Löschzug Delbrück ist mit mehr als 100 Aktiven einer der größten in ganz OWL
DELBRÜCK (WV). In neuem Gewand präsentierte sich die Jahreshauptversammlung des Löschzuges Delbrück in der Stadthalle. „Wir haben die Coronazeit genutzt, um den Löschzug digitaler aufzustellen und neue Konzepte zur Einsatzstellenhygiene aber auch zur Versorgung und Logistik zu entwickeln“, sagte Löschzugführer Ralf Wunderlich. Deutliche Worte fand er zu den Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht: „Unsere Demokratie wird leider. immer wieder auf die Probe gestellt. Es liegt an der Mitte der Bevölkerung, sich gegen solche Auswüchse wie in der Silvesternacht zu wehren.“
Beeindruckende Zahlen konnte Schriftführer Jens Liermann in seinem Jahresrückblick präsentieren. Der Löschzug Delbrück zählt mit 100 aktiven Feuerwehrleuten, vier Mitgliedern der Unterstützungsabteilung, 19 Mitgliedern der Ehrenabteilung sowie 18 Jugendfeuerwehrleuten nach seinen Angaben zu den größten in OWL.
Im Jahr 2022 kehrte das Einsatzniveau mit 257 Einsätzen (164 Hilfeleistungen und 93 Brände) zum Vor-Corona Niveau zurück. Im Jahr 2021 galt es, 168 Einsätze abzuarbeiten. „Das vergangene Jahr war durch viele kleinere Einsätze gekennzeichnet“, so Jens Liermann. Nach den Neuanschaffungen in den vergangenen Jahren steht auch für 2023 die Indienststellung neuer Fahrzeuge an. Für Ostern ist ein neuer Wechsellader, für den Spätsommer ein neues Einsatzleitfahrzeug sowie für den Jahresausklang ein neuer Abrollcontainer technische Hilfe angekündigt. Jens Liermann dankte ausdrücklich Rat und Verwaltung für die „vorbildliche“ Unterstützung.Außerdem lobte er das Führungsteam des Löschzuges mit Ralf Wunderlich, Mike Gausemeier, Josef Klocke und Frederic Mühlbrandt: „Einen Löschzug mit 100 Aktiven zu führen, ist eine echte Herausforderung. Ihr setzt Euch für jeden einzelnen ein und fördert den Zusammenhalt. Das macht einfach Spaß“, sagte Jens Liermann.
Lobende Worte fand auch die stellvertretende Bürgermeisterin Anita Papenheinrich: „Die Selbstverständlichkeit, mit der hier Hilfe am Menschen geleistet wird, ist beeindruckend.“ Sie äußerte Unverständnis über Zeitgenossen, die ob nächtlicher Sirenen oder Martinshörner nörgeln: „Da wird Menschen in Notlagen geholfen. Genauso wie in der Silvesternacht.“ Papenheinrich mahnte, Gewalt gegen Einsatzkräfte nicht einfach hinzunehmen und fürchtet, dass die hohe
Motivation der Rettungskräfte leiden könnte. Auch Feuerwehrchef Johannes Grothoff hatte kein Verständnis für die Angriffe auf Einsatzkräfte: „Freiwillig bedeutet, ihr opfert alle Teile eurer Freizeit für den Einsatzdienst. Dafür gilt es euch, aber auch euren Familien zu danken.“ In Bezug auf ein neues Feuerwehrgerätehaus in Delbrück sagte er: „Wir sind auf einem guten Weg und in guten Gesprächen. Es geht voran.“ Kreistagsmitglied Meinolf Päsch bezeichnete die freiwilligen Feuerwehren als „lebendiges Beispiel für das Wir“. Für die neue Rettungswache in Delbrück rechnet er noch in diesem Jahr mit dem Spatenstich.
Nach den Wahlen übernimmt Jens Liermann das Amt des Schriftführers von Martin Helmes, und Ingo Sagemüller ersetzt Lukas Koch als zweiten Schriftführer.
Wurden neu in den Löschzug Delbrück aufgenommen oder konnten sich über ihre ersten Beförderungen freuen (von links): Markus Boxberger, Paul
Hagenhoff, Tobias Piepenbrock, Alexander Strunz, Christian Lessmann und Andreas Engels. Der stellvertretende Löschzugführer Mike Gausemeier
dankte den jungen Feuerwehrleuten für ihren Einsatz. Foto: Axel Langer
Bei den Beförderungen wurde Frederic Mühlbrandt zum Brandoberinspektor ernannt.Neuer Hauptbrandmeister ist Jens Liermann. Zu Brandmeistern wurden Niklas Sprenger und Steffen Volkhausen befördert. Die Schulterstücke des Unterbrandmeisters erhielten Niklas Güniker, Leonie Strunz und Marek Thiele. Zum Oberfeuerwehrmann wurde Andreas Engels befördert. Zu Feuerwehrmännern wurden Jonas Nehlert, Alexander Strunz, Paul Hagenhoff und Simon Nagfer befördert. Neuer Feuerwehrmannanwärter ist Christian Lessmann. Aus der Feuerwehr Marienloh wurde Tobias Piepenbrock übernommen und Markus Boxberger wurde in die Unterstützungsabteilung aufgenommen. Als Kleiderwart wurde Ralf Depenbusch ebenso wie sein Stellvertreter Marius Potthoff für weitere sechs Jahre ernannt.
Quelle: Westfalen Blatt 09.01.2023