Das neue Jahr war gerade 34 Minuten alt, als im Lichtenauer Altenautal die Sirenen heulten. In Sichtweite des Klosters Dalheim brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses lichterloh, und die Flammen loderten in den Nachthimmel über dem kleinsten Lichtenauer Stadtteil, in dem nur knapp 165 Menschen wohnen. In der Straße Am Kloster zerstörte ein Großbrand den kompletten Dachstuhl einer historischen Doppelhaushäfte.
Lichtenau-Dalheim. Um 0.36 Uhr alarmierte die Leitstelle des Kreises Paderborn unter dem Stichwort „Brennt Dachstuhl“ die Feuerwehr Lichtenau. Neben der Löschgruppe Dalheim rückten der Löschzug Lichtenau sowie sie Löschgruppen Atteln, Henglarn, Husen und Holtheim zur Brandstelle nach Dalheim aus. Die Einsatzleitung übernahm der Dalheimer Löschgruppenführer Tobias Jüstel.
Bereits beim Eintreffen der ersten Kräfte stand der Dachstuhl im Vollbrand, so dass das Hauptaugenmerk der Feuerwehr zunächst auf dem Schutz der direkt angrenzenden Doppelhaushälfte und weiterer Nachbargebäude lag. Die Bewohnerin des brennenden Hauses hatte sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht und wurde umgehend von den Nachbarn betreut. Später wurde sie auch noch vom Rettungsdienst gesichtet, berichtet Christoph Müller, stellvertretender Kreisbrandmeister, der sich selbst an der Brandstelle ein Bild der Lage machte.
Die Einsatzkräfte bekämpften die Flammen von der Seite, von der Gebäuderückfront und aus dem Korb der Drehleiter, die unmittelbar vor dem brennenden Gebäude in Stellung gegangen war. Als kräftezehrend erwies sich das Lösen zahlreicher Dachpfannen mit Hilfe von Einreißhaken aus dem Korb der Drehleiter, zumal die Einsatzkräfte dort nur unter Atemschutz arbeiten konnten,
Als „völlig unzureichend“, bezeichnete Einsatzleiter Jüstel sich die kommunale Wasserversorgung in der Straße Am Kloster. „Damit bekamen wir kein Wasser an die Flammen“, fügte er hinzu. Die Löschwasserversorgung besserte sich erst, als die Einsatzkräfte eine Schlauchleitung zum Löschwasserteich in der Klosteranlage gelegt hatten. Auf dem Besucherparkplatz des Klostermuseums sorgte der Abrollbehälter Atemschutz für den reibungslosen Nachschub mit Atemflaschen.
Nach knapp einer Stunde war das Feuer in Gewalt. Zum Glück hatte die Brandwand in der Mittel des Doppelhauses der Wucht des Feuers standgehalten. Auch ein Übergreifen des Brandes auf weiteres Häuser verhinderten die insgesamt rund 70 Feuerwehrleute. Dennoch dauerten die Naschlöscharbeiten die ganze Nacht an. Auch über Tage hatte die Feuerwehr in Dalheim noch gut zu tun.
Die Polizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf und beschlagnahmte die Brandstelle. Das Wohnhaus ist auch durch den umfangreichen Löschwassereinsatz nicht mehr bewohnbar. Möglicherweise hat ein Defekt in der Elektrik des Hauses das Feuer ausgelöst. Der Sachschaden wird auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt.