Sieben auf einen Streich.
Feuerwehr Bad Lippspringe muss sich wohl keine Nachwuchs-Sorgen machen: sieben Mitglieder sind Vater geworden.{gallery}news/2016/160323bl{/gallery}
Bad Lippspringe(WV). »Das ist aktive Nachwuchsförderung.« Michael Heck, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe, kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Dafür waren die vergangenen 18 Monate auch zu ungewöhnlich: Sieben Feuerwehrmänner sind Väter geworden.
»Das gab es in dieser Häufung auch noch nie«, meint Heck. Zwischen sechs und 17 Monaten sind die Kinder mittlerweile alt. Und natürlich halten sie ihre Eltern auf Trab. »Gleichzeitig wollen wir alle unserer Aufgabe weiter nachkommen und im Notfall helfen«, sagt Christian Hoffbauer, der gemeinsam mit seiner Frau Christiane Vater des kleinen Ben ist. Dementsprechend brauchte es organisatorische Maßnahmen, um den jungen Eltern beides ermöglichen zu können. Bei der Familie Hoffbauer sind beide Elternteile in einem der drei Einsatzzüge aktiv.
Alleine im vergangenen Jahr rückten die insgesamt 78 ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und –männer zu 150 Einsätzen aus. »Wenn Alarm ist, kommen wir manchmal mit dem Kinderwagen zur Wache. Christian fährt dann los und ich übernehme hier die Zentrale«, erklärt Christiane Hoffbauer. Auch Timo Müller und Claudia Bohlmann, die Eltern von Lisa, haben sich und ihr familiäres Umfeld durchorganisiert. »Im Normalfall fahre ich zu den Einsätzen«, erklärt Timo Müller. Ansonsten »stehen aber auch Oma und Opa kurzfristig bereit. Sie sind alle mit eingebunden und wissen, dass bei einem Einsatz nicht viel Zeit bleibt, um einen Babysitter zu organisieren.«
Neben den Einsätzen, die vorab natürlich nicht geplant werden können, hat sich die Feuerwehr auch intern flexibel auf die jungen Familien eingestellt. »Wir haben pro Woche immer eine feste Übungseinheit. Dazu kommen Sonderübungen und Veranstaltungen. Es ist so geregelt, dass daran immer nur ein Elternteil abwechselnd teilnehmen muss«, erklärt Martin Schmidt, Beauftragter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Probleme haben die Umstellungen bislang keine gebracht. Michael Heck geht auch nicht davon aus, dass noch welche kommen werden.
Vielmehr blickt der Wehrleiter sehr zufrieden auf die vergangenen Monate zurück. »Die Feuerwehr ist nicht nur eine Truppe, die sich zu den Einsätzen trifft und dann wieder auseinandergeht. Wir sind eine große Familie und neue Familienmitglieder sind jederzeit willkommen.« Gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Michael Alewelt überreichte Heck den Eltern zudem einen Rauchmelder für die Kinderzimmer. »Damit dann auch alle beruhigt und sicher schlafen«, so Alewelt.
Bericht: Westfälisches Volksblatt von Mark Heinemann