Bei einem Dachstuhlbrand ist in der Nacht zu Samstag eine Wohnung im Ortskern des Paderborner Stadtteils Schloß Neuhaus zerstört worden. Die Bewohner, eine vierköpfige Familie, konnte sich rechtzeitig vor den Flammen ins Freie retten.
Paderborn-Schloß Neuhaus. Um 1.36 Uhr alarmierte die Leitstelle des Kreises Paderborn unter dem Stichwort „Feuer 3, Dachstuhlbrand“ die Feuerwehr Paderborn. Unmittelbar rückten die beruflichen Kräfte der Wachen Nord und Süd sowie die ehrenamtlichen Einheit Schloß Neuhaus zur Sertürnerstraße aus. Bereits auf der Anfahrt sahen die Feuerwehrleute in der mondhellen Nacht Flammenschein über den verwinkelten Straßen und Gasse zwischen Residenzstraße und der Andreas-Winter-Sporthalle. Daraufhin wurden auch die Ehrenamtler aus Elsen zur Verstärkung alarmiert.
Obwohl auch zahlreiche Fahrzeuge im Ortskern vor und neben den Häusern abgestellt waren, gelang es den 50 Einsatzkräften auf Anhieb, zwei Drehleitern und die Löschfahrzeuge am Brandherb in Stellung zu bringen, berichtet Thomas Lappe vom Einsatzführungsdienst der Feuerwehr Paderborn. Gemeinsam mit Einsatzleiter Marian Leitlof koordinierte er das Vorgehen der Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten.
Die Dachhaut des zweigeschossigen Gebäudes war bereits im hinteren Bereich durchgebrannt, nachdem das Feuer im Bereich eines Balkons bereits auf den Dachstuhl übergegriffen hatte. Die Feuerwehr errichtete parallel zur Brandbekämpfung Riegelstellungen, um ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude zu verhindern. Im Erdgeschoss des etwa 16 mal 9 Meter messenden Brandgebäudes befand sich eine größere Garage, die auch als Werkstatt genutzt wurde. Neben der Brandbekämpfung über die Drehleitern wurden auch zwei Trupps im Innenangriff durch das Treppenhaus und von der Gebäuderückseite her eingesetzt.
Als die Bewohner aus der Wohnung flüchteten, sahen sie bereits Flammenschein im hinteren Gebäudebereich. Die Eltern und ihre beiden Kinder im Alter von drei Jahren und neun Monaten sowie ein Nachbar wurden vom Notarzt untersucht. Rauchgasvergiftungen wurden jedoch nicht festgestellt. Anschließend kam die Familie bei Bekannten im Ort unter.
Die Nachlöscharbeiten im Dachbereich zogen sich bis gegen 6 Uhr hin. Mit Wärmebildkameras wurden Gutnester geortet. Anschließend wurden weitere Teile der Dacheindeckung entfernt. Insgesamt 14 Atemschutzgeräte-Träger kamen zum Einsatz. Die Polizei hat die Brandstelle beschlagnahmt und begann noch in der Nacht mit ihren Ermittlungen zur Brandursache. Die Schadenshöhe schätzt die Polizei auf rund 450.000 Euro. Die Wohnung ist nicht mehr bewohnbar.
Um 3.16 Uhr musste die Feuerwehr zu einer weiteren Brandstelle in Schloss Neuhaus ausrücken. Auf dem Gelände des Rewe-Marktes am Schatenweg brannten zwei große Kunststoff-Mülltonnen. Die brennenden Gefäße standen an einer Mauer, die unmittelbar an ein Wohnhaus angrenzte. Die Flammen hatten auch bereits auf einen Baum übergegriffen. Trotz des schnellen Feuerwehreinsatzes wurden die Müllbehälter komplett zerstört. Die Polizei geht davon aus, dass die Müllgefäße in Brand gesteckt wurden. Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. (0 52 51) 30 60 bei der Polizei zu melden.
Berich: Ralph Meyer VdF