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19. Oktober. Delbrück Westenholz.

Bei einem Brand in einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen an der Grubebachstraße in Delbrück-Westenholz ist ein 84-jähriger Bewohner ums Leben gekommen. Rund 70 Feuerwehrleute sind bei den Löscharbeiten im Einsatz. Ein Gewaltverbrechen wird von der Polizei nicht ausgeschlossen.{gallery}news/2019/191019ewh4{/gallery}

 

Delbrück. Um 8.24 Uhr melden Nachbarn eine Rauchentwicklung aus dem Fachwerkhaus an der Grubebachstraße. Um 8.25 Uhr rücken zunächst die Löschzüge Westenholz und Delbrück zur Brandstelle aus, später folgen auch Kräfte des Löschzugs Lippling zur Einsatzunterstützung.
 
"Als wir eintrafen, drang bereits dichter Rauch aus mehreren Fenstern", berichtet Johannes Grothoff, Leiter der Delbrücker Feuerwehr. Den Feuerwehrleuten gelingt es zunächst, eine männliche Person zu retten, die sich aus einem Schlafzimmer auf das Dach eines angrenzenden Carports gerettet hat.
Komplett verrauchtes Fachwerkgebäude
Unter schwerem Atemschutz beginnen die Feuerwehrleute parallel zu den Löscharbeiten mit der Personensuche in dem komplett verrauchten Fachwerkgebäude. In Küche und Schlafbereich stoßen die Kräfte auf eine massive Brandausbreitung. Dort finden sie dann auch die verbrannte Leiche des Besitzers.
Nach Auskunft der Feuerwehr handelt es sich bei dem Toten um einen 84-jährigen. Er zählte zu den Gründungsmitgliedern des Löschzugs Westenholz und gehörte seit vielen Jahren der Ehrenabteilung an.
 
Kontrolle mit Wärmebildkameras
Nachdem die Flammen gelöscht sind, kontrollieren die Feuerwehrleute das gesamte Gebäude mit Wärmebildkameras auf versteckte Glutnester.
Das Haus ist nach Einschätzung der Feuerwehr unbewohnbar. Rund 70 Feuerwehrleute sind bei den Löscharbeiten im Einsatz. Unterstützt werden die Delbrücker durch den Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehrzentrale. Alarmiert werden auch zwei Rettungswagen und ein Notarzt. Ein Notfallseelsorger kümmert sich um die Einsatzkräfte.
Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen
Nach Abschluss der Löscharbeiten beginnt die Kriminalpolizei Paderborn mit ihren Ermittlungen. Da zurzeit ein mögliches Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden kann, ist die Brandstelle auf Weisung der Staatsanwaltschaft Paderborn beschlagnahmt worden. Die vom Dach des Carports gerettete Person befindet sich zurzeit in Obhut der ermittelnden Beamten. Sollte sich der Anfangsverdacht eines Gewaltverbrechens bestätigen, werden die Spezialisten der Kriminalhauptstelle Bielefeld die Ermittlungen übernehmen und eine Mordkommission einrichten.
 
Quelle: Vdf Ralph Meyer, Foto: Regina Brucksch
 
Polizeipresse
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Paderborn und der Polizei Bielefeld zu: Tödlich Verletzter bei Wohnungsbrand in Delbrück
Bielefeld / Paderborn / Delbrück - Am Samstagmorgen, den 19.10.2019, kam es zu einem Wohnungsbrand in Delbrück-Westenholz, bei dem eine tödlich verletzte Person aufgefunden wurde.
Gegen 08:25 Uhr wurde durch aufmerksame Zeugen ein Wohnungsbrand in Delbrück-Westenholz gemeldet. Bei den Löscharbeiten fanden die Rettungskräfte den Leichnam eines 84-Jährigen. Die genauen Umstände, die zum Wohnungsbrand und dem Tod des Bewohners führten, werden zur Zeit untersucht. Ein 48-jähriger Bewohner konnte von der Feuerwehr gerettet werden. Der Mann wurde in ein umliegendes Krankenhaus gebracht.
Für die Ermittlungen wurde die Mordkommission "Grube" unter der Leitung von Kriminalhauptkommissarin Jutta Horstkötter gegründet.
Die Ermittelungen dauern an.
 
Westfälisches Volksblatt
Rentner wurde Opfer eines Verbrechens
Leiche bei Löscharbeiten in Delbrück gefunden – 48-Jähriger unter Tatverdacht

Delbrück: Ein Leichenfund erschüttert die Menschen im Delbrücker Ortsteil Westenholz (Kreis Paderborn). Der 84-jährige Johannes B., der im Ort bekannt war, wurde am Samstag von der Feuerwehr bei Löscharbeiten im eigenen Haus entdeckt. Eine Obduktion ergab, dass der Rentner Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Ein 48 Jahre alter Mann sitzt in Untersuchungshaft.
Auch am Sonntag – einen Tag nach dem Fund – gab es noch mehr Fragen als Antworten in diesem mysteriösen Fall. Um 8.25 Uhr am Samstag hatte eine Anwohnerin der Grubebachstraße in dem 3800 Einwohner großen Stadtteil starken Rauch in dem Nachbargebäude entdeckt. Die alarmierte Feuerwehr rückte sofort zu dem schmucken Bauernhaus aus. Zu dem Zeitpunkt sei bereits offenes Feuer im Erdgeschoss zu sehen gewesen, berichtete Einsatzleiter Johannes Grothoff von der Feuerwehr Delbrück.
Als die Löscharbeiten begannen, sei im Obergeschoss ein 48-jähriger Bewohner zum Vorschein gekommen, berichteten Zeugen. Er sei auf ein Vordach des Bauernhauses geklettert. Von dort sei er von der Feuerwehr in Sicherheit und schließlich ins Krankenhaus gebracht worden.
Währenddessen machten die Feuerwehrleute beim Angriff auf das Feuer im Gebäude einen fürchterlichen Fund: Im Erdgeschoss habe vor einem Ofen die zum Teil verbrannte Leiche des 84-jährigen Hausbesitzers gelegen, der seit knapp zwei Jahren verwitwet gewesen sein soll. Weil die gesamte Auffindesituation des 84-Jährigen den Feuerwehrleuten merkwürdig vorkam, wurden die weiteren Löscharbeiten mit der Polizei abgestimmt, berichtete der Wehrführer. Die Feuerwehr habe sich weiter auf die Brandbekämpfung konzentriert und habe bei den Löscharbeiten versucht, nichts im Gebäude zu verändern. Bei der Suche nach Glutnestern sei man mit der Wärmebildkamera vorgegangen, um gezielt möglichst wenig zu berühren, hieß es.
Für die Kameraden sei es kein einfacher Einsatz gewesen, sagte Grothoff: Das Opfer soll Gründungsmitglied des Löschzugs Westenholz und Mitglied der Alters- und Ehrenabteilung gewesen sein. Die Feuerwehrleute wurden nach dem Einsatz von einer Notfallseelsorgerin betreut. Nachbarn beschrieben den 84-Jährigen als sehr sachlichen, ruhigen und hilfsbereiten Menschen.
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Die am Sonntag durchgeführte Obduktion des Toten bestätigte den Verdacht eines Gewaltverbrechens. »Ob eine festgestellte Gewalteinwirkung oder die Folgen des Verbrennens todesursächlich waren, muss durch weitere Untersuchungen geklärt werden«, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Paderborn und der Polizei Bielefeld. Nach derzeitigen Ermittlungen der Mordkommission »Grube« ist der 48-jährige Mitbewohner dringend tatverdächtig. Er sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zum Tatvorwurf.
Nach Angaben von Anwohnern soll es sich bei dem 48-Jährigen um einen Pflegesohn des Witwers handeln, zu dem der Westenholzer offenbar mehrere Jahre keinen Kontakt hatte. Erst als vor zwei Jahren die Frau des Opfers verstarb, sei der Mann wieder aufgetaucht. Vor rund einem halben Jahr sei er in das Bauernhaus eingezogen und habe sich um den Rentner gekümmert. Es soll häufiger zu lautstarken Streitigkeiten gekommen sein, hieß es.
Das Gebäude ist bis auf Weiteres nicht bewohnbar. Zur Schadenshöhe machte die Feuerwehr bislang keine Angaben.