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31. März. Paderborn.

Drei Personen retteten Einsatzkräfte der Feuerwehr Paderborn bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Dessauer Straße am frühen Mittwochmorgen über die Drehleiter aus dem Obergeschoss. 

 
Paderborn. Für die Menschen war der Weg ins Freie durch ein verrauchtes Treppenhaus blockiert. Vier weitere Bewohner brachten sich selbst durch Fenster im Erdgeschoss oder über tragbare Leitern in Sicherheit, berichtet Einsatzleiter Ralf Schmitz, Leiter der Feuerwehr Paderborn.
Ausgelöst wurde das Feuer durch einen brennenden Kinderwagen, der im Treppenhaus abgestellt war. Er brannte unter starker Rauchentwicklung bis auf das Chassis aus. Durch den Rauch lösten die Rauchmelder im Gebäude aus, die die Bewohner warnten.
Um 1.25 Uhr alarmierte die Leitstelle des Kreises in Büren-Ahden die Feuerwehr Paderborn, die mit den beruflichen Kräften der Wachen Süd und Nord, den Freiwilligen der Einheit Stadtmitte und dem Rettungsdienst zur Brandstelle ausrückten. Die Freiwilligen aus Wewer besetzten die verwaiste Wache Süd.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte drang aus den Fenstern im Treppenhaus massiv Rauch ins Freie, und dort war auch Feuerschein wahrnehmbar. Mit dem Schlüssel eines Bewohners verschafften sich die Feuerwehrleute Zugang in das Gebäude.
Eine Person, die sich nicht im Gefahrenbereich im Obergeschoss befand, wurde von Feuerwehrleuten in der Wohnung betreut. Nachdem der Kinderwagen gelöscht war, sorgte die Feuerwehr für den Rauchabzug und belüftete das Gebäude.
Der Rettungsdienst sichtete die Bewohner auf Rauchgasintoxikation. Ein Mann wurde nach Untersuchung durch den Notarzt mit dem Rettungswagen ins Brüderkrankenhaus eingeliefert. Ein Notfallseelsorger kümmerte sich um Die betroffenen Bewohner. Insgesamt waren 31 Feuerwehrleute rund zwei Stunden lang im Einsatz, so Christoph Schlünz vom Einsatzführungsdienst. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.
 
Bericht: Polizei
 
Schwere Brandstiftung in Mehrfamilienhaus - Polizei sucht Zeugen
 
Am frühen Mittwochmorgen (31.03., 01:24 Uhr) wurden mehrere Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Dessauerstraße vom einem aktivierten Brandmelder aufgeweckt. Als sie daraufhin Nachschau hielten, stellten sie fest, dass das Treppenhaus voller Rauch war. Polizei und Feuerwehr wurden daraufhin umgehend alarmiert.
Bei deren Eintreffen hatten sich die Bewohner des Sechs-Parteienhauses teilweise selbst in Sicherheit gebracht und standen auf der Straße, teilweise warten sie auf den Balkonen auf Hilfe. Aufgrund der starken Rauchentwicklung war es nicht mehr allen der insgesamt neun dort gemeldeten Bewohnern möglich gewesen, ihre Wohnungen durch das Treppenhaus selbständig zu verlassen.
Deshalb wurden die Menschen von der Feuerwehr über die Balkone mittels einer Drehleiter evakuiert und in Sicherheit gebracht.
Parallel dazu wurde umgehend mit den Löscharbeiten begonnen.
 

Aufgrund der festgestellten Spuren wird nach derzeitigem Ermittlungsstand davon ausgegangen, dass ein bislang unbekannter Täter zunächst versucht hatte, die Tür zu einem Kellerverschlag in Brand zu setzen.Des Weiteren wurde ein im Eingangsbereich abgestellter Kinderwagen offensichtlich vorsätzlich angezündet. Durch diese Brandlegung wurden zwei Bewohner leicht verletzt und mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. Am Haus entstand kein eigentlicher Gebäudeschaden, lediglich das Treppenhaus wurde durch Ruß beschädigt. Nach Beendigung der Löscharbeiten konnten die Bewohner wieder ihre Wohnungen betreten.

 
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, der Brandort wurde in der Nacht beschlagnahmt.
Ein Ermittlungsverfahren wegen schwerer Brandstiftung wurde eingeleitet. Die Polizei sucht Zeugen und fragt: Wer kann Angaben zu dieser Brandstiftung machen? Wer hat in den frühen Mittwochmorgenstunden verdächtige Personen im Bereich der Dessauer Straße oder in der Nähe gesehen? Wer hat Unbekannte in den Kellerräumen - auch der angrenzenden Häuser der Dessauer Straße oder in der näheren Umgebung um den Tatort - angetroffen? Wer kann sonst Angaben zur Sache machen?
Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 05251 306-0 entgegen.