Katastrophenschutztag in Paderborn erinnert an verheerenden Tornado. Innenminister Herbert Reul dankt den Helfern persönlich.
Paderborn. „Wir dachten, Unwetter wäre nur im Fernsehen zu sehen, aber dann war es plötzlich hier, mitten in Paderborn:“ Mit diesen Worten eröffnete NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Samstag (26. August) den Katastrophenschutztag NRW in Paderborn. Damit erinnerte er an den Tornado, der 2022 durch Paderborn zog. Dieses Extremwetterereignis mit gravierenden Folgen war der Anlass, um in der Paderborner Innenstadt den landesweiten Katastrophenschutztag NRW zu veranstalten.
Zahlreiche Hilfsorganisationen, die den Paderborner Bürgern auch nach dem Tornado tatkräftig unter die Arme gegriffen hatten, boten ein Programm mit Einsatzübungen, Vorführungen und Mitmach-Informationsständen. „Ich möchte mich bei allen Helfern bedanken“, betonte Reul und setzte dieses Vorhaben direkt in die Tat um. Gemeinsam mit Paderborns Bürgermeister Michael Dreier und Landrat Christoph Rüther klapperte er alle Stände ab, schüttelte Hände von Einsatzkräften und las aufmerksam Broschüren über Katastrophenschutz. „Danke ist ein einfaches Wort und das schönste der deutschen Sprache“, gab Reul zu bedenken: „Ich möchte hiermit jeden Bürger ermuntern, im Rahmen dieser Veranstaltung einmal Danke zu sagen.“
Das sahen die Teilnehmer genauso. Vor allem an den drei aufgestellten Extremwetterboxen kamen sie schnell mit den Helfern ins Gespräch. „Was muss ich am besten mitnehmen, wenn Hochwasser herrscht?“, „Welche verschiedenen Sirenen gibt es und wie unterscheiden sie sich?“ oder „Wie reagiere ich am besten bei einem Stromausfall?“: Das waren nur einige der Fragen, die beantwortet wurden.
Dabei stand vor allem Interaktivität im Vordergrund. So konnten sich Kinder und Erwachsene über Kopfhörer die verschiedenen Klänge von Sirenen anhören und auf einer Wetterkarte ihren Wohnort eingeben und sehen, inwiefern er bei starken Regenfällen von Überflutungen bedroht ist. Mit dieser aktiven Herangehensweise lernten die Bürger schnell alles, was bei verschiedenen Extremwetterereignissen beachtet werden muss. Wer alle neun Stationen absolviert hatte, bekam ein Geschenk: Taschenlampen, Notfallnudeln oder Miniradios passten zum Thema des Tages.
Michael Dreier betonte: „Ich habe mich auf diesen Tag mitsamt den vielen Informationsständen sehr gefreut. So können alle Bürger die schwere und bedeutende Arbeit der Hilfskräfte angemessen würdigen. Durch sie hatten wir während des Tornados beispielsweise nur eine Schwerverletzte, der es heute auch schon wieder deutlich besser geht.“ Mit Tauchern kommunizieren Auf dem Rathausplatz legten in Paderborn begeisterte Kinder ihre Hände auf eine Glasscheibe, hinter der Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) schwammen und mit ihnen über Gestiken kommunizierten.
Mittels Drohnen und Paderborner Fahrzeugen von Feuerwehr, Johannitern und dem Technischen Hilfswerk wurden Ausstattung und Ausrüstung präsentiert und erläutert. Sogar eine im Krankenwagen liegende Puppe durfte berührt werden, „die all das kann, was ein echter Mensch auch könnte, was sie besonders geeignet für Übungen macht“, erzählte Jan Pöhler vom Deutschen Roten Kreuz.
Neben dem von Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva geleiteten Bühnenprogramm, das Auftritte des Spielmannszugs der Feuerwehr Paderborn, Talkrunden und Vorführungen über Laienreanimationen umfasste, waren zwei Einsatzübungen die Höhepunkte des Tages. Alle Hilfsorganisationen retteten hier in gemeinsamer Arbeit einen Verschütteten nach einem Hauseinsturz, was mit diversen Fahrzeugen, Rettungshunden und technischen Mitteln spannend und informativ zugleich inszeniert wurde.
Bericht: Westfälisches Volksblatt