2. August. Hövelhof.

Hövelhof Dr.-Sonnenschein-Strasse. Wohnhaus nach Dachstuhlbrand in Hövelhof unbewohnbar. Zwei Wohnungen gewaltsam geöffnet.{gallery}news/2014/140802hoe{/gallery}

 

Hövelhof: Wohnhaus nach Dachstuhlbrand unbewohnbar

17 Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Dr.-Sonnenschein-Straße in Hövelhof stehen auf der Straße. Nach einem Dachstuhlbrand am Samstagnachmittag ist ihr Haus zunächst unbewohnbar.

Hövelhof (my). 17 Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Dr.-Sonnenschein-Straße in Hövelhof (Kreis Paderborn) stehen erst einmal auf der Straße. Nach einem Dachstuhlbrand am Samstagnachmittag ist ihr Haus zunächst unbewohnbar.
Um 14.17 Uhr wurde die Feuerwehr der Sennegemeinde per Sirene und Meldeempfänger zu einem Dachstuhlbrand an der Dr.-Sonnenschein-Straße alarmiert. Als Einsatzleiter Peter Kesselmeier an der Brandstelle eintraf, schlugen bereits die Flammen auf der gesamten Dachbreite aus dem rund 24 Meter breiten First des dreistöckigen Wohngebäudes mit insgesamt acht Wohnungen.

Erschwert wurde die Brandbekämpfung im Innen- und Außenangriff  durch eine rund 300 Quadratmeter große Solaranlage mit mehr als 100 Elementen auf der Gebäuderückseite, die unter einer Spannung von 600 Volt stand.
Unterstützung erhielten die 50 Einsatzkräfte aus der Sennegemeinde von der Feuerwehr aus Delbrück, die die Löscharbeiten mit einer zweiten 30-Meter-Drehleiter und 12 Einsatzkräften unterstützte.

Im Laufe der Löscharbeiten deckten die Feuerwehrleute den Dachstuhl auf der Vorderseite des Hauses ab und kontrollierten dabei den gesamten Dachbereich mit einer Wärmebildkamera. Monteure einer Fachfirma kümmerten sich um die Photovoltaik-Anlage, für die an der Einsatzstelle keinerlei Unterlagen vorhanden waren.
Zwei verschlossene Wohnungen im Dachgeschoss musste die Feuerwehr gewaltsam öffnen. Personen wurden bei der Durchsuchung der Räume jedoch nicht angetroffen. Während der Löscharbeiten traten bei zwei Bewohnern Anzeichen von Rauchgasvergiftung auf. Deshalb ließ Einsatzleiter Peter Kesselmeier zusätzlich zwei weitere Rettungswagen aus Hövelhof und Schloss Holte-Stukenbrock und einen Leitenden Notarzt alarmieren.

In einer Verletztensammelstelle an der Kirchschule wurden die Hausbewohner von insgesamt drei Notärzten gesichtet und untersucht. Zwei 38 und 57 Jahre alte Bewohner, die Rauchgase eingeatmet hatten, wurden ambulant behandelt, teilte Ingo Christiansen, der Leitende Notarzt, mit.
Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes kümmerten gemeinsam mit der Notfallseelsorge und dem Hövelhofer Ordnungsamt sich um die obdachlos gewordenen Bewohner - insgesamt waren 23 Menschen in dem Gebäude gemeldet.

Die Polizei nahm noch am Samstag die Ermittlungen zur Brandursache auf. Der Schaden bewegt sich nach Schätzungen der Einsatzkräfte auf einen mittleren sechsstelligen Bereich.

Bericht: Neue Westfälische

Westfälisches Volksblatt{gallery}news/2014/140803hoe{/gallery}

Photovoltaikanlage behindert Löscharbeiten massiv
23 Menschen verlieren bei Dachstuhlbrand ihre Bleibe

Hövelhof: „Möglicherweise haben wir es hier mit einem Totalschaden zu tun. Klar ist, dass die Wohnung auf jeden Fall unbewohnbar ist“ so ein Polizeibeamter am Samstag Nachmittag in Hövelhof, angesichts des völlig ausgebrannten Dachstuhls in der Dr.-Sonnenschein-Straße in Hövelhof. 23 in dem Acht-Familien-Wohnhaus verloren ihre Wohnung. Sie kamen zunächst bei Freunden oder Verwandten unter.

Um 14.17 Uhr wurde die Hövelhofer Feuerwehr über Sirene und Funkmelder zu einem massiven Dachstuhlbrand gerufen. „Bei Eintreffen der ersten Kräfte stand der Dachstuhl auf gesamter Länge in Vollbrand. Im mittleren Bereich schlugen die Flammen meterhoch aus dem Dach“ so Einsatzleiter Peter Kesselmeier. Der Dachstuhl des rund 25 Meter langen Wohnhaus stand in Vollbrand. Zwei Wohnungen im Dachgeschoss mussten gewaltsam geöffnet werden. Neben den rund 50 Hövelhofer Feuerwehrleuten wurde auch die Drehleiter aus Delbrück nachgeordert. Die 17 anwesenden Bewohner hatte sich bereits selbstständig in Sicherheit gebracht. Sie wurden auf dem Innenhof der nahegelegenen Kirchschule gut abgeschirmt versorgt und untersucht. Bei zwei Bewohnern (38 und 57 Jahre) bestand der Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung, der sich aber nicht erhärtete. Die Besatzungen von drei Rettungswagen, zwei Notärzte, ein Feuerwehrarzt, der leitenden Notarzt sowie das DRK betreute die Bewohner.

Große Probleme bei den Löscharbeiten machte eine ältere Photovoltaikanlage, die auf der gesamten rückseitigen Dachseite montiert war. Zwar hatte der Energieversorger das Haus stromfrei geschaltet, doch die gut 250 Quadratmeter große Anlage produzierte weiter Strom und ließ sich nicht abschalten. „Die Anlage steht unter Strom, so dass wir von einer Seite nicht löschen können“ so Kesselmeier. Im Gebäude waren keine Planunterlagen zu der Anlage vorhanden und die Wechselrichter befanden sich im brennenden Dachstuhl. Von einer Seite nahmen die Feuerwehrleute das Dach auf und öffneten auch die Zwischendecken um an mögliche Brandnester heranzukommen. Dies zog sich bis in die Abendstunden hin.
Noch am Nachmittag übernahm die Brandermittler der Polizei die Ursachensuche. Ein Ergebnis liegt jedoch noch nicht vor. Die Schadenssumme lässt sich ebenfalls noch nicht genauer beziffern, liegt aber im mittleren sechsstelligen Bereich.