Vier teils schwer verletzte Personen nach Kellerbrand in Delbrück. Brennendes Beleuchtungselement stürzt auf schlafende Frau.
Delbrück. Um 1.50 Uhr heulte am frühen Sonntagmorgen in Delbrück die Sirene. Rund 80 Feuerwehrleute aus Delbrück, Boke und Lippling wurden zu einem Kellerbrand in die Antoniusstraße gerufen.
Glücklicherweise bestätigte sich die erste Meldung, dass noch Personen in dem betroffenen Gebäude seien, nicht. Alle vier Anwesenden sowie ein Hund konnten sich noch vor Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen. Allerdings erlitten drei der Bewohner teils schwere Verletzungen. Bei den Löscharbeiten zog sich ein Feuerwehrmann außerdem eine Kopfplatzwunde zu.
Binnen weniger Minuten war die Delbrücker Feuerwehr vor Ort, aus dem Keller das Wohnhauses in der Antoniusstraße drang dichter Rauch, der den Siedlungsbereich Tegetbusch einhüllte. „Die Bewohner konnten sich selber ins Freie begeben. Zwei Atemschutztrupps gehen gegen den Brand vor. Im Keller haben wir einen Raum in Vollbrand vorgefunden“, so Einsatzleiter Ralf Fischer.
Im Kellerraum schliefen zum Unglückszeitpunkt ein 22-jähriger und seine Freundin (20). Die Eltern des jungen Mannes schliefen im Obergeschoss des Wohnhauses. An der Decke des Kellerraumes hing ein mit viel Watte und Beleuchtungselementen versehener Sternenhimmel. Nach Aussagen der Polizei sei das Pärchen aufgewacht, als sie ein Knistern von der Decke vernommen hätten.
Nur Sekunden später sei das Beleuchtungselement von der Decke und auf die junge Frau gestürzt. Die 20-jährige zog sich dabei schwere Verbrennungen zweiten Grades zu. Hinzu kommt noch eine Rauchgasintoxikation. Ihr 22-jähriger Freund sowie der Familienvater erlitten ebenfalls eine Rauchgasvergiftung. Nach notärztlicher Behandlung wurden alle drei mit Rettungswagen nach Paderborn gebracht. Neben insgesamt vier Rettungswagen war auch der organisatorische Leiter Rettungsdienst vor Ort. Bei dem Einsatz zog sich außerdem ein Feuerwehrmann eine Platzwunde am Kopf zu.
Unterdessen rückten Feuerwehrkräfte gegen den Brandherd vor. Auf Grund der beengten Verhältnisse in der Spielstraße mussten zunächst zwei Fahrzeuge mit sogenannten Autoliftern beiseite geschoben werden. Anschließend konnte die Drehleiter als möglicher zweiter Rettungsweg sowie zur Ausleuchtung der Einsatzstelle eingewiesen werden. Beim Rangieren wurde jeder Zentimeter ausgenutzt. „Das war Präzisionsarbeit“, so auch Ralf Fischer. Nachdem der Brand beseitigt war, wurde das Wohnhaus mit Hochleistungslüftern entraucht. Gegen 4.30 Uhr waren die schweißtreibenden Lösch- und Lüftungsarbeiten abgeschlossen.
Die Polizei beschlagnahmte die Unglücksstelle. Im Laufe des Sonntags nahmen Ermittler der Kriminalpolizei die Brandstelle in Augenschein, um die genaue Ursache herauszufinden. Durch massiven Rußabschlag und die Verrauchung ist das gesamte Haus zurzeit nicht bewohnbar. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei in der Nacht noch keine Angaben machen.
Westfälisches Volksblatt von Axel Langer