Überörtlicher Hilfseinsatz für die Feuerwehren aus Ostwestfalen: Nachdem das Regentief „Bernd" vor allem im Sauerland, dem Bergischen Land und angrenzenden Regionen gewütet hat, müssen jetzt Feuerwehren aus Ostwestfalen-Lippe ihre Kameraden im Einsatz ablösen.Rund 350 Einsatzkräfte der Feuerwehrbereitschaften 2 Herford/Minden und 3 Höxter/Paderborn machten sich am späten Mittwochabend auf den Weg nach Altena im Märkischen Kreis. Überschattet wird der Einsatz dort durch den Tod von zwei Feuerwehrmännern, die im Hochwassereinsatz in Altenau und in einem weiteren Ort des Märkischen Kreises ums Leben kamen.
Kreis Paderborn /Altena. Vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Gleise, reißenden Bäche: Die Kleinstadt Altena mit ihren rund 19.000 Einwohnern hat es besonders schlimm getroffen. Die Lage ist nach Darstellung der Behörden dramatisch, alle Zufahrten in die Stadt sind abgesperrt, nachdem Lenne und Rahmede über die Ufer getreten sind. Schlamm und Geröll machen die Straßen unpassierbar. Hunderte Häuser und Keller sind überflutet. Die dortigen Feuerwehren sind bereits seit vielen Stunden im Einsatz und entsprechend erschöpft.
Gegen 18.15 Uhr erreichte den Paderborner Kreisbrandmeister Elmar Keuter der Einsatzbefehl der Bezirksregierung. Unter dem Kommando der Abteilungsführung 2 machten sich am Abend rund 350 Einsatzkräfte auf den Weg ins Unwettergebiet. Um 18.47 Uhr wurden die Einheiten im Kreis Paderborn alarmiert. Gegen 20.15 Uhr trafen23 Fahrzeuge mit 105 Einsatzkräften aus dem Kreis Paderborn an der Kreisfeuerwehrzentrale in Büren-Ahden ein. Um 20.55 Uhr setzte sich der Hilfskonvoi in Bewegung.
Neben zahlreichen Löschfahrzeugen wurden dabei auch Spezialfahrzeuge für flächige Hochwasserlagen und Technische Hilfeleistungen in Marsch gesetzt. Ergänzt werden die Feuerwehrfahrzeuge durch den Logistikzug 35, in dem auch zahlreiche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes mitarbeiten. Der Logistikzug stellt unter anderem die Versorgung der Einheiten aus den Kreisen Höxter und Paderborn sicher.
Fahrzeuge und Personal des Technischen Hilfswerks aus beiden Kreisen wurden in Richtung Schmallenberg im Hochsauerlandkreis in Marsch gesetzt, während die Feuerwehrbereitschaft 1 aus Bielefeld in Hagen im Einsatz ist. Die Kräfte aus dem Hochstift sind auf eine Einsatzdauer zwischen 12 und 24 Stunden eingerichtet, berichtet der Paderborner Verbandsführer Elmar.
In den Nachtstunden versuchte die Einheit aus dem Kreis Paderborn, unterstützt durch hochwatfähige Bundeswehrfahrzeuge und Bagger, sich in die überflutete Innenstadt vorzukämpfen. "Bei einem Wasserstand von 1,80 Metern mussten wir jedoch kapitulieren", berichtet Elmar Keuter am Donnerstagmorgen.
Inzwischen haben die Einsatzkräfte begonnen, Autos auszugraben und Schlammlawinen abzutragen. "Hier sind ganze THW-Einheiten und und Feuerwehrfahrzeuge abgesoffen", beschreibt er das Szenario. Auch das Feuerwehrgerätehaus von Altena wurde komplett überflutet.
Ihren Bereitstellungsraum haben die Kräfte aus dem Hochstift im Bereich der Sauerlandhalle bezogen, in der auch die Einsatzleitung der Feuerwehr Altenau Quartier bezogen hat. Keuter rechnet damit, dass die Einheiten aus dem Hochstift im Laufe des Tages in ihre Standorte zurückkehren werden.