Viele Bürener Feuerwehrhäuser in schlechtem Zustand. Investitionsstau: Die Stadt muss Millionen investieren.
Büren. Den meisten Bürener Feuerwehrgerätehäuser geht es schlecht. Lediglich die Gerätehäuser in Büren (wird derzeit umgebaut) und das neue Gerätehaus in Wewelsburg sind davon ausgenommen. In einem Zwischenbericht wurde nun die Politik über den baulichen Handlungsbedarf informiert.
Ihr Fazit: An neun von elf Standorten herrscht baulicher Handlungsbedarf. Dabei lässt sich vieles nicht am Bestand durchsetzen. Besonders die Enge in den Fahrzeughallen, fehlende Abgassauganlagen, zu wenig Alarmparkplätze, kaum kreuzungsfreie Ausfahrten und unzureichende Sanitär-und Umkleidebereiche wurden als Mängel festgestellt.
Das sind schlechte Nachrichten, kommentierte Ausschussvorsitzender Peter Salmen die von Lüft-Mitarbeiter Frank Schmitz vorgetragenen Informationen.
Aber das Thema Sicherheit müsse weiterhin größte Priorität haben. Daher gelte es Fehler zu beheben und die Probleme nicht einfach auszusitzen, sagte Salmen, der in diesen Zusammenhang an einen Unfall erinnerte, bei dem ein Feuerwehrmann zu Beginn des Einsatzes aufgrund der Enge in der Fahrzeughalle gegen einen Spint gedrückt wurde.
Den Zeitplan von fünf Jahren für eine Umsetzung der baulichen Maßnahmen hält Salmen zwar für ambitioniert, er zeigte sich aber sicher, dass die Stadt in Zusammenarbeit mit Verwaltung, der Löschführung, der Politik und dem Planungsbüro das hinbekommt. Diesbezüglich regte Lüft-Mitarbeiter Schmitz zur Kostenreduzierung das ÖPP-Modell an.
ÖPP steht für öffentliche-private Partnerschaft. In vielen Fällen übernehmen Unternehmen oder dafür gegründete Vereine die Baukosten und vermieten das Gebäude danach an die Stadt. Ein Beispiel dafür ist Wewelsburg. Dort gründete die Feuerwehr einen Förderverein, der ab 2018 ein hoch modernes Feuerwehr-Gerätehaus nach eigenen Vorstellungen bauen ließ und Eigentümer des Hauses wurde.
Die Wehrleute und große Teil der Dorfgemeinschaft legten an zahlreichen Wochenenden selbst Hand an, was die Stadt letztlich viel Geld sparte. „Vieles haben wir komplett selbst gemacht“, sagt Johannes Mollemeier von der Wewelsburger Feuerwehr. Der Bau wurde teilweise finanziert aus Spenden von Unternehmen. Die Stadt mietet das Gebäude nun zurück. Insgesamt 880.000 Euro legte die Stadt damals als finanzielle Obergrenze fest, was ohne die Spenden und Eigenleistungen nicht zu stemmen gewesen wäre und für die anderen Gerätehäuser nicht reichen wird.
Wie hoch die Investitionen sein können, bezifferte Bürgermeister Burkhard Schwuchow bei der Eröffnung des Wewelsburger Feuerwehrgerätehauses. „Wir müssen davon ausgehen, dass jedes neue Gerätehaus rund zwei Millionen Euro kosten wird“.
Thematisiert wurde auch die Zusammenlegung von Feuerwehrgerätehäusern. Dieses wurde geprüft für die Feuerwehren Weiberg/Barkhausen und Harth. Das Ergebnis zeigte, dass ein gemeinsamer Neubau so teuer werde wie zwei Neubauten. Zudem sind planungsrechtliche Probleme zu erwarten und auch die Bereitschaft zur Zusammenlegung ist nicht gegeben.
Gegen eine Zusammenlegung der Feuerwehren von Siddinghausen und Weine sprechen auch hier die Kosten. Zudem läge ein Neubau, der nach Gesprächen mit den Wehren nur zwischen den beiden Orten in Frage käme, im Überschwemmungsgebiet.
Foto: Ein mögliches Vorbild: In Wewelsburg nahmen die Feuerwehrleute die Sache selbst in die Hand. Markus Schwarze (v.l.), Andreas Hilleke und Johannes Mollemeier konzipierten das Gerätehaus nach ihren Vorstellungen und finanzierten den Bau Mittels Spenden und einem Förderverein. Nun mietet die Stadt das Haus vom Förderverein.
Westfälisches Volksblatt von Johannes Büttner und Franz Purucker