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Bad Lippspringe.

Polizei geht von Brandstiftung aus. Feuer auch in Bad Lippspringer Flüchtlingsheim – Staatsschutz ermittelt.{gallery}news/2017/170107bl{/gallery}

 

Bad Lippspringe(bel). Nicht nur in Staumühle, sondern auch in einer Flüchtlingsunterkunft in Bad Lippspringe hat es am Donnerstag gebrannt. Wie erst am Freitag bekannt wurde, war der Keller eines Flüchtlingsheims am Gladiolenweg betroffen. Die Polizei geht von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus. Da ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen wird, hat der Staatsschutz Bielefeld die Ermittlungen aufgenommen.

Um 12.44 Uhr war im Keller des Mehrfamilienhauses das Feuer ausgebrochen. Die Bad Lippspringer Feuerwehr war innerhalb kürzester Zeit vor Ort, alarmiert wurden neben der Polizei auch das DRK. Beim Eintreffen der Rettungskräfte drang schwarzer Qualm aus einem Kellerfenster. Die 19 Bewohner hatten bereits das Haus unverletzt verlassen, offenbar alarmiert auch durch die Brandmeldeanlage, die von der Stadt vor einem Jahr hier installiert worden war. Alle vier Wohnungen in dem Haus sind durch Meldeanlagen verbunden.

Mit Atemschutzgerät drang die Feuerwehr zunächst in den Keller vor. Sie konnte den Brand schnell löschen. Die Tür zur Kellertreppe, so die Feuerwehr, habe eine weitere Ausbreitung des Rauchs ins Gebäude verhindert. Nach dem Löschen des Brandes setzte die Feuerwehr einen Hochleistungslüfter ein. Nachdem ein Elektrounternehmen die Hausanschlüsse überprüft hatte, konnten die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren. Insgesamt waren Feuerwehr und DRK mit 28 Einsatzkräften bis kurz vor 15 Uhr im Einsatz.
Bei den ersten Ermittlungen ging man zunächst von einem Waschmaschinenbrand aus. Nach genaueren Untersuchungen änderte die Kriminalpolizei am Freitag jedoch ihre Ansicht: Sie vermutet nun eine vorsätzliche Brandstiftung. Im Keller waren unter anderem ein Kinderwagen, Stühle und Putzmittel in Brand geraten. Da ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen wird, nahm der Bielefelder Staatsschutz die Ermittlungen auf. Polizei und Staatsschutz bitten um Zeugenhinweise. Sie werden unter den Rufnummern 0521/5450 und unter 05251/3060 entgegen genommen.

Der Hauskomplex der Stadt am Gladiolenweg mit insgesamt acht Wohnungen dient seit Beginn des vergangenen Jahres zur Unterbringung von Flüchtlingen. Ursprünglich waren es Sozialwohnungen, die unter anderem Obdachlosen als Wohnsitz dienten. Insgesamt befinden sich derzeit in Bad Lippspringe etwa 380 Flüchtlinge. Davon sind 200, insbesondere natürlich Familien, in privaten Unterkünften im Stadtgebiet untergebracht. Neben den beiden Häusern am Gladiolenweg nutzt die Stadt als größere Unterkünfte zwei Häuser im Bereich der Straße Am Wasserturm. Hier wohnen derzeit etwa 100 Flüchtlinge. In der alten Post sind etwa 30 Flüchtlinge untergebracht. Am Gladiolenweg sind es noch einmal 30 Flüchtlinge.

Da es in den Wohnungen am Wasserturm im vergangenen Jahr diverse Probleme gegeben hatte, wurden insbesondere Frauen anschließend in Wohnungen am Gladiolenweg untergebracht. Im Zuge von Renovierungsarbeiten in den Wohnungen vor etwa einem Jahr hatte die Stadt hier auch eine hausintern vernetzte Brandmeldeanlage installiert. Sie sorgt dafür, dass auch die Bewohner der benachbarten Wohnungen automatisch alarmiert werden, wenn es in der Nachbarwohnung zu einem Feuer kommt.
Für die Bad Lippspringer Feuerwehr war der Brand der Auftakt zu einem arbeitsreichen Tag, da nach dem Einsatz im Flüchtlingsheim gleich der nächste folgte.

Beim Brand im Lager Staumühle musste auch die Badestädter Wehr Hilfe leisten. Hier stellte sie vorübergehend den Brandschutz für die Feuerwehr Hövelhof, da alle Einsatzkräfte der Hövelhofer Wehr in Staumühle über Stunden im Einsatz gebunden waren. Zwei Löschfahrzeuge der Badestädter sicherten von 15.20 Uhr an den so genannten Grundschutz in Hövelhof.

Bericht: Westfälisches Volksblatt