Frischekur für altes Schätzchen.
Feuerwehr-Förderverein lässt 50 Jahre altes Feuerwehrfahrzeug restaurieren.{gallery}news/2016/160323ho1{/gallery}
Hövelhof(WV). Exakt 50 Jahre hat das ehemalige Löschgruppenfahrzeug (LF8) der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof und spätere Einsatzfahrzeug einer Hövelhofer Werksfeuerwehr auf dem Buckel. Treu hat es stets seine Dienste getan. Im Moment sieht es aber eher so aus, als ob es kurz vor dem Abwracken stünde. Doch genau das Gegenteil ist geplant.
In den nächsten fünf Monaten wird das betagte Fahrzeug komplett restauriert und generalüberholt – ein Projekt des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof. »Im September feiert die Sennewehr ihr 85-jähriges Bestehen. Dann wollen wir das restaurierte LF8 der Öffentlichkeit vorstellen«, erläutern Fördervereinsvorsitzender Ralf Dirks und dessen Stellvertreter Thomas Westhof.
Die Feuerwehr hatte das Fahrzeug im Jahr 1966 angeschafft: Das LF8 TS (wobei TS für Tragkraftspritze steht) hat einen Schlingmann-Aufbau auf Mercedes-Benz-Fahrgestell, leistet 100 PS und verfügt über Allradantrieb.
»Im Einsatzfall rückten neun Kameraden mit diesem Fahrzeug aus. Wir haben es nach 25 Dienstjahren ausgemustert und 1991 an die ehemalige Werksfeuerwehr der damaligen Wellpappefabrik Sprick abgegeben«, berichtet der stellvertretende Wehrführer Michael Kesselmeier, der im Jahr 2000 Initiator und Gründer der Jugendfeuerwehr Hövelhof war.
Reinhold Brunnert, Geschäftsführer der DS Smith Packaging Deutschland Stiftung & Co. KG, Werk Hövelhof, bot nun das schon längst nicht mehr benötigte LF8 TS dem Förderverein der Feuerwehr zur Rücknahme an. »Und zwar kostenlos«, ist Thomas Westhof dankbar, denn auf dem Oldtimermarkt hätte man für das alte Schätzchen noch eine ordentliche Summe bekommen können, zumal die gesamte Ausstattung, die feuerwehrtechnische Verlastung, noch an Bord war und auch künftig bleiben soll. Hauptsächlich wird es künftig der Jugendfeuerwehr zur Verfügung stehen.{gallery}news/2016/160323ho2{/gallery}
Gut zehn, zwölf Jahre stand das LF8, auf dem immer noch der Schriftzug »zewawell Werksfeuerwehr« zu lesen war, ungenutzt herum. »Aber es ist dennoch gewartet worden und technisch, dem Alter entsprechend, in Ordnung. Der Motor sprang jetzt sofort wieder an«, berichtet Ralf Dirks. Ihm war aber auch klar: »Wenn wir das Fahrzeug resaturieren und in den Originalzustand von 1966 zurücksetzen wollen, muss ein Vollprofi ran«.
Eine Suche nach einem Vollprofi erübrigte sich, denn Günter Krukenmeier, Geschäftsführer und Chef der Krukenmeier Fahrzeugbau GmbH (Delbrück-Steinhorst, rund 50 Mitarbeiter), ist Mitglied des Feuerwehr-Fördervereins und hat die Wehr schon zigfach massiv unterstützt. In einer Krukenmeier-Fahrzeughalle wird das LF8 jetzt wieder auf Vordermann gebracht. Es gibt viel zu tun; manche Teile sind durchgerostet. »Es ist insgesamt die Summe der vielen kleinen Karosserieschäden, die Arbeit macht«, sagt Günter Krukenmeier.
Westfälisches Volksblatt von Jürgen Spies