Sturmtief »Friederike«. Feuerwehr muss binnen weniger Stunden mehr als 500 Mal ausrücken. Sturm legt Verkehr auf vielen Straßen lahm. Orkanböen kippen Lastwagen um. Schulen schicken Kinder vorzeitig nach Hause. Stromausfall in Lichtenau – Wirtschaftswege in Delbrück gesperrt. {gallery}news/2018/180118krpb2{/gallery}
Kreis Paderborn: Das Sturmtief »Friederike« sorgt seit Donnerstagmittag für massive Behinderungen im Kreis Paderborn. Zahlreiche Straßen sind gesperrt, nachdem Bäume auf Straßen gestürzt sind. Am Flughafen Paderborn-Lippstadt wurden Passagiere gebeten, Termimal A zu verlassen, weil das Dach vom Sturm beschädigt wurde.
Orkanböen kippen Lastwagen um.
Um 12.45 Uhr wehten Orkanböen einen Lastwagen auf der B68 zwischen Lichtenau und Kleinenberg um. In Schwaney beschädigte ein umgestürzter Baum ein Gebäude an der Brokstraße in Schwaney.
Vorsorglich wurden am Donnerstag wegen des Sturms das Gartenschaugelände in Bad Lippspringe und die Friedhöfe der Stadt Paderborn ganztägig gesperrt. Auch das LWL-Museum im Kloster Dalheim ist geschlossen. Dort hatten sich Teile eines Gerüstes gelöst, das wegen Sanierungsarbeiten aufgestellt ist.
Schulen schicken Kinder vorzeitig nach Hause. Zahlreiche Schulen hatten bereits im Vorfeld auf die Sturmwarnung reagiert. So fiel der Unterricht an der Sertürnerschule in Schloß Neuhaus, einer Förderschule, am Donnerstag komplett aus. Das Gymnasium Theodorianum und die Lise-Meitner-Realschule in Paderborn entließen ihre Schüler nach der vierten Stunde. Am Gymnasium Schloß Neuhaus hatten viele Eltern ihre Kinder erst gar nicht zum Unterricht geschickt. Rund die Hälfte der Gymnasiasten kommen nach Angaben der Schulleitung mit dem Fahrrad zur Schule. Ihnen wurde frühzeitig die Heimfahrt erlaubt. Fast alle Schulen berichteten, dass viele Eltern im Verlaufe des Vormittags ihre Kinder abgeholt hätten. Die Erziehungsberechtigten durften selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder morgens zur Schule schicken oder aber vom Unterricht abmelden.
Die Sturmböen sind so heftig, dass sich auch Elemente von der Benteler-Arena und am Trainingszentrum lösten. Genauere Angaben zu den Schäden liegen derzeit noch nicht vor.Leitstelle stockt Personal auf.
Die Delbrücker Feuerwehr hat am Mittag Vollalarm ausgelöst und im Delbrücker Gerätehaus eine örtliche Leitstelle eingerichtet, um der Vielzahl an Notrufen Herr zu werden.
Die Kreisleitstelle in Büren-Ahden hat bereits am Donnerstagmorgen vorsorglich die Zahl der Disponenten aufgestockt, um mehr Anrufe entgegen nehmen zu könnenStromausfall in Lichtenau – Wirtschaftswege in Delbrück gesperrt.
In der Kulturwerkstatt Paderborn wurden sämtliche für Donnerstag geplante Veranstaltungen abgesagt. Grund ist ein Sturmschaden.
In Teilen der Lichtenauer Kernstadt fiel am Mittag für etwa zwei Stunden der Strom aus.
Aufgrund des Sturms warnt die Stadt Delbrück aktuell vor der Befahrung der Wirtschaftswege im Stadtgebiet. Umgestürzte Bäume sorgen zurzeit dafür, dass viele Wege nicht passierbar sind. Der Bauhof der Stadt Delbrück kann jedoch aufgrund der hohen Gefahrenlage diese zurzeit nicht frei räumen. Sobald sich die Lage vor Ort entspannt, werden die Wege wieder geräumt.
Hövelhofs Bürgermeister Michael Berens bat die Bürger, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Inzwischen sei zusätzlich die gesamte Moosheide gesperrt worden, weil dort Bäume wie Streichhölzer umknickten.Umgestürzte Bäume in Bad Lippspringe und Schlangen.
Selbst in der etwas windgeschützteren Bad Lippspringer Innenstadt wurden große Nadelbäume von »Friederike« gefällt. Sie blockierten unter anderem die Straße An der Stadtmauer im Bereich der katholischen Kirche.
Auch im Nachbarkreis sorgt das Sturmtief für teilweise chaotische Zustände. In Schlangen waren bis zum Mittag bereits mehrere Bäume auf Straßen gestürzt. Die Feuerwehr ist mannstark im Einsatz. Über Personenschäden war bis zum Mittag nichts bekannt.
Quelle: Westfälisches Volksblatt