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3. Juni. Kreis Paderborn.

„Leben retten liegt uns im Blut“ - Unser diesem Slogan warben am Samstag die Feuerwehren in ganz Ostwestfalen-Lippe gemeinsam mit der DKMS um potenzielle Stammzellenspender. Alle Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 17 und 55 Jahren waren aufgerufen, sich in ihrem Feuerwehrgerätehaus registrieren zu lassen. In ganz Ostwestfalen waren die Gerätehäuser zwischen 10 und 15 Uhr geöffnet.

 

Kreis Paderborn. Im Kreis Paderborn war die Reaktion aus der Bürgerschaft überwältigend: In 66 Gerätehäusern und einem Kloster – im Paderborner Stadtteil Neuenbeken wird zurzeit das Gerätehaus modernisiert - ließen sich 1.032 Menschen registrieren und auch gleich per Wangenabstrich testen.

In den aufgestellten Spendenboxen fanden sich zum Ende der Aktion 1.920,33 Euro. 361 Feuerwehrleute unterstützten am Samstag die Aktion in den Gerätehäusern. In ganz Ostwestfalen ließen sich nach ersten überschlägigen Ergebnissen mehr als 5.500 Menschen typisieren. Seit Wochen hatten die Feuerwehren zwischen Weser und Lippe und die DKMS auf allen Kanälen für die bislang größte gemeinsame Typisierungsaktion geworben. Vor allem die Feuerwehrleute, denen das Retten von Menschenleben ohnehin im Blut liegt, ließen keine Gelegenheit aus, für das gemeinsame Ziel zu werben.

Dabei wurden verstärkt auch soziale Netzwerke und die bewährte Mund-zu-Mund-Kommunikation eingesetzt. Viele Feuerwehren nutzten auch die Gelegenheit, sich bei ihren Mitbürgern vorzustellen. Vielfach wurden die modernen Einsatzfahrzeuge als Hingucker genutzt. Oft gab es auch Würstchen Waffeln, Kaffee und kalte Getränke, die gegen Spenden angeboten wurden. Mancherorts gab es auch Angebote für die jüngsten Besucher.

Überall standen Feuerwehrleute bereit, die Interessenten bei der elektronischen Registrierung und dem Wangenabstrich zur Seite standen. Beim Löschzug Westenholz im gleichnamigen Delbrücker Stadtteil hatte die Feuerwehr jüngst das Schützenfrühstück genutzt, um für die Aktion zu werben, berichtet Stefan Schormann-Diekmann, stellvertretender Löschzugführer. Der Erfolg kann sich sehen lassen, denn 38 Personen ließen sich allein dort als Stammzellenspender registrieren. Selbst junge Landwirte stoppten kurz mit Schlepper und Grubber am Gerätehaus und machten bei der Aktion mit.

Deutlich wurde bei der Aktion, dass die Einwohner in den ländlichen Kommunen einen direkteren Draht zu ihrer Feuerwehr haben als viele Städter. Allein in Büren ließen sich fast so viele Menschen registrieren wie in der Großstadt Paderborn. In der Wache Süd in Paderborn trafen die Spender auf einen echten Experten. Markus Wesselovsky, Ehrenamtler in der Einheit Stadtmitte, hat bereits zwei Mal gegen den Blutkrebs kämpfen müssen – beim letzten Mal war es ein Spender, der sich bei der der DKMS hatte registrieren lassen, der ihm das Leben gerettet hat. Bürgermeister Michael Dreier, selbst seit vielen Jahren typisiert, sprach angesichts der vielen Interessen von „einem wunderbaren Zeichen der Solidarität“.

Kaum waren die letzten Abstriche getätigt, machte sich im Stabsraum der Kreisfeuerwehrzentrale ein Team unter der Leitung von Kreisbrandmeister Elmar Keuter ans Werk, die Erfolgsmeldungen aus den einzelnen Standorten zu erfassen und auszuwerten. Zug um Zug lieferten die Wehren dann dort auch die Testkits und die Spenden zur Weiterleitung an. „Wenn die ganze Aktion nur einem einzigen Menschen das Leben rettet, hat sich die Aktion schon gelohnt“, fasste Michael Stork, Leiter der Feuerwehr Büren, die Stimmung der Einsatzkräfte zusammen.

Keuter, zugleich Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren (VdF) im Kreis Paderborn, der das Kreisergebnis an die Aktionszentrale nach Gütersloh meldete, war begeistert von Ergebnis der bislang größten Feuerwehraktion im Kampf gegen den Blutkrebs und der ungebrochenen Unterstützung durch die Bürger. Sein erster Kommentar fiel kurz, aber prägnant aus: „Wunderbar“. Der VdF zählt im Kreis Paderborn rund 5.000 Mitglieder, davon 3.100 aktive Einsatzkräfte.

Bericht: Ralph Meyer VdF