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22. August. Delbrück Ostenland.

In die Jahre gekommen.
In Ostenland soll ein neues Feuerwehrgerätehaus an anderer Stelle gebaut werden.{gallery}news/2020/200822do{/gallery}


Ostenland (WV). Das Feuerwehrgerätehaus in Ostenland ist in die Jahre gekommen und wird den Anforderungen nicht mehr gerecht. Spätestens mit der im Brandschutzbedarfsplan vorgesehenen Stationierung eines weiteren Großfahrzeuges in Ostenland ist das Gebäude viel zu klein. Deswegen soll jetzt ein Neubau an anderer Stelle her.
Eine Vielzahl von wesentlichen Mängeln könnten durch einen Umbau nicht behoben werden. So beauftragte der Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss die Verwaltung der Stadt Delbrück, nach einem neuen, geeigneten Grundstück Ausschau zu halten, auf dem dann ein millionenschwerer Neubau realisiert werden kann.
Eine Machbarkeitsstudie für einen möglichen Anbau ans alte Gerätehaus führt eine lange Mängelliste auf. Eine Gefährdungsanalyse stellt fest, dass die Sicherheitsabstände zwischen Fahrzeugen und Feuerwehrleuten zu gering sind.

Diverse Höhenunterschiede im Gebäude werden mit Treppen überwunden und stellen Stolperfallen dar, unzureichende Sanitäranlagen für die 61 aktiven Feuerwehrleute, darunter auch vier Frauen, eine fehlende Absaugung für die Fahrzeugabgase, problematische Situation bei der Lagerung von Gefahrstoffen sowie eine unzureichende Parkplatzsituation für die zum Einsatz eilenden Feuerwehrleute sind weitere Probleme. Für drei Großfahrzeuge sowie zwei Mannschafts- und Kommandowagen bietet die Fahrzeughalle Platz. Für einen Gerätewagen Logistik mit Ladebühne, der gerade beschafft wird, ist kein Platz mehr.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass auch Investitionen von 700.000 Euro für Umbaumaßnahmen die größten Mängel nicht beseitigen könnten. „Um den heutigen Anforderungen an eine Feuerwache gerecht zu werden, die auch in Zukunft an neue Richtlinien und Bedürfnisse angepasst werden kann, ist ein Neubau an anderer Stelle unvermeidlich“, so das Resümee des Gutachters.
Fachbereichsleiter Markus Hückelheim urteilt ähnlich: „Ein Umbau wäre möglich, würde aber die wesentlichen Schwächen nicht beseitigen und wäre unwirtschaftlich. Wir hätte bei einem Umbau keiner Sicherheit über eine dauerhafte Nutzung.“ Auch die Mitnutzung des Nachbargrundstückes würde die Probleme nicht beheben. Der Grundstückszuschnitt mit 65 mal 35 Metern lässt kein optimales Gerätehaus zu. Das rund 2000 Quadratmeter große Grundstück ist an der schmalsten Stelle nur 25 Meter tief, was ausreichende Stellflächen für die Großfahrzeuge vor dem Gerätehaus nicht zulässt, da allein für das neue Logistikfahrzeug mit seiner Ladebühne ein 15 Meter tiefer Stellplatz in der Fahrzeughalle benötigt wird. Der Grundstückszuschnitt macht auch einen Neubau an der bisherigen Stelle unmöglich.
 
Vertreter aller Parteien sprachen sich ohne große Diskussion für einen Neubau aus. „Wir brauchen eine optimale Lösung für das Ehrenamt“, unterstrich Brigitte Michaelis (PID). Gustav Robrecht (FDP) stellte fest, dass es viele triftige Argumente für einen Neubau gebe. Für Reinhold Hansmeier (CDU) ist ein Neubau keine Frage: „Wenn nichts getan wird, ist der Standort in Ostenland nicht gesichert.“ Auch Michael Kersting (SPD) findet die Entscheidung für einen Neubau nachvollziehbar. Er bezeichnete das neue Gerätehaus in Westenholz als Blaupause für Planungen in Ostenland.
Die Verwaltung macht sich nun auf den Weg, ein geeignetes Gelände in Ostenland zu suchen, das die Vorgaben an Hilfsfristen, Lärmentwicklung und Erreichbarkeit sowie Größe erfüllt. Davon wird entscheidend abhängig sein, wie teuer ein neues Gerätehaus wird.
Markus Hückelheim hat sich in Atteln, Kaunitz und Mastholte umgehört. Neue Feuerwehrgerätehäuser haben dort zwischen 2,7 und 4,5 Millionen Euro gekostet. „Wir haben noch nichts gerechnet“, will der Fachbereichsleiter Bauen und Planen lieber Schritt für Schritt vorgehen.
Klar ist aber auch, dass das Projekt neues Feuerwehrgerätehaus für Ostenland in die Millionen gehen wird. Die Stadt setzt hier – wie schon in Westenholz – auf das Engagement und die Eigenleistung der Ostenländer Feuerwehrleute.
 
Westfälisches Volksblatt von Axel Langer