Schon wieder hat es im Riemeke gebrannt, und wieder war es Brandstiftung. In den frühen Morgenstunden des Samstags wurde die Paderborner Feuerwehr in die Kleingartenanlage Riemeke „Hessenkreuz“ gerufen, denn dort stand das Vereinsheim in Flammen. Rund 70 Feuerwehrleute waren über Stunden hinweg an den Löscharbeiten beteiligt, berichtet Einsatzleiter Michael Beivers. Das Feuer hatte sich zwischen zwei Dachschichten gefressen, so dass mühsam zunächst die Dachhaut aufgeflext werden musste.
Paderbon. Um 4.30 Uhr alarmierte die Leitstelle die Feuerwehr Paderborn zunächst unter dem Stichwort „Unklare Rauchentwicklung“ in den Bereich Riemekestraße / Damaschkestraße. Dort stellen die Kräfte zwar Brandgeruch und eine starke Verrauchung fest, doch ein Feuer entdeckten die beruflichen Kräfte nicht. Auch die Polizei war zunächst ratlos. Doch dann wurden die Helfer in der Kleingartenanlage Riemeke „Hessenkreuz“ jenseits des Heinz-Nixdorf-Rings fündig. Dort brannte es im Vereinsheim. Flammenschein war zunächst nicht sichtbar, dafür war der Dachbereich von dichten Rauchwolken eingehüllt.
Daraufhin wurden ab 4.48 Uhr zusätzlich zu den beruflichen Kräften auch weitere freiwillige Einheiten alarmiert. Neben den Kräften der Einheit Stadtmitte wurden auch die Ehrenamtler aus Marienloh und Elsen zur Riemekestraße beordert. Die Ehrenamtler aus der Stadtheide und Wewer besetzten die verwaisten Wachen. Nach ersten Erkenntnissen ist das Feuer im Eingangsbereich des Vereinsheims, einer früheren Gaststätte, gelegt worden. Über die Traufschalung fraßen sich die Flammen in den Deckenbereich des Gebäudes.
Ob dieser Brand in Zusammenhang mit der Brandserie im Bereich des Westfriedhofs steht, ist noch unklar. Wegen der starken Rauchentwicklung, die große Teile des Riemekeviertels einnebelte, wurden die Anwohner ab 5.37 Uhr über die Warn-App „Nina“ und „Radio Hochstift“ gewarnt und aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten, sagte Lukas Hübl vom Einsatzführungsdienst.
Bei einer Renovierung des Vereinsheims hatte das Gebäude ein neues Dach bekommen. Dabei war einfach ein zweites Dach über die bestehende Eindeckung gelegt worden. In diese Zwischenschicht waren Flammen und Hitze gezogen. Um die Brandnester erreichen zu können, mussten die Dächer von innen und außen geöffnet werden. Da ein Teil der Dacheindeckung vermutlich Asbestfasern enthält, wurde im Bereich der Riemekestraße uf den Großparkplätzen ein Dekontaminationsplatz eingerichtet, auf dem sämtliche Einsatzkräfte duschen und ihre Bekleidung wechseln konnten. Die verunreinigte und belastete Einsatzbekleidung wurde getrennt gesammelt und anschließend qualifiziert gereinigt. Auch die Trümmer der Dacheindeckung behandelte die Feuerwehr wie Sonderabfälle. Da die Nachlösch- und Aufräumarbeiten bis in die Mittagsstunden andauerten. Deshalb wurden die Feuerwehrleute an der Einsatzstelle auch mit kalten und warmen Getränken und einem Imbiss versorgt.
Der Kleingartenverein Riemeke „Hessenkreuz“ wurde 1939 gegründet um umfasst 110 Gartenparzellen. Das Vereinshaus, das 60 Personen Platz bietet, wird extern für Feiern und Veranstaltungen vermietet. Es enthält neben Lager- und Vorratsräumen auch eine Küche und eine Thekenanage. Am Freitag waren die Räumlichkeiten für eine geplante Veranstaltung am Samstagabend vorbereitet worden. Nach Auskunft eines Vereinsmitgliedes gab es vor einigen Jahren eine Vielzahl von Einbrüchen auf der Anlage, doch in der jüngsten Vergangenheit sei es sehr ruhig gewesen.
Bericht: Ralph Meyer VdF
Westfälisches Volksblatt
Brand im Vereinsheim der Kleingartenanlage Riemeke. Feuerwehr Paderborn mit etwa 70 Personen im Einsatz. Paderborn. Im Vereinsheim der Kleingartenanlage Riemeke in Paderborn brannte es. Die Feuerwehr rechnet damit, dass die Löscharbeiten noch bis in die Mittagsstunden des 15. April andauern werden. Um 4.30 Uhr war die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge wegen einer unbekannten Rauchentwicklung im Bereich Riemekestraße / Damaschkestraße gerufen worden.
Es wurde Flammenschein am Vereinsheim der Kleingartenanlage an der Riemekestraße festgestellt Im Verlauf der Löscharbeiten mussten Teile der Dachkonstruktion entfernt werden, um das Feuer effektiv bekämpfen zu können. Aufgrund der Entwicklung des Brandes und des Bedarfs an Atemschutz wurden weitere Feuerwehreinheiten alarmiert. Wie ein Vorstandsmitglied des Vereins sagte, hatte noch am Freitagabend bis etwa 21 Uhr eine Vorstandssitzung des Vereins in dem Gebäude stattgefunden. Für den Samstag sei dann eine Party in dem Gebäude geplant gewesen, für die auch bereits geschmückt gewesen sei. Im Verein mache man sich große Sorgen, das Vereinsheim wiederherstellen zu können, da auf asbesthaltige Baustoffe Rücksicht genommen werden müsse. Aus diesem Grund war auch die Bevölkerung am Samstagmorgen zwischenzeitlich zum Beispiel über Radiodurchsagen gewarnt worden.
Man solle wegen des Rauchs die Fenster geschlossen halten. Zu dem Einsatz waren neben den hauptamtlichen Kräften der Feuer- und Rettungswachen Nord und Süd ebenso die ehrenamtlichen Einheiten Stadtmitte, Elsen (einschließlich der Verpflegungseinheit) und Marienloh alarmiert worden. Weiterhin wurden die verwaisten Feuerwachen Nord und Süd für die Dauer des Einsatzes durch die Einheiten Wewer, Stadtheide und Dahl besetzt. Insgesamt waren bei dem mehrstündigen Einsatz in Paderborn etwa 70 Feuerwehrleute im Einsatz.