Bad Lippspringer Jugendfeuerwehr probt erfolgreich den Ernstfall. Großübung zum 45-jährigen Jubiläum – weiterer Nachwuchs jederzeit willkommen.
Bad Lippspringe. Einmal so üben wie die Großen. Für die 30 Jungen und Mädchen der Bad Lippspringer Jugendfeuerwehr ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Zum 45-jährigen Jubiläum durfte der Nachwuchs bei einer Großübung den Ernstfall proben. Mit dabei waren auch die befreundeten Jugendfeuerwehren aus Hövelhof und Schlangen.
Die sogenannte „feuerwehrtechnische Lage“ ging von folgender Annahme aus: Auf dem Gelände des Holzfachmarkts Hatta ist ein Feuer ausgebrochen. Bis zu fünf Personen sollen nach ersten Informationen vermisst sein. Knapp acht Minuten nach der Alarmierung trifft die erste Einsatzgruppe am Ort des Geschehens ein. Eine starke Rauchentwicklung über zwei der drei Lagerhallen ist schon von weitem sichtbar.
Dass Gefahr im Verzug ist, machen Martinshorn und Blaulicht auf den Fahrzeugen deutlich Da die Lage anfangs noch unklar ist, fährt die Einsatzleitung das „große Besteck“ auf. Ein Tanklöschfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 4000 Litern Löschwasser ist ebenso zum Unglücksort ausgerückt wie drei Löschgruppen-Fahrzeuge. Die einzelnen Aufgaben sind schnell verteilt: Zwei Jugendliche durchkämmen die beiden Lagerhallen, um nach den Vermissten zu suchen. Mit lauten Rufen wie „Ist da jemand?“, machen sie auf sich aufmerksam. Währenddessen bestätigt ein Firmenangehöriger, dass tatsächlich fünf Kollegen vermisst werden. Einsatzleiter Gian-Luca Heggemann beobachtet den Ablauf der Übung sehr genau und ist zufrieden. „Hier wird wirklich Hand in Hand gearbeitet.“
Und auch die Leitung der Bad Lippspringer Jugendfeuerwehr mit Jonas Bee, Lars Nolte und Nils Rodenbröker hat allen Grund zur Freude: „Wichtige Hinweise der Gruppenbetreuer werden von den Jungen und Mädchen gerne angenommen und umgesetzt.“ Wasserwand soll Übergreifen der Flammen verhindern Um ein Übergreifen der Flammen auf eine benachbarte Lagerhalle zu verhindern, wird eine Wasserwand aufgebaut. Währenddessen können die fünf Vermissten geborgen werden. Sie haben Rauchvergiftungen erlitten und müssen in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. Wie viele Löschschläuche an diesem Tag ausgerollt und nach dem Einsatz wieder eingerollt werden, lässt sich nur schwer sagen.
Neben Wehrführer Michael Heck verfolgen auch Bürgermeister Ulrich Lange und Ordnungsamtsleiter David Tyler die Übung bis zum erfolgreichen Ende. Lange nimmt sogar das Angebot an, selbst mit dem Strahlrohr einen brennenden Holzhaufen zu löschen. Und er muss erkennen: „Da ist mächtig viel Druck drauf.“ Wehrführer Michael Heck betont abschließend, welche Bedeutung die Jugendfeuerwehr für die Gesamtwehr darstellt: „Sie ist ein wichtiger Baustein für unsere ehrenamtliche Arbeit und – noch wichtiger –, sie ist unsere Zukunft.“
Der Nachwuchs der Bad Lippspringer Feuerwehr – alle im Alter von zehn bis 18 Jahren – trifft sich jeden Mittwoch zum Gruppenabend in der Feuerwache an der Wilhelm-Hücker-Straße. Und zwar in der Zeit von 19 bis 20.30 Uhr. Interessierte Neumitglieder sind hierzu nach Aussage Hecks „jederzeit herzlich willkommen“.
Bericht: Westfälisches Volksblatt