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12. Mai. Delbrück.

Kajakfahrer kentert auf der Lippe und zieht sich schwere Verletzungen zu. Delbrücker Feuerwehr besetzt bei Vermisstensuche mehrere Brücken.


Delbrück/Salzkotten/Paderborn. Ein gekenterter und ein vermisster Kajakfahrer sowie zwei von der Lippe-Brücke in Anreppen in den Fluss geworfene, aufblasbare Kanus haben am Sonntagnachmittag (12. Mai) für einen Großeinsatz der Delbrücker Feuerwehr gesorgt. Die größte Herausforderung für die Einsatzkräfte war es, Klarheit und Struktur in die unübersichtliche Lage zu bekommen.

Am Sonntagmittag wollten zwei Kajakfahrer die Lippe von Sande aus flussabwärts befahren. Ein 24-jähriger Kajakfahrer kenterte dabei in Höhe der Kläranlage in Sande. Vermutlich stieß er an einen im Wasser liegenden Felsen. Er konnte sich und sein Kajak jedoch aus der Lippe retten. Allerdings zog er sich bei dem Sturz gegen den Felsen einen Beckenbruch zu. Trotzdem schleppte er sich noch bis nach Anreppen, von wo aus er die Rettungskräfte gegen 13.10 Uhr alarmierte.
Sein Mitfahrer setzte die Fahrt offenbar zunächst fort und galt als vermisst. Dutzende Einsatzkräfte der Löschzüge Delbrück, Bentfeld und Boke sowie Rettungstaucher der DLRG wurden mit dem Stichwort „Gekenterter Kajakfahrer“ alarmiert und besetzten die Lippe-Brücken in Anreppen, Boke und Mantinghausen. Von dort hielten sie Ausschau nach dem Vermissten. Unterdessen wurde der schwerverletzte 24-Jährige von einem Rettungswagen in ein Paderborner Krankenhaus gebracht. Der zweite Kajakfahrer war zunächst nicht auffindbar.

Zugleich gab es aber einen zweiten Einsatz an derselben Stelle: Ein Angler informierte die Feuerwehrkräfte, dass eine Person zwei aufblasbare Kanus von der Brücke aus in die Lippe geworfen habe. Warum dies geschah, blieb bis zuletzt unklar.
Die Feuerwehrkräfte brachten zwei Boote zu Wasser. Eines nahm die Suche nach der vermissten Person sowie den drei Wassersportgeräten flussabwärts auf. Ein weiteres Feuerwehrboot fuhr die Lippe aufwärts in Richtung Sande. In Höhe des Römerlagers wurden schon nach etwa 15 Minuten flussabwärts im Uferbereich die beiden aufblasbaren Kanus gefunden und geborgen. Von der vermissten Person gab es jedoch weiterhin keine Spur.

Vom Vermissten gibt es zunächst keine Spur. „Wir haben dann die Suche weiter lippeabwärts bis zur Brücke bei Mantinghausen ausgedehnt. Neben der Suche vom Wasser aus mit Booten, suchten Trupps von Land aus den Uferbereich ab“, sagte Einsatzleiter Ralf Fischer. Zunächst ohne Ergebnis. An der Brücke in Mantinghausen berichtete dann ein Kajakfahrer den Feuerwehrkräften, dass er vor den beiden Kajakfahrern auf seine Tour gestartet sei und bis Mantinghausen knapp vier Stunden benötigt hätte. Dabei hätten ihn die beiden fraglichen Fahrer weder überholt noch hätte er sie gesehen, ihm sei jedoch die unsichere Fahrweise aufgefallen.
„Damit wussten wir, dass der vermisste Fahrer irgendwo zwischen Boke und Mantinghausen zu finden sein müsste“, berichtete der stellvertretende Wehrführer Heinz Noje und machte sich auf den Weg zu einem Wehr in diesem Streckenabschnitt - allerdings auch hier ohne Erfolg. Daraufhin wurde noch ein drittes Feuerwehrboot zu Wasser gelassen, das die Suche unterstützte. Mehrere Trupps schauten sich den Uferbereich genauer an.

Parallel stellte die Polizei Ermittlungen an, um Details zu der vermissten Person in Erfahrung zu bringen. Dies gelang letztlich, und die Polizeibeamten konnte die Adresse ausfindig machen. An der Wohnanschrift traf die Polizei dann die vermisste Person wohlbehalten an. Die Suche konnte somit gegen 15.30 Uhr abgebrochen werden.

Becht: Westfälisches Volksblatt