürchterlichen Unfalls geworden, bei dem eine 22-jährige Paderbornerin ums Leben kam. Sie sollte noch mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Bielefeld geflogen werden. Doch sie starb noch im Rettungswagen am Unfallort bei Neuenbeken. Zwei Ärztinnen, die zufällig am Unfallort vorbei gekommen waren, kämpften vergeblich um das Leben der jungen Frau.
Die Paderbornerin war mit ihrem blauen Peugeot auf der Bundesstraße im Berufsverkehr gegen 8 Uhr zwischen Schwaney und Abfahrt Dahl auf den Randstreifen geraten, berichtet Polizeisprecher Michael Biermann. Beim Gegenlenken verlor sie die Kontrolle über den Wagen. Das Auto prallte mit der Fahrerseite gegen einen Baum, überschlug sich und schleuderte in ein Kornfeld. Notfallseelsorger kümmerten sich um Angehörige der getöteten Frau.

Auch in Bad Lippspringe ist ein Baum einem 47-jährigen Autofahrer zum Verhängnis geworden. Er ist gestern Morgen nach einem folgenschweren Unfall in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen. Gegen Mitternacht war der Mazda-Fahrer aus Horn-Bad Meinberg auf der Landstraße von Benhausen in Richtung Schlangen unterwegs. In Höhe des Töggernweg kam der Wagen nach rechts ab und prallte frontal gegen einen Baum, berichtete die Polizei. Der Fahrer erlitt schwerste Verletzungen und wurde in dem total beschädigten Auto eingeklemmt. Zwei Jäger, die in der Nähe auf einem Hochsitz angesessen hatten, alarmierten den Rettungsdienst und eilten dem Verletzten zu Hilfe. Der 47-Jährige wurde von den Rettungskräften aus dem Fahrzeugwrack befreit und in ein Krankenhaus nach Paderborn gebracht. Doch jede Hilfe kam auch bei diesem Unfall zu spät: Im Krankenhaus ist der Mann gestorben.

Am Dienstag war ein 25 Jahre alter Mann in Henglarn in seinem Wagen verbrannt. Der junge Mann war auf der Straße zwischen A 33 und seinem Heimatort Henglarn mit seinem Auto gegen einen Baum geprallt. Der Wagen ging in Flammen auf. In der Nacht zum Mittwoch ist ein 17-jähriger Jugendlicher an einer einsam gelegenen Feldscheune in Brenken getötet worden. Unter Mordverdacht steht sein 19-jähriger Freund. Es soll um Erbstreitigkeiten um einen Bauernhof gegangen sein.

Auf dem Paderborner Schlachthof ist am Dienstagabend ein 47-jähriger Mann ums Leben gekommen, der in eine Maschine gezogen worden war. Selbst dienstältere Polizeibeamte können sich nicht an eine solche Woche mit derart vielen Unglücken im Raum Paderborn erinnern. Fünf Tote binnen drei Tage sind eine fürchterliche Bilanz. Die Paderborner Polizei spricht von einer »rabenschwarzen Woche«.

Westfälisches Volksblatt



Neue Westfälische

Zwei Verkehrstote in acht Stunden. Beide Fahrzeuge prallen gegen Bäume.

VON RALPH MEYER
Kreis Paderborn. Innerhalb von drei Tagen sind bei drei Verkehrsunfällen im Kreis Paderborn drei Menschen ums Leben gekommen. Nach dem tödlichen Unfall auf der Landstraße 818 bei Lichtenau- Henglarn, bei dem ein 25-jähriger Mann in seinem Auto verbrannte, kamen am Donnerstag  Morgen zwei weitere Autofahrer bei Verkehrsunfällen in Bad Lippspringe und zwischen Altenbeken und Paderborn ums Leben.

Eine 22-jährige Paderbornerin ist am Donnerstagmorgen bei  einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 64 tödlich verletzt worden. Gegen 7.55 Uhr kam sie mit ihrem blauen Peugeot 106 mit Höxteraner Kennzeichen in Höhe der Ortschaft Dahl nach rechts von der Fahrbahn ab und geriet auf die Bankette. Beim Gegenlenken drehte sich das Fahrzeug und prallte mit der Fahrerseite gegen einen Baum. Der Kleinwagen überschlug sich anschließend und blieb mit Totalschaden in einem Weizenfeld liegen. Die 22-Jährige, die schwerste Kopfverletzungen erlitt, war im Wrack eingeklemmt und wurde von Einsatzkräften der Paderborner Feuerwehr und Freiwilligen des Löschzugs Dahl aus dem Fahrzeug gerettet. Zuvor hatten zwei Ärztinnen, die als Ersthelferinnen kurz nach dem Unfall an der Unfallstelle vorbeikamen, und die Besatzung des Rettungswagens aus Altenbeken, mit der Erstversorgung begonnen. Nach weiterer Versorgung durch den Paderborner Notarzt und Rettungsassistenten der Buker Rettungswache sollte sie anschließend mit dem Rettungshubschrauber Christoph 8, der auf der Bundesstraße landete in eine Spezialklinik nach Bielefeld geflogen werden. Kurz nach dem Eintreffen des Rettungshubschraubers verschlechterte sich sich der Zustand der Verletzten dramatisch. Schließlich waren die Bemühungen der Rettungskräfte vergebens, und die junge Frau verstarb noch an der Unfallstelle. Die Bundesstraße musste nach Auskunft der Polizei für knapp zwei Stunden komplett gesperrt werden. Eine Polizeibeamtin und ein Notfallseelsorger betreuten Angehörige der tödlich Verunfallten.

Frontal gegen einen Baum prallte ein 47-jähriger Mann aus Horn-Bad Meinberg am Steuer seines Mazda Demio am frühen Donnerstagmorgen in Bad Lippspringe (Kreis Paderborn). Kurz nach Mitternacht, gegen 0.05 Uhr, kam er auf der Landstraße 937 („Kirschenallee“) in Richtung Schlangen in Höhe des Töggernweges nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte ungebremst gegen einen Straßenbaum. Dabei wurde der Vorderwagen vollkommen zerstört und der Fahrer im Wrack eingeklemmt. Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Lippspringe befreiten den Schwerverletzten, der nach notärztlicher Versorgung ins Paderborner Brüderkrankenhaus eingeliefert wurde. Dort erlag der Mann in der Nacht seinen schweren Verletzungen. Bei der Unfallaufnahme stellten die Polizeibeamten keine Bremsspuren fest. Der Fahrer könnte also abgelenkt worden oder am Steuer eingenickt sein. Kurios: Zwei Jäger, die in der Nähe auf einem Hochsitz angesessen hatten, hörten den Knall des massiven Aufpralls, alarmierten den Rettungsdienst und eilten dem eingeklemmten Verletzten zur Hilfe.