23. November. Bad Wünnenberg Fürstenberg.

Führungswechsel im Kreisbrandmeisterteam, Bernhard Lücke, seit 44 Jahren Feuerwehrmann und zuletzt stellvertretender Kreisbrandmeister, wurde von Landrat Manfred Müller mit einer Feierstunde in der Fürstenberger Schützenhalle verabschiedet und zum Ehrenkreisbrandmeister ernannt. {gallery}news/2014/141123f1{/gallery}


Fürstenberg: Während der 44 Jahre im blauen Rock war Lücke lange Jahre Wehrführer in Bad Wünnenberg. Insgesamt 13,5 Jahre lang übernahm er als Kreisbrandmeister und Vertreter Führungsverantwortung auf Kreisebene, unterstrich Müller. 1975 war er sogar jüngster Brandmeister im Land. Parallel dazu hat er fast 40.000 Stunden ehrenamtlich im Rettungsdienst bestritten, den er später auch zu seinem Beruf machte. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete Lücke als Brandschutztechniker beim Kreis Paderborn. Er war Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes, ferner sieben Jahre stellvertretender und sechs Jahre dessen Vorsitzender, Mitbegründer der Notfallseelsorge und auch im Landesfeuerwehrverband tätig.

Christoph Müller löst Bernhard Lücke als Vize-Kreisbrandmeister ab. In seiner Dienstzeit hat Lücke auch mehr die Bezirksreserve bei überörtlichen Hilfeleistungen beim Elbe-Hochwasser, in Duisburg und im Münsterland geleitet. Außerdem war an führender Stelle bei vier Hubschrauberabstürzen und zwei Papstbesuchen im Einsatz. Für seine Verdienste wurde er mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Silber und Gold ausgezeichnet.
Kreisbrandmeister Elmar Keuter erinnerte an die Partnerschaft mit der Feuerwehr im polnischen Skorcz, die Lücke maßgeblich vorangetrieben hatte. Keuter nannte Lücke trotz der „Fernbeziehung über 44 Kilometer“ eine „total unkomplizierte Person“, mit dem er gut zusammengearbeitet hatte. Bürgermeister Winfried Menne erinnerte an die gemeinsame Zeit in Fürstenberg. Nach der Kommunalreform – Menne arbeitete damals im Ordnungsamt der Stadt, bemannten beide im Alarmfall einen VW-Bus als Rettungswagen – Menne als Fahrer, Lücke als Rettungssanitäter. „Der Spaß hörte auf, als ich 1989 Stadtdirektor wurde und wir fortan auf verschiedenen Seiten standen,“ erinnerte sich Menne, „denn von da an nervte Lücke jedes Jahr und forderte stets bessere Ausrüstung und Fahrzeuge, und wir hatten doch kein Geld.“ Lückes größter verdienst sei der Bau des neuen Gerätehauses in Fürstenberg gewesen“, fügte der Bürgermeister hinzu.

Lücke erinnerte an seine 44 Jahre in Uniform und betonte, das Ehrenamt habe ihm einiges gebracht: „Ich habe viel Leid erlebt, aber auch große Befriedigung, vielen Menschen geholfen zu haben.“ Augenzwinkernd fügte er hinzu: „Beim ersten Einsatz war ich heiß wie Frittenfett und habe nicht mal gemerkt, dass ich noch den Kleiderbügel in der Kombi stecken hatte“. Mit Blick auf durchlebte Probleme fügte er hinzu: „Kameradschaft ist ein Band, das vieles zusammenschweißt“.
Vom Kreisfeuerwehrverband und dem Verband der Feuerwehren in Nordrhein- Westfalen gab es zum Abschied zahlreiche Präsente für Lückeund Ehefrau Elisabeth. Eine Abordnung der Feuerwehr aus Skorcz überreichte dem scheidenden Freund aus Fürstenberg ein Großmodell eines polnischen Einsatzfahrzeuges. Anschließend verabschiedeten zahlreiche Weggefährten den scheidenden Kreisbrandmeister mit dem großen Zapfenstreich, aufgeführt vom Spielmanns und Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe.

Lückes Nachfolger Christoph Müller ist bereits formal seit dem 22. September in der Führungsverantwortung. In der Feuerwehr Lichtenau war er bislang stellvertretender Wehrführer. Auf Kreisebene, so Landrat Manfred Müller, habe er sich bereits durch Mitarbeit in der mobilen Führungsunterstützung OWL, der Vernetzung der Führungskräfte im Regierungsbezirk und bei Großschadensereignissen einen Namen gemacht

Abschied und Einführung: (v. l.) Christoph Müller, Elmar Keuter, Bernhard
Lücke und Elisabeth Lücke. FOTO: RALPH MEYER{gallery}news/2014/141123f2{/gallery}

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