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21. Juli. Delbrück.

Unwetter beschert Feuerwehr Delbrück zahlreiche Einsätze. Grundstück im Kleiberweg zum dritten Mal stark betroffen.


Delbrück. Massive Gewitter mit Blitz und Donner begleiteten am Sonntag (21. Juli) auch in Delbrück einen kräftigen Temperatursturz. Der Starkregen sorgte für Schäden und bescherte der Feuerwehr mehrere Einsätze. Massiv betroffen waren das Haus und Grundstück von Familie Geiss im Kleiberweg in der Weststadt. Der Starkregen spülte Lehmboden von einem angrenzenden Feld in ihren Garten und brachte eine ganze Böschung ins Rutschen.
Bereits um 13.41 Uhr wurde die Delbrücker Feuerwehr zu einem abgeknickten Ast auf die Ostenländer Straße gerufen. Hier konnte die Gefahrenstelle schnell beseitigt werden. Ähnlich sah es um 15.37 Uhr im Kreisverkehr Mühlensenner Straße / Hövelhofer Straße aus. Regenwasser hatte hier die Fahrbahn teils unter Wasser gesetzt. Nicht so schnell ließ sich eine weitere Einsatzstelle am Abend abarbeiten.

Gegen 20.30 Uhr näherte sich eine weitere Gewitterzelle mit Starkregen. Besonders Victor und Tanja Geiss bekamen dies zu spüren. Das Ehepaar konnte vor einigen Jahren seinen Traum vom Eigenheim im Kleiberweg realisieren. Die Lage am Feldrand war für sie ein Traum, doch nun wurde dem Ehepaar genau diese Lage zum Verhängnis.
Die Wassermassen spülten reichlich Lehmboden vom benachbarten Feld auf das rund zwei Meter tiefergelegene Grundstück. Auch die Böschung kam ins Rutschen und ergoss sich teils in den Garten. Mit einer eigenen Konstruktion aus Holzbohlen versuchte Victor Geiss die schlammigen Wassermassen vom Haus fernzuhalten. Aber die Bohlen wurden einfach überspült.
Die braune Brühe drohte über die Terrasse ins Wohnhaus zu laufen. „Das Wasser stand schon bis in die Tür. Der Rahmen stand schon komplett unter Wasser. Das hätten wir alleine nicht geschafft“, berichtet Tanja Geiss, nachdem am Abend noch die größten Schäden beseitigt werden konnten. Sie zeige sich dankbar, dass die Feuerwehr schnell zur Stelle war. Das Wasser hatte zwischenzeitlich schon den Carport geflutet und suchte sich einen Weg um das Haus auf die Straße.

Mit Schmutzwasserpumpen und Wassersaugern konnten Mitglieder des Löschzuges Delbrück das Wasser aus dem Haus heraushalten und es von der Terrasse abpumpen. „Das war wirklich knapp und in letzter Minute“, so der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Ralf Fischer. Zusätzlich konnte das Wasser mit Flitschen vom Haus abgehalten werden. Allerdings ist die Böschung massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Findlinge wurden herausgespült und in den Garten gerollt, Rasenfläche herausgerissen. Auch die teils tiefen Löcher ließen die Kraft des Wassers erahnen. Da für die Nacht eine weitere Gewitterfront erwartet wurde, holten die Feuerwehrleute noch Sandsäcke in den Kleiberweg und sicherten damit die rückwärtigen Hauseingänge.

Doch der Schrecken war Tanja und Victor Geiss am Abend noch anzumerken, immerhin sorgte der Starkregen innerhalb der letzten acht Monate zum dritten Mal für Land unter in ihrem Garten. Bereits im Dezember 2023 und im Februar 2024 spülte der Regen Teile der Böschung weg. „Aber so schlimm wie dieses Mal war es noch nicht“, so Tanja Geiss, die am Morgen auf dem höhergelegenen Grundstücksstreifen einen kleinen Krater entdeckte, der durch den Regen entstanden war.
Für die Feuerwehr gab es noch mehr zu tun. Um 20.39 und um 20.51 Uhr wurde sie in die Eberhardstraße und die Lohmannstraße gerufen. Hier hatten die Wassermassen jeweils Gullideckel auf die Straße gedrückt oder ließen sie hochstehen. Die Gefahrenstellen konnten schnell beseitigt werden. Vorsorglich hatte die Feuerwehr den Einsatzleitwagen II in Betrieb genommen. Als Stabs- und Kommunikationsraum stand das Fahrzeug am Delbrücker Gerätehaus bereit, um mögliche weitere Einsatz von hieraus zu koordinieren. Glücklicherweise blieb es bei den fünf Einsätzen.

Bericht: Westfälisches Volksblatt von Axel Langer