Gemeinsam mit zahlreichen Gästen aus dem Kreis Paderborn und dem angrenzenden Hochsauerlandkreis feierte die Feuerwehr Bad Wünnenberg im Feuerwehrgerätehaus in Haaren am Freitagabend die Weihe und offizielle Übergabe von zwei neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugen (HLF20), die bei den Löschzügen Haaren und Fürstenberg stationiert sind. Außerdem übergab Mathilde Stockebrand, die Schwester von Ehrenkreisbrandmeister Bernhard Lücke, eine Drohne an die Feuerwehr Bad Wünnenberg, die ebenfalls vom Löschzug Fürstenberg betreut wird.
Bad Wünnenberg-Haaren. Rund drei Jahre dauerte es, bis die beiden neuen, je 438.000 Euro teuren Erstangriffsfahrzeuge für Haaren und Fürstenberg aus dem Herstellerwerk in Luckenwalde (Brandenburg) in Bad Wünnenberg eintrafen. Ein Beschaffungsteam hatte in monatelanger Arbeit das Anforderungsprofil für die neuen Fahrzeuge ausgearbeitet. Anschließend wurden zahlreiche Fahrzeuge von anderen Wehren unter die Lupe genommen. Abschließend wurden Modelle unterschiedlicher Hersteller getestet.
Die Wahl fiel schließlich auf einen 300 PS starken Mercedes Benz Atego mit einem Rosenbauer-Aufbau, der einer neunköpfigen Gruppe Platz bietet. Die Zwillinge lösen zwei Einsatzfahrzeuge, die zum Teil mehr als 30 Einsatzjahre auf dem Buckel hatten. Bei der Bestellung wurden die Wünnenberger zunächst von einer 36-monatigen Auslieferungszeit überrascht. Da Rosenbauer jedoch bereits eine Serie von standardisierten Fahrzeugen aufgelegt hatten, die mit den Vorstellungen der Wünnenberger übereinstimmte, wurden die beiden Fahrzeuge deutlich schneller mit einer höherwertigen Ausstattung und zu einem günstigen Preis fertiggestellt, so der Haarener Löschzugführer Jörg Stratmann.
Beide Fahrzeuge wurden im Oktober 2023 am gleichen Tag ausgeliefert und gingen in Richtung Bad Wünnenberg auf die Reise, wo sie seitdem im Einsatzdienst stehen. Ausgestattet mit einer Feuerlöschkreiselpumpe, die pro Minute 3.500 Liter Wasser fördern kann, verfügen die neuen Fahrzeuge für Lösch- und Hilfeleistungseinsätze auch über einen Wasser- und Schaummittelvorrat von 2.100 Litern. Die meisten Geräte an Bord sind als Akku-Varianten vorhanden, was an den Einsatzstellen Zeit und Personal spart, so Fürstenbergs Löschzugführer Michael Scharfen.
Groß war auch die Freude über eine Aufklärungsdrohne, die sich bereits mehrfach bei der Suche nach Personen und Tieren bewährt hat. Das Fluggerät, das durch eine Infrarotkamera auch nachts einen hohen Eisatzwert hat, wurde der Feuerwehr von Mathilde Stockebrand übergeben, die sich in der Briloner Bürgerstiftung engagiert und auch dort in ähnlicher Weise auch schon die Feuerwehr Brilon unterstützt hat. Durch Vermittlung ihres Bruders Bernhard Lücke kam jetzt auch die Feuerwehr Bad Wünnenberg zum Zuge. Zwölf Feuerwehrleute aus Fürstenberg haben bereits den Drohnenführerschein erworben und können die Aufklärungsdrohne mit einer Reichweite von acht Kilometern und einer Flugdauer von 45 Minuten pro Akkuladung im Einsatz bedienen.
Bezirksbrandmeister Elmar Keuter freute sich über das bürgerschaftliche Engagement der Stifterin und wünschte der 280 Einsatzkräfte zählenden Wehr für die neuen Fahrzeuge stets eine sichere Rückkehr von den Einsätzen.
Bürgermeister Christian Carl übergab die symbolischen Schlüssel der neuen Fahrzeuge an die Löschzugführer Jörg Stratmann und Michael Scharfen, bevor er Pastor Raphael Schiebs vom Pastoralen Raum Wünnenberg-Lichtenau als „Obermessdiener“ bei der Segnung der Fahrzeuge unterstützte.
Bericht: Ralph Meyer VdF