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Büren Wewelsburg.

Feuerwehrhaus Wewelsburg beschäftigt Bauausschuss. Neubau statt Notlösung.{gallery}news/2017/171010we{/gallery}

 

Büren: Mehr als 800 000 Euro für eine Notlösung – diese Idee stieß im Frühjahr weder bei der Politik noch bei der Wewelsburger Feuerwehr auf Begeisterung. Darum soll nun eine komplett neue Lösung für das künftige Feuerwehrhaus her.

Die Situation, mit der sich der Bürener Bauausschuss in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 18. Oktober, abermals beschäftigt, ist reichlich verfahren. Wie berichtet, steht der Anbau des bestehenden Gerätehauses, eine ehemalige Häftlingsbaracke des Konzentrationslagers Niederhagen, nicht mehr für die Feuerwehr zur Verfügung. Nachdem die Arbeiten für den Umbau zu Feuerwehrzwecken bereits begonnen hatten, führte ein Ortstermin mit dem Amt für Denkmalpflege, dem Kreis und der Stadt zum sofortigen Baustopp. Denn es zeigte sich: Das Gebäude, das die Stadt Büren zuvor viele Jahre lang als Notunterkunft genutzt hat, ist von mindestens überregionaler, vielleicht sogar nationaler historischer Bedeutung und muss unter Denkmalschutz gestellt werden.
Besonders ärgerlich: Eine nagelneue und allen Anforderungen entsprechende Fahrzeughalle war kurz zuvor bereits an den Gebäudekomplex, der nun nicht mehr genutzt werden kann, angebaut worden.

Im Frühjahr ließen sich Politik und Feuerwehrverantwortliche darum von Architektin Simone Mattedi vom Unternehmen k-plan eine Machbarkeitsstudie für einen Erweiterungsneubau an der vorhandenen neuen Fahrzeughalle vorstellen. Doch die 814 888 Euro teure Ersatzlösung stieß auf wenig Gegenliebe.
Denn es sei zwar machbar, so die Expertin, die vorgeschriebenen Räume für exakt die jetzige Anzahl von 42 aktiven Feuerwehrleuten zu schaffen. Allerdings gebe es am Standort Niederhagen keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten. Weiterer Minuspunkt: Die Alarmparkplätze, auf denen die Feuerwehrleute im Einsatzfall ihre Privatautos abstellen, könnten nur parallel zum denkmalgeschützten Gebäudekomplex angelegt werden. Um dieses Gebäude müssten die Aktiven dann erst herumlaufen, um sich im Neubau umziehen zu können – wertvolle Zeit würde im Notfall verstreichen. Auch mit einem öffentlich zugänglichen Dokumentationszentrum, das das Kreismuseum Wewelsburg in einem Teil der Baracken einrichten möchte, fürchtet man Konfliktpotenzial.

Nun möchte die Wewelsburger Feuerwehr an anderer Stelle im Dorf komplett neu bauen. Denkbar wäre ein Grundstück am Ortsausgang in Richtung Böddeken. Geplant ist, einen Förderverein zu gründen, der das Gebäude errichtet. Mit einer solcher Lösung, die die Löschgruppe Wewelsburg in der Sitzung des Bauausschusses in der kommenden Woche genauer vorstellen will, ist bereits der Neubau der Feuerwache in Delbrück-Westenholz verwirklicht worden.

Die Feuerwehr Wewelsburg hat bereits einen Zeitplan erarbeitet. Danach soll nach einem positiven Votum der Politik noch Ende dieses Jahres der Förderverein gegründet und das Baugrundstück festgelegt werden. Nach allen notwendigen Planungen und Vorarbeiten könnte der Bau im dritten Quartal 20218 beginnen. Fertig könnte das neue Gebäude unter optimalen Voraussetzungen Anfang oder Mitte 2020 sein.

Westfälisches Volksblatt von Hanne Hagelgans