8. Juni. Paderborn Schloß Neuhaus.

Erschüttert verfolgten am Donnerstagabend Dutzende von Bewohnern und Gästen auf dem Campingplatz „Am Waldsee“ an der Husarenstraße eine dramatische Rettungsaktion nach einem Badeunfall auf dem angrenzenden Gewässer.

 

Paderborn-Schloß Neuhaus.Gegen 19.35 Uhr entdeckten Bewohner einen augenscheinlich bewusstlosen Mann, der auf dem See trieb. Alkoholisiert, so die Polizei, sei der Mann rund zehn Minuten früher in den See gesprungen. Beherzt zog ein 34 Jahre alter beherzter Ersthelfer, der den schönen Frühsommertag am See verbracht hatte, den 62-Jährigen ans Ufer und übergab den Bewusstlosen dem Rettungsdienst, den andere Gäste inzwischen per Notruf alarmiert hatten.

Notarzt und Rettungsdienstmitarbeiter begannen sofort mit der Reanimation. Da zunächst nicht feststand, ob sich mehrere Personen im See befanden, alarmierte die Leitstelle in Büren um 19.57 Uhr unter dem Stichwort „Person im Wasser“ die Feuerwehr Paderborn, die umgehend mit beruflichen Kräften Richtung Waldsee ausrückte. Mit dabei hatten sie auch Mehrzweckboote zur Personensuche.

Außerdem machte sich auch die Tauchergruppe der Feuerwehr und ein weiterer Rettungswagen auf den Weg zur Husarenstraße. Dort stellte sich schnell heraus, dass nur der bereits aus dem Wasser gerettete Mann betroffen war, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Sebastian Ewen. Unterdessen wurde in Ufernähe die Wiederbelebung des 62-jährigen Badeopfers fortgesetzt. Gegen 20.25 Uhr entschied der Notarzt, den Mann unter Reanimationsbedingungen per Rettungswagen in ein Paderborner Krankenhaus transportieren zu lassen, wo er in der Nacht weiter behandelt wurde. Sein Zustand wird von der Polizei weiterhin als kritisch beschrieben.

Notfallseelsorger kümmerten sich um die Augenzeugen des Badeunfalls. Wie es zu dem Badeunfall kam, ist noch nicht bekannt. Die Polizei nahm noch Abend ihre Ermittlungen auf. Der Campingplatz war wegen des Feiertages und des langen Wochenendes gut besucht. In der Nähe der Stelle, an der die Person aus dem Wasser gerettet wurde, sind in Ufernähe Schilder angebracht, die das Baden im See, einem ehemaligen Baggersee, verbieten. Immer wieder warnen Experten der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) vor dem verlockenden Bad im See an heißen Tagen.

Durch das oft sehr kalte Wasser unter der Oberfläche könne es in den tiefen Seen schnell zu lebensbedrohlichen Kälteschocks kommen. Dazu kommt, dass heutzutage ein großer Teil der Jugendlichen und Erwachsenen nicht oder nicht ausreichend schwimmen kann. Bereits gegen 17.50 Uhr war die Feuerwehr in Schloß Neuhaus im Einsatz. In einem Haus am Ziethenweg wurde eine brennende Gasflasche beim Grillen auf einem Balkon gemeldet. Die Feuerwehr rückte mit insgesamt fünf Löschfahrzeugen aus, doch auf dem Balkon war die Gefahr inzwischen gebannt. Die Griller hatten beherzt die Gaszufuhr abgestellt, nachdem es zunächst beim Anzünden zu einer Durchzündung und einer starken Rauchentwicklung gekommen war. Das anschließende Grillbüfett konnte wie geplant genossen werden.

Bericht: Ralph Meyer VdF