Mann attackiert Lebensgefährtin mit Säure in Hövelhof. Frau in Lebensgefahr, sechs Helfer verletzt. 2 Ersthelfer und 4 Personen des Rettungsdienstes erlitten Verletzungen. Feuerwehr Hövelhof, DRK, mehrere RTW und Notärzte. RTH, Orgl. LNA Kreis Paderborn, ABC Erkunder Feuerwehr Delbrück im Einsatz.{gallery}news/2014/140912hoe1{/gallery}
Im Einsatz: FW Hövelhof, ABC Erkunder FW Delbrück, mehrere RTW, mehrere Notärzte, LNA, Orgl. RTH Christoph 13, Notfallseelsorger Kreis Paderborn. Eine Verletztensammelstelle ist eingerichtet, alarmiert auch DRK Hövelhof.
Säureangriff: Ex-Freundin in Lebensgefahr Sechs Rettungskräfte in Hövelhof verletzt
Hövelhof. In der Unfallklinik Bergmannsheil in Bochum kämpften am Abend Ärzte um das Leben einer 39 Jahre alten Frau, die am Nachmittag in Hövelhof von ihrem 38-jährigen Ex-Freund mit Säure übergossen wurde. Anschließend flüchtete der mutmaßliche Täter mit einem 16 Jahre alten grauen AudiA4 mit dem Kennzeichen PB-CA 792. Der Mann, der aus Altenbeken stammt, ist der Polizei als gewalttätig bekannt. „Wir müssen davon ausgehen, dass er Schusswaffen und Messer mit sich führt“, sagte Polizeisprecher Ulrich Krawinkel in Paderborn. „Wer den Flüchtigen sieht, sollte nicht den Helden spielen, sondern sofort die Polizei verständigen“, fügte er warnend hinzu.
Die brutale Tat spielte sich gegen 16.35 Uhr vor einem Mehrfamilienhaus an der Gütersloher Straße ab. Als die 39- Jährige mit ihrem Fahrrad zurückkehrte,wartete bereits ihr Ex-Freund. Unvermittelt schüttete er ihr eine starke Säure ins Gesicht, worauf die Frau schreiend zusammenbrach. Zwei Ersthelfer führten die lebensgefährlich Verletzte in ihre
Wohnung im Dachgeschos sund alarmierten den Rettungsdienst. Aufgrund der Schwere der Verletzungen entschied der Hövelhofer Notarzt, die Frau mit dem Rettungshubschrauber in die Spezialklinik Bergmannsheil zu fliegen.
Während die inzwischen alarmierte Hövelhofer Feuerwehr die Landung des Rettungshubschraubers „Christoph 13“ absicherte, zeigten plötzlich der Notarzt und drei Rettungsassistenten, die die Frau versorgt hatten, Anzeichen von Verätzungen der Atemwege. Die beiden Ersthelfer, die die Frau ins Haus geführt hatten, wiesen auch Verätzungen an den Händen auf. Während die sechs Verletzten ebenfalls von nachrückenden Rettungskräften versorgt wurden, evakuierte die Feuerwehr das gesamte Haus.
Offenbar seien durch den Transport der Frau in ihre Wohnung Säureanhaftungen in dieWohnräume verschleppt worden, erklärte Peter Kesselmeier, Leiter der Hövelhofer Wehr. Rund 15 Bewohner wurden zunächst im nahen Feuerwehrgerätehaus untergebracht und dort von Notfallseelsorgern sowie Helfern des Malteser-Hilfsdienstes und des Deutschen Roten Kreuzes aus der Sennegemeinde betreut. Insgesamt waren mehr als 70 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz. Der gesamte Tatort wurde weiträumig abgesperrt, und die Einsatzkräfte legten Atemmasken und Chemieschutzanzüge an.
Insgesamt fünf Notärzte kümmerten sich um die Verletzten, die anschließend mit sechs Rettungswagen zu Krankenhäusern nach Paderborn und Gütersloh gebracht wurden. Geschulte Erkunder des ABC-Zuges der Feuerwehr Delbrück nahmen Proben der Säure und untersuchten die Flüssigkeit. Die Polizei wertet den Säureangriff als versuchtes Tötungsdelikt und richtete eine Mordkommission ein.{gallery}news/2014/140912hoe{/gallery}Neue Westfälische von Ralph Meyer
Westfälisches Volksblatt von JürgenVahle
39-jährige Hövelhoferin ringt mit dem Tod – sieben Ersthelfer verletzt
Hövelhof(WV). Eine 39-jährige Frau aus Hövelhof ringt mit dem Tod. Spezialisten in der Bochumer Klinik Bergmannsheil kämpfen um sie. Die Frau ist gestern am frühen Abend an der Gütersloher Straße in Hövelhof Opfer eines Säureanschlags geworden. Der mutmaßliche Täter, ihr Ex-Freund, ist auf der Flucht.
Polizei und Feuerwehr werden nach Informationen von Polizei-Einsatzleiter Ralf Schütte gegen 16.30 Uhr gerufen. Nachbarn haben die Retter verständigt. Die 39-jährige Frau liegt am Boden, hat das Bewusstsein verloren. Zuvor hatte sie noch Nachbarn berichtet, dass sie von ihrem ehemaligen Lebensgefährten hinterrücks überfallen worden sei.
Dann geht alles ganz schnell: Die Frau, die Verätzungen im Gesicht und wohl auch in den Lungenflügeln hat, wird mit dem Rettungshubschrauber Christoph 13 nach Bochum geflogen. Die Hoffnung der Rettungskräfte ist nicht sehr groß, dass sie die Tat überlebt.
Verletzt werden auch sieben Helfer und Nachbarn, die als erste am Tatort waren. Sie kommen in eine Sammelstelle und werden dort von Ärzten und medizinischem Personal betreut. Auch 20 Bewohner des Mehrfamilienhauses, die nicht mehr in ihre Wohnungen dürfen, kommen dort unter. Vier Notfallseelsorger kümmern sich um sie.
Vom vorbestraften Täter fehlt derweil jede Spur. Er soll mit einem grauen Audi auf der Flucht sein. Womöglich hat er ein Paderborner Kennzeichen. Die Polizei kennt seine Personalien. Sie fahndet nach ihm. An dem Mehrfamilienhaus an der Gütersloher Straße treffen nun immer mehr Feuerwehrleute ein. 45 sind es aus Hövelhof, zehn Mann eines Messtrupps sind aus Delbrück gekommen.{gallery}news/2014/140912wb{/gallery} Sie finden schnell heraus: Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat der Täter konzentrierte Essigsäure benutzt. Letzte Test stehen aber noch aus. Die Menge ist erheblich. Eine große Lache befindet sich auf dem Pflaster und auf dem Fahrrad, mit dem das Opfer nach Hause gekommen war.
Der Bereich um das Mehrfamilienhaus wird abgesperrt. Es kommt zu Staus im Berufsverkehr. Die Einsatzkräfte könnten die Säure in Windeseile mit Spezialbindemittel aufnehmen und entsorgen. Doch alles bleibt, wie es ist. Die Mordkommission Bielefeld übernimmt die Ermittlungen. Für die Einsatzkräfte, Nachbarn und Freunde des Opfers steht eine lange Nacht an. Und sie beten, dass es für die 39-Jährige nicht die letzte ist.
Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Paderborn, der Mordkommission des Polizeipräsidiums Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Paderborn
Hövelhof: Frau bei Säureanschlag von Ex-Freund lebensgefährlich verletzt - Polizei fahndet nach flüchtigem Tatverdächtigen
Bei einem Säureanschlag auf eine Frau aus Hövelhof, wurde das Opfer am Donnerstagnachmittag lebensgefährlich verletzt. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei war die 39-Jährige gegen 16.35 Uhr an ihrer Wohnanschrift in Hövelhof erschienen. Hier hatte ihr offenbar ihr Ex-Freund (38) aufgelauert und vor dem Betreten der Wohnung eine säurehaltige Flüssigkeit ins Gesicht geschüttet. Die Frau erlitt dadurch akute lebensgefährliche Verletzungen. Nach notärztlicher Erstbehandlung wurde sie mit einem Rettungshubschrauber in eine Bochumer Spezialklinik geflogen, wo sie noch am Abend notoperiert wurde.
Der Tatverdächtige flüchtete nach dem Anschlag in einem grauen Audi A 4 (Baujahr 1998) mit dem Kennzeichen PB-CA 792 in unbekannte Richtung. Die Polizei löste sofort eine Großfahndung aus, die allerdings bis in die Abendstunden erfolglos blieb. Die Polizei weist daraufhin, dass der Flüchtige vorbestraft ist und bereits in der Vergangenheit wegen Gewaltdelikten aufgefallen ist. Die Ermittler können nicht ausschließen, dass der Tatverdächtige mit Schusswaffen und/oder Messern bewaffnet ist. Sollten Zeugen das gesuchte Auto entdecken ist jegliche Kontaktaufnahme zu dem Fahrzeugführer zu vermeiden und sofort die Polizei über den Notruf 110 oder direkt die Polizei in Paderborn unter der Telefonnummer 05251-3060 zu informieren.
Zwei Anwohner des Mehrfamilienhauses in dem das Opfer wohnte, hatten ihre Hilferufe gehört und waren zu ihr geeilt. Anschließend nahmen sie die Schwerverletzte mit in ihre Wohnung, um Erste Hilfe Maßnahmen einzuleiten und die Rettungskräfte zu alarmieren. Dabei zogen sich die beiden Ersthelfer beim Kontakt mit der Säure und dem Einatmen der Dämpfe Verletzungen zu. Sie wurden zur Behandlung ihrer Verletzungen mit Rettungswagen in Krankenhäuser transportiert. Auch vier eingesetzte Rettungssanitäter sowie der Notarzt zogen sich bei der ärztlichen Versorgung leichte Verletzungen durch die Säure zu. Sie wurden zur weiteren Beobachtungen in Krankenhäuser gebracht.