8. Juni. Delbrück Anreppen.

Sein modernes Mobiltelefon hat einem 16-jährigen Motorradfahrer möglicherweise das Leben gerettet, weil es nach einem Verkehrsunfall auf einer einsamen Straße in den Gunnewiesen im Delbrücker Stadtteil Anreppen automatisch einen Notruf aussandte, wodurch die Rettungskette ausgelöst wurde.

 

Delbrück-Anreppen. Um 22.54 Uhr war der junge Mann auf seinem Leichtkraftrad im Endurostil auf dem Holzweg unterwegs. Er befand sich auf der Fahrt in Richtung Bentfelder Straße. Einige hundert Meter vor der Einmündung in die Bentfelder Straße macht der Holzweg aus der Sicht des Fahrers ein scharfe, fast rechtwinklige Kurve nach rechts. Die Höchstgeschwindigkeit ist dort auf 40 Kilometer pro Stunde begrenzt. In dieser Kurve fuhr der 16-Jährige mit seinem kleinen Motorrad einfach geradeaus, flog über einen tiefen Graben und landete nach mehreren Metern auf einer angrenzenden Wiese und blieb dort mit schwersten Verletzungen bewusstlos liegen.

Derweil baute sein Telefon, das über Beschleunigungssensoren einen Unfall erkannt kannte, automatisch eine Notrufverbindung auf. Weil er nicht selbst mehr reagieren konnte, übermittelte die Notrufzentrale die Koordinaten der Unfallstelle automatisch an die Rettungsleitstelle des Kreises Paderborn. Die löste daraufhin unter dem Stichwort „Verkehrsunfall, eingeklemmte Person“, Alarm für die Feuerwehr Delbrück aus, die umgehend mit rund 40 Feuerwehleute der Löschzüge Bentfeld und Delbrück ausrückte, berichtet Einsatzleiter Heinz-Josef Noje, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Delbrück.

Trotz der perfekten Angaben fuhr ein Teil der Einsatzkräfte zunächst an der Unfallstelle vorbei, doch wenig später entdeckten die Retter das weiße-rote Kleinkraftrad und dessen Fahrer im Grünen abseits der Straße. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle ab und unterstützte den Rettungsdienst bei der Versorgung des jungen Mannes, der nach Auskunft des Rettungsdienstes ein lebensgefährliches Polytrauma erlitten hatte. Per Rettungswagen wurde der 16-jährige anschließend in den Schockraum des Paderborner Brüderkrankenhauses eingeliefert. Bei der Unfallaufnahme wurde die Polizei vom Unfallaufnahmeteam der Kollegen aus Dortmund unterstützt.

Bericht: Ralph Meyer VdF