Mehr als 30 Jahre nach Planungsbeginn. Erster Spatenstich für neues Feuerwehrgerätehaus in Bad Lippspringe.
Bad Lippspringe. Bürgermeister Ulrich Lange spricht von einem „historischen Spatenstich“. Am Mittwoch (6. Dezember) ist der Startschuss zum Bau des neuen Bad Lippspringer Feuerwehrgerätehauses am Kalli-Gaulke-Weg gefallen – mehr als drei Jahrzehnte nach Beginn der ersten Planungen.
Passend zum Nikolaustag gab es für die Badestädter Feuerwehr das lang erwartete große Geschenk. „Bis zum heutigen Tag mussten – diplomatisch ausgedrückt – einige Hindernisse überwunden werden“, räumte der Bad Lippspringer Bürgermeister in seiner Begrüßungsansprache ein.
„Jahrzehntelang wurde diskutiert, bis die Köpfe qualmten, hitzig um Standort und Ausführung gestritten, neu geplant, umgeplant und der Projektstart unzählige Male verschoben.“ Spätestens jetzt aber sei es an der Zeit gewesen zu handeln, denn „das heutige Feuerwehr-Gerätehaus an der Wilhelm-Hücker-Straße“, so Lange, „ist inzwischen höllisch veraltet“.
Damit ist auch der gordische Knoten zwischen Stadt und Feuerwehr gelöst. Am Kalli-Gaulke-Weg soll eine neue Feuerwehrwache entstehen, die den weiter wachsenden Anforderungen gerecht wird. Lange spricht in diesem Zusammenhang von einem Ort, „an dem die Einsatzfahrzeuge sicher untergebracht werden können und der genügend Raum für Schulungen, Trainingseinheiten und sicherlich auch für die eine oder andere gesellige Stunde bietet“.
Ausdrücklich dankte Lange den aktuell 220 Mitgliedern der Feuerwehr, die gut ausgebildet und motiviert „für uns alle durchs Feuer gehen und dabei ihre eigene Gesundheit riskieren“. An der kleinen Feierstunde nahmen neben etlichen Feuerwehrleuten auch die drei Ehrenwehrführer Heinz Kröger, Hartmut Schlüter und Elmar Thiele teil. Schon in ihrer Amtszeit war der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses ein zentrales Thema gewesen.
Aus Sicht von Wehrführer Michael Heck (seit zwölf Jahren im Amt) markiert der am Mittwochmittag erfolgte erste Spatenstich „einen wichtigen Meilenstein für unsere Stadt und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“. Das neue Feuerwehrgerätehaus, so seine Überzeugung, werde die Anforderungen des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung voll und ganz erfüllen.
Die Stadt lässt sich den Neubau einiges Kosten. Die Investitionssumme beläuft sich auf immerhin 7,3 Millionen Euro. Das federführende Architekturbüro Brockmeyer+Rüting geht von einer 18-monatigen Bauzeit aus. Und so sehen die Planungen im Einzelnen aus: Das neue Bad Lippspringer Feuerwehrgerätehaus entsteht auf einem knapp 6500 Quadratmeter großen Grundstück am Kalli-Gaulke-Weg 2. Der dreiteilige Gebäudekomplex besteht im Einzelnen aus einem Massivbau, einer Fahrzeughalle sowie einem Hallenanbau.
Der zweigeschossige Massivbau ist 800 Quadratmeter groß. Im Erdgeschoss findet sich ausreichend Platz für die Verwaltung, die Einsatzzentrale mit Stabsraum sowie flexibel große Umkleidebereiche mit den dazugehörigen Schwarz-Weiß-Schleusen.
Ein Treffpunkt für die Jugendfeuerwehr
Die Etage darüber hat ebenfalls unterschiedliche Funktionen. In diesem Geschoss werden künftig die Schulungs- und Versorgungsräume zu finden sein. Vorgesehen ist hier auch ein Treffpunkt speziell für die Jugendfeuerwehr. Und der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr soll auf dieser Etage künftig die Möglichkeit haben, seine vielen unterschiedlichen Instrumente sicher einzulagern.
Die Fahrzeughalle der neuen Feuerwehrwache bringt es auf eine Gesamtfläche von 405 Quadratmetern, die anschließende Waschhalle soll 109 Quadratmeter groß sein. Der Hallenanbau (118 Quadratmeter Nutzfläche) ist im Wesentlichen als Werkstatt- und Lagerfläche gedacht. Aber auch notwendige Technikräume sollen hier untergebracht werden.
Die räumlichen Möglichkeiten, so Heck, hätten aus Sicht der Feuerwehr noch etwas größer sein können. „Aber wer weiß, ob in weiterer Zukunft doch noch ein Anbau notwendig sein wird“, sagte der Wehrführer und lächelte dabei. Wie Heck am Rande der Feierstunde deutlich machte, will der Förderverein der Feuerwehr Bad Lippspringe jetzt verstärkt um weitere Spenden werben, die unter anderem in die Ausstattung des neuen Feuerwehrgerätehauses fließen sollen.
Zur Erinnerung: Bereits im Jahr 2017 hatte der Förderverein eine Art „Steinspende-Aktion“ gestartet. Private Interessenten, Unternehmen und Institutionen haben seitdem die Möglichkeit, für jeweils 25 Euro einen symbolischen Stein des neuen Feuerwehrgerätehauses zu kaufen und darauf ihren Namen verewigen zu lassen. Dafür bekommen sie ein entsprechendes Zertifikat. Der Stein wird später in einer symbolischen Unterstützermauer verewigt.
Foto: Bürgermeister Ulrich Lange und Wehrführer Michael Heck (Bildmitte vorne) sind sich einig: „Was lange währt, wird endlich gut“. Über den ersten Spatenstich freuen sich neben der Feuerwehr Bad Lippspringe auch die Planer, die beteiligten Bauunternehmen sowie der Nikolaus. Besonders begrüßt wurden zudem die drei Ehrenwehrführer Heinz Kröger (erste Reihe, Zweiter von rechts), Hartmut Schlüter (Vierter von rechts) sowie Elmar Thiele (Dritter von links).
Bericht: Westfälisches Volksblatt