29. Juni. Delbrück Schöning.

Feuer auf Bauernhof bei Schöning hat hohen Schaden angerichtet – Ermittlungen laufen. Drei Tage wurde gelöscht.{gallery}news/2014/140630d1{/gallery}


Schöning(WV). Auch am Sonntag lag über Schöning noch immer Brandgeruch vom Großbrand auf einem Bauernhof an der Schöninger Straße, der am Freitag ausgebrochen war. Immer wieder loderten Glutnester im Stroh und Heu auf, so dass sich die Nachlöscharbeiten zur echten Fleißarbeit entwickelten.

Bei dem Feuer hatte sich der 48-jährige Landwirt Verbrennungen am Oberarm zugezogen, die im Krankenhaus behandelt werden. Auf WV-Anfrage schätzte die Polizei die Schadenssumme auf einige hunderttausend Euro.
Mehr als 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Delbrück, Hövelhof, Rietberg und Paderborn sowie das Technische Hilfswerk (THW) gingen am frühen Freitagabend gegen den riesigen Brandherd vor. Zwei große Scheunenkomplexe standen schon bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte in Vollbrand. Mit großem Aufwand konnte das Wohnhaus des Landwirtes vor Schaden bewahrt werden. Eine ältere Frau erlitt einen Schock und ein 19-jähriger Feuerwehrmann wurde mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung behandelt. Beide mussten jedoch nicht ins Krankenhaus. Besonders die großen Mengen an Stroh und Heu in der Scheune bescherten den Einsatzkräften eine kurze Nacht sowie tagelange Nachlöscharbeiten.

Fünf zunächst verendet geglaubte Schweine konnten im Laufe der Löscharbeiten doch noch lebend befreit werden. Auch drei Katzen und einige Hühner retteten die Feuerwehrleute. Aufgrund der Menge an Stroh und Heu in der offenen Remise sowie in der in drei Teilbereiche untergliederten Scheune entschloss sich Einsatzleiter Reinhard Brand frühzeitig, das Technische Hilfswerk mit schwerem Raumgerät anzufordern.

Mit drei Radladern wurde das Heu auf eine angrenzende Wiese gebracht. Immer wieder flackerten dabei in den Schaufeln der Radlader Glutnester auf. Noch am späten Freitagabend wurden die nicht mehr standsicheren Teile des Giebels und ein Teil des Scheunendaches abgerissen, um glimmendes Stroh und Heu herauszuholen. Die Löscharbeiten zogen sich die ganze Nacht über hin und mussten auch am Samstag fortgesetzt werden.

Um die Löscharbeiten zu ermöglichen, wurden am Samstag weitere Teile der Scheune und der Stallung abgerissen. Auch am Sonntagmorgen rückte die Feuerwehr nochmals zu Nachlöscharbeiten an die Schöninger Straße aus. Schon 1977 war der Scheunenkomplex bei einem Brand schwer beschädigt werden. »Damals waren es noch zwei frei nebeneinanderstehende Stallungen«, erinnerte sich ein Feuerwehrmann an den 37 Jahre zurückliegenden Einsatz.

Die Brandstelle bleibt vorerst beschlagnahmt. Nach Auskunft der Polizei werden am Montag die Brandermittler der Kriminalpolizei die Unglücksstelle untersuchen. Sie werden dann auch ersten Hinweisen nachgehen, wonach Flex- oder Schweißarbeiten den Großbrand ausgelöst haben könnten.{gallery}news/2014/140630d4{/gallery}


Westfälisches Volksblatt vom 30.6