Fast an jedem Tag des vergangenen Jahres war die Feuerwehr Hövelhof im Einsatz. 357-mal rückten Fahrzeuge der Senne-Wehr aus, um Menschen in Not zu helfen. 343 Einsätze entfielen auf das Gemeindegebiet, in 14 Fällen leisteten die insgesamt 95 Angehörigen der Einsatzabteilung überörtliche Unterstützung.
Hövelhof. Insgesamt zählen die Hövelhofer Ehrenamtler 155 Feuerwehrleute, davon sind 22 weiblich. Beim kreisweiten Wettbewerb um das Leistungsabzeichen waren die Hövelhofer im vergangenen Jahr die Einzigen, die mit einem reinen Frauenteam erfolgreich an den Start gingen. Die Unterstützungsabteilung zählt 12, die Jugendfeuerwehr 22 Angehörige, und 22 Ehemalige gehören der Ehrenabteilung an, berichteten Christian Ramsel und Marcel Renneke bei der Jahreshauptversammlung, die erstmals im Schützen- und Bürgerhaus stattfand.
Die Zahl der Hilfeleitungseinsätze sank leicht auf 148, und die Anzahl der Brandeinsätze ging ebenfalls leicht auf 57 zurück. Dafür verdoppelte sich die Zahl der Notfallhelfer-Einsätze nahezu auf 91. Die Gründe dafür liegen nach Ansicht der Feuerwehr im neuen Alarmierungssystem im Kreis Paderborn. Zu 22 Einsätzen wurde die Gesamtwehr alarmiert. Insgesamt wurden bei Einsätzen 151 Menschen gerettet. 29 Alarme wurden durch Brandmeldeanlagen ausgelöst. Wehrführer Sebastian Lienen ist stolz auf seine „hoch motivierten Feuerwehrleute, die von der Politik und Gemeinde personell und materiell gut unterstützt“ werden.
Bei der Feuerwehr dreht sich zurzeit alles um den 9,3 Millionen Euro teuren Neubau des Gerätehauses an alter Stelle im Ortskern. Bürgermeister Michael Berens sprach vom „größten Invest in der Geschichte der "Sennegemeinde“. Angesichts erster positiver Ausschreibungsergebnisse zeigte er sich optimistisch, den Finanzrahmen halten zu können. Nach dem Spatenstich, der im Frühjahr erfolgen soll, werden zunächst Parkplätze geschaffen, dann folgt der Neubau des Gerätehauses. Danach wird die alte Fahrzeughalle abgerissen und ebenfalls durch einen Neubau ersetzt. Bereits im Herbst 2024 soll der Neubau fertigstellt sein. „Das ist ein ambitionierter Zeitplan“, unterstrich Berens.
André Brandt, Ordnungsdezernent im Paderborner Kreishaus, sagte, die Feuerwehr müsse den Menschen Sicherheit bieten, zugleich aber auch Gemeinschaft zelebrieren. Hubert Halsband, Geschäftsführer des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Paderborn, dankte den Ehrenamtlern für ihre Leistungen.
Der Förderverein der Hövelhofer Feuerwehr steuert im laufenden Jahr 21.000 Euro zur Arbeit der Feuerwehr hinzu. 19.000 Euro haben allein Spender und Sponsoren beigesteuert. Schwerpunkte bleiben die Förderung der Jugendarbeit, die Ausstattung des Gerätehauses sowie die Aus- und Fortbildung. Spenden dienen zusätzlich der Anschaffung von Ausrüstungsgegenständen, die allein aus dem kommunalen Etat der Freiwilligen Feuerwehr so nicht angeschafft werden können.
Damit das neue Gerätehaus „ein Zuhause für die Feuerwehr wird“, hat Förderverein bereits im vergangenen Herbst eine 66 Zentimeter hohe Florians-Figur angeschafft, die bei Jahreshauptversammlung den kirchlichen Segen erhielt. Auch diese Figur aus der Traunsteiner Holzschnitzerei Viehauser, die auch die Figuren der Hövelhof-Krippe geschaffen hat, wurde zu hundert Prozent durch zusätzliche Spenden finanziert, um den Etat des Fördervereins nicht zu belasten, betonte dessen Vorsitzender Patrick Falkenrich.
Befördert wurden Tim Müller zum Oberfeuerwehrmann, Christian Bökamp und Marcel Horenkamp zu Hauptfeuerwehrmännern, Anna Kesselmeier zur Unterbrandmeisterin und Erik Schiermeyer und Leon Göke zu Oberbrandmeistern.
Verabschiedet wurden Marion Fockel, die seit 20 Jahren das Gerätehaus reinigt, Sportbeauftragter Jörg Stein und Mario Wördemann, der in die Ehrenabteilung wechselt. Zum neuen Sportbeauftragten wurde Daniel Güthoff ernannt.
Für 25-järhrige Treue zur Wehr erhielt Thomas Gehle das Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Silber, Jörg Pott und Christian Sindermann sind bereits seit 35 Jahren bei der Feuerwehr. Sie wurden mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.
Foto: Frisch befördert, geehrt, ernannt und verabschiedet: Diese Hövelhofer haben sich in der Feuerwehr fürs Gemeinwohl engagiert. Uwe Schiermeyer, Michael Berens und Erik Schiermeyer (v. l.) begleiten das Feuerwehrlied. Im Hintergrund steht die neue Florian-Statue.
Bericht: Ralph Meyer VdF