Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Kreuzung George-Marshall-Ring/Benhauser Straße sind am Montagabend drei Personenwagen kollidiert. Ein Großteil des Kreuzungsbereichs war nach der Kollision mit Trümmerteilen übersät. Auch Fahrzeuge, die auf Grünlicht warteten, wurden zum Teil schwer beschädigt.
Paderborn. Noch immer können die Zeugen keine klaren Angaben machen, wie Fahrzeuge gefahren sind und wer bei Rot in die Kreuzung einfuhr. Der Unfall ereignete sich gegen 20 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt kollidierte ein weißer BMW der Fünferklasse, gesteuert von einem 20-Jährigen, mit einem schwarzen Mercedes EQE eines 54 Jahre alten Mannes. Der BMW schleuderte gegen einen Mazda CX-5, der mit seine 41 Jahre alte Fahrerin auf der Benhauser Straße angehalten hatte. Mit im Wagen befanden ihre acht und elf Jahre alten Kinder. Sie saßen auf der Rückbank.
Durch die Wucht des Zusammenpralls schleuderte der Mercedes über eine Verkehrsinsel hinweg und landete nach kurzem Flug in einem tiefen Hochwasserablaufkanal abseits der Fahrbahn, der den George-Marshall-Ring an dieser Stelle unterquert. Dort prallte Wagen gegen eine Betonwand.
Um 20.04 Uhr löste die Leitstelle des Kreises aufgrund der unübersichtlichen Lage und der vermuteten hohen Anzahl an Verletzten Großalarm für Feuerwehr und Rettungsdienst aus. Das Unfallstichwort „Verkehrsunfall, eingeklemmte Person“ wurde bereits um 20.08 Uhr auf das Stichwort „Massenanfall an Verletzten (MANV), bis zehn Personen“ hochgestuft. Neben zwei Notärzten aus Paderborn eilte auch der Notarzt aus Hövelhof zur Unfallstelle.
Der Rettungshubschrauber „Christoph 13“ aus Bielefeld landete wenig später auf der Benhauser Straße. Als Leitender Notarzt koordinierte Axel Faedrich aus Paderborn die Versorgung der Verletzten. Die Paderborner Feuerwehr war mit den beruflichen Kräften der Wachen und Süd sowie den Ehrenamtlichen der Einheit Stadtheide im Einsatz, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Michael Beivers. Der Rettungsdienst der Paderborner Feuerwehr war mit vier Rettungswagen ausgerückt. Außerdem fuhren die Johanniter mit zwei Krankentransportwagen und einem Gerätewagen San zur Unfallstelle.
Die Paderborner Feuerwehr war mit rund 45 Kräften im Einsatz, die Johanniter mit knapp zehn Personen. Mit hydraulischen Werkzeugen entfernten die Feuerwehrleute die Tür auf der Fahrerseite des BMW und retteten den schwer verletzten, eingeklemmten Fahrer aus seiner Zwangslage. Sein ebenfalls schwer verletzter Beifahrer (21) wurde vom Rettungsdienst aus dem Wagen gezogen. Dem schwer verletzten Mercedes-Fahrer halfen Ersthelfer beim Aussteigen. Die Mazda-Fahrerin und ihre beiden Kinder erlitten beim Unfall einen Schock, mussten aber nicht im Krankenhaus behandelt werden.
Die drei Schwerverletzten wurden in Paderborner Krankenhäuser eingeliefert. Der Rettungshubschrauber verließ die Unfallstelle ohne Verletzten. Knallzeugen des Unfalls waren Helfer in der nahen Unterkunft des Technischen Hilfswerks. Einer von ihnen beobachtete noch, wie der schwarze Mercedes durch die Luft flog. Sofort besetzten die THW-Helfer ein Fahrzeug, sicherten die Unfallstelle ab und unterstützen die Arbeiten von Feuerwehr und Rettungsdienst. Bei der Unfallaufnahme wurde die Polizei Paderborn durch das Unfallaufnahmeteam aus Münster unterstützt.
Die Unfallstelle blieb bis gegen 5 Uhr am Dienstagmorgen gesperrt. Die Polizei sucht weitere, bisher unbekannte Zeugen, die bei der Aufklärung des Unfallgeschehens helfen können. Sie werden gebeten, sich unter Tel. (0 52 51) 30 60 beim Verkehrskommissariat zu melden. Die Staatsanwaltschaft hat die Sicherstellung des BMW und des Mercedes sowie der Mobiltelefone beider Fahrer angeordnet.
Bericht: Ralph Meyer VdF