Nach der Kälte kam das Eis: Seit Donnerstagabend werden die Verkehrsteilnehmer im Kreisgebiet mit tückischem Blitzeis konfrontiert. Steigende Temperaturen um den Gefrierpunkt, feuchte Luft, Nieselregen und teilweise auch Nebel in Bodenlage führte zu einer gefährlichen Gemengelage, die bereits in der Nacht und vor allem am Freitagmorgen zu schweren Behinderungen im Berufsverkehr führte.
Kreis Paderborn. Es ist immer noch mit glatten Straßen zu rechnen. Weiterhin ereignen sich Unfälle im gesamten Kreisgebiet, berichtet Polizeisprecherin Michaela Dawson gegenüber der „NW“. Über Nacht musste die B1 zwischen Salzkotten und Paderborn für mehrere Stunden gesperrt werden. Am Morgen gab es vor allem auf der Bundesstraße 64 Probleme.
Gegen 7.45 Uhr verbuchte die Polizei etwa 25 Unfälle. In drei Fällen sind dabei auch Personen zu Schaden gekommen. Weiterhin appelliert die Polizei besonders an Autofahrer, ihr Fahrverhalten an die Witterungsverhältnisse anzupassen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für den Kreis Paderborn weiterhin vor „markanter Glätte“: Nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten sollten vermieden werden, empfiehlt der DWD.
Am frühen Freitagmorgen häuften sich im Stadtgebiet Paderborn und den angrenzenden Kommunen für den Rettungsdienst der Feuerwehr die Einsätze mit gestürzten Fußgängern. Im Fünf-Minuten-Takt wurden Frakturen an Armen, Beinen und Händen sowie Platzwunden nach Stürzen auf glatten Gehwegen gemeldet.
Ein für die Bundesstraße 1 angemeldeter Traktor-Korso ist seit dem frühen Morgen ebenfalls unterwegs und wird laut Paderborner Polizei durchgeführt. Bis 9.30 Uhr gelte die Empfehlung, den Abschnitt zwischen Bad Lippspringe und Paderborn möglichst zu umfahren. Gegen 8 Uhr traten die Teilnehmenden nach einer Blockade der A33-Auffahrten Paderborn-Elsen den Rückweg zum Ausgangspunkt über die Bundesstraße an.
Bereits am Donnerstagabend kam es zu einigen Sturzverletzungen bei Fußgängern und einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 1 in Höhe des Paderborner Stadtteils Wewer. Gegen 20.30 Uhr kollidierten auf der Wittendorfer Straße in Delbrück-Ostenland an der Einmündung Bahnweg zwei Personenwagen. Die Insassen blieben unverletzt, aber die Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit.
Um 21.58 Uhr rückte die Feuerwehr Hövelhof zu einem gemeldeten Unfall auf der Gütersloher Straße im Ortsteil Riege aus. Dort hatte sich ein Personenwagen überschlagen und lag im Graben. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Fahrer neben seinem Wagen und wurde vom Rettungsdienst gesichtet.
„Wir sind massiv eingebunden, Unfälle kommen minütlich dazu“, hieß es bereits am Abend aus der Leitstelle der Kreisfeuerwehr. Im gesamten Kreisgebiet habe es vor allem leichte Unfälle gegeben, zu denen Feuerwehr oder Rettungsfahrzeuge ausrücken mussten.
Die Lage verschärfte sich im Verlauf des Abends weiter. Um 22.17 Uhr wurde auch die Feuerwehr Delbrück zu einem Unfall auf die Bundesstraße 64 alarmiert. Dort war Höhe der Brücke über den Haustenbach ein Personenwagen ins Schleudern gekommen und auf der Seite liegen geblieben.
Um 22.53 Uhr rückten Feuerwehr Bad Lippspringe und Rettungsdienst zu einem Verkehrsunfall auf die Landstraße 814 aus. Dort hatte sich zwischen der B1 und der Detmolder Straße ein Wagen überschlagen und war auf dem Dach im Graben gelandet.
Um 1.26 Uhr rückte die Feuerwehr Delbrück erneut aus. In einem Wohnhaus an der Straße Buddenbruch, nahe der Bundesstraße 64 im Stadtteil Anreppen, war ein Zimmerbrand gemeldet worden. Dort brannte es im Wintergarten. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die beiden Bewohner das Haus bereits verlassen. Durch das Feuer waren bereits die Scheiben im Wintergarten geborsten, und die Flammen schlugen an der Fassade bis zur Traufschalung empor. Dadurch platzten weitere Scheiben.
Den rund 50 Feuerwehrleuten der Löschzüge Delbrück und Bentfeld gelang es rasch, das Feuer zu löschen, berichtet Einsatzleiter Ralf Fischer, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Delbrück. Im Dachgeschoss entfernten die Einsatzkräfte die Isolierung und kontrollierten diesen Bereich auch mit der Wärmebildkamera auf Glutnester. Durch den Rauch, der durch die geborstenen Fenster ins Hausinnere eindrang, ist das Gebäude derzeit nicht bewohnbar. Die Polizei hat die Brandstelle beschlagnahmt und ihre Ermittlungen aufgenommen.
Am frühen Freitagmorgen häuften sich im Stadtgebiet Paderborn und den angrenzenden Kommunen für den Rettungsdienst der Feuerwehr die Einsätze mit gestürzten Fußgängern. Im Fünf-Minuten-Takt wurden Frakturen an Armen, Beinen und Händen sowie Platzwunden nach Stürzen auf glatten Gehwegen gemeldet.
Bericht: Ralph Meyer VdF