Sturmschäden im Kreis Paderborn: Dachteile fallen auf Zug. A 33 zwischenzeitlich gesperrt.
Paderborn/Delbrück. Die Sturmböen am Montagabend (15. April) haben vor allem in Paderborn und Delbrück für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. In Paderborn fielen Dachteile auf einen Zug. Auch die A33 musste vorübergehend gesperrt werden.
Gegen 18.10 Uhr bescherten die Böen der Delbrücker Feuerwehr zeitgleich gleich drei Einsatzstellen. In Delbrück, Lippling und Westenholz blockierten abgeknickte Äste die Straßen.
Auf der Hövelhofer Straße war kein Durchkommen mehr: In Höhe des Gewerbegebietes „Am Zollbrett“ war ein mächtiger Ast aus einem Ahorn gebrochen und quer über die Fahrbahn gestürzt. Einsatzkräfte des Löschzuges Delbrück sperrten den Gefahrenbereich und zerlegten den Baum in handlichere Stücke und beseitigten diese aus dem Fahrbahnbereich.
Auch der Löschzug Lippling rückte auf die Westerwieher Straße aus. Kurz vor der Kreisgrenze zum Kreis Gütersloh war auf freier Fläche eine dicke Birke in knapp drei Metern Höhe abgeknickt und blockierte auch hier die Fahrbahn. Der Löschzug Lippling rückte aus, um den Baum zu beseitigen und die Reste in den Seitenraum der Fahrbahn zu bringen. Zu einem weiteren umgestürzten Baum wurde der Löschzug Westenholz in die Straße Moorlaake alarmiert. Zwischen Westenholz und Mastholte zersägten sie ebenfalls den Baum und räumten die Fahrbahn frei.
Infolge des kurzen, aber heftigen Sturms waren auch in Paderborn mehrere Bäume umgeknickt. Personen wurden nicht verletzt, aber es gab viele Einsätze. Auf dem Domplatz fiel laut Polizei ein Verkehrsschild auf ein Auto. Wegen eines umgeknickten Baumes musste die Auffahrt auf die B1 am Diebesweg gesperrt werden.
Auch auf der A33 kam es zu Behinderungen hinter Sennelager. Die Autobahn musste aufgrund zweier umgestürzter Bäume auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung Brilon vorübergehend gesperrt werden.
Zwei Gleise am Hauptbahnhof gesperrt
Wie die Feuerwehr mitteilte, lösten sich am Hauptbahnhof Paderborn Teile einer Dachbekleidung, fielen auf einen zur Abfahrt bereitstehenden Zug und verfingen sich in der Oberleitung. In Zusammenarbeit mit den Höhenrettern konnte die lose Dachhaut entfernt und das restliche Dach gesichert werden. Während des etwa vierstündigen Einsatzes mussten zeitweise zwei Gleise gesperrt werden, was zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr sorgte.
In Schloß Neuhaus kippte derweil ein massiver Baum nahe der Freilichtbühne um. Die Polizei sprach von 17 Einsätzen innerhalb von 45 Minuten. Die Feuerwehr hatte zeitweise zehn Einsätze gleichzeitig. Verletzt wurde aber offenbar niemand.
Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes galt am Montagabend (15. April) noch bis in die Abendstunden. Bis 21 Uhr drohten demnach kräftigen Sturmböen. „Die Lage hat sich schnell wieder beruhigt“
Am Morgen danach zog die Kreisleitstelle eine Bilanz, die so nach dem einsatzreichen Beginn des Montagabends nicht zu erwarten war: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Nach den vielen Anrufen innerhalb kurzer Zeit hatten wir mit wesentlich Schlimmerem gerechnet, aber glücklicherweise hat sich die Lage genauso schnell wieder beruhigt“, sagte Dienstgruppenleiter Christian Temborius.
Bericht: Westfälisches Volksblatt